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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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alten Mannes. Er sah blasser und gar nicht gesund aus. Doch damit hatte man wohl rechnen m ü ssen. Wie geht es dir, Vater?
    Oh, bei mir ä ndert sich gar nichts , meinte der alte Mann. Callista brachte Andrew ein Glas. Er nahm es und f ü hrte es an die Lippen. Der heiße, gew ü rzte Apfelwein schmeckte herrlich nach dem langen Ritt. Es war sch ö n, zu Hause zu sein. Im unteren Teil der Halle deckten die M ä gde den Tisch f ü r die Abendmahlzeit.
    Wie steht es draußen? , erkundigte sich Dom Esteban, und Andrew begann mit seinem Bericht.
Die meisten Straßen sind wieder frei. Nur an der Biegung des Flusses sind schwere Schneeverwehungen und Packeis. Alles in allem betrachtet, haben wir nicht viel an Tieren verloren. Vier Stuten und drei Fohlen haben wir in dem Schuppen jenseits der Furt gefunden. ü ber dem Futter hatte sich Eis gebildet, und wahrscheinlich verhungerten sie, bevor sie erfroren.
Der Alton-Lord blickte ernst drein. Eine gute Zuchtstute ist ihr Gewicht in Silber wert, aber bei einem derartigen Sturm h ä tten wir schlimmere Verluste haben k ö nnen. Was sonst noch?
Auf dem Abhang einen Tagesritt n ö rdlich von Corresanti waren ein paar J ä hrlinge von der ü brigen Herde abgeschnitten worden. Einer brach sich das Bein und konnte das Schutzdach nicht erreichen. Er wurde unter einer Lawine begraben. Die anderen waren ausgehungert und zitterten, aber sonst fehlte ihnen nichts. Sie sind gef ü ttert und versorgt worden, und wir haben einen Mann zur ü ckgelassen, der sich um sie k ü mmert. Ein halbes Dutzend K ä lber lagen tot auf der am weitesten entfernten Weide im Dorf Bellazi. Das Fleisch war gefroren, und die Dorfbewohner baten um die Kadaver. Sie behaupteten, das Fleisch sei noch gut, und du h ä ttest es ihnen immer gegeben. Ich sagte ihnen, sie sollten tun, wie es der Brauch sei. War das richtig?
Der alte Mann nickte. Das ist seit hundert Jahren der Brauch. Bei einem Blizzard get ö tetes Vieh geh ö rt den Bewohnern des n ä chsten Dorfes, die zusehen, was sich an Fleisch und H ä uten noch verwenden l ä sst. Zum Entgelt stellen sie Tiere, die bei einem Sturm ihren Weg nach unten finden, bei sich unter, f ü ttern sie und bringen sie zur ü ck, sobald es m ö glich ist. Wenn sie in der schlechten Jahreszeit zus ä tzlich eins schlachten und essen, mache ich mir dar ü ber keine Sorgen. Ich bin kein Tyrann.
Die M ä gde brachten das Essen herein. M ä nner und Frauen des Haushalts versammelten sich um den langen Tisch in der unteren Halle, und Andrew schob Dom Estebans Rollstuhl zu seinem Platz an dem oberen Tisch, wo die Familie mit einigen der rangh ö heren Diener und mit den Fachleuten auf der Ranch und dem Gut aß. Andrew fragte sich schon, ob Damon ü berhaupt nicht mehr erscheinen werde, als pl ö tzlich die T ü r am Ende der Halle aufflog und Damon eintrat. Er entschuldigte sich kurz bei Ellemir f ü r seine Versp ä tung und kam mit einem ihn willkommen heißenden L ä cheln zu Andrew.
Ich h ö rte im Hof, dass du zu Hause bist. Wie bist du allein zurechtgekommen? Immerzu habe ich gedacht, ich h ä tte dies erste Mal mit dir reiten sollen.
Ich bin ganz gut fertig geworden, obwohl ich mich ü ber deine Gesellschaft gefreut h ä tte , antwortete Andrew. Er stellte fest, dass Damon m ü de und hohlwangig aussah. Was hatte er nur mit sich angefangen? Damon erz ä hlte jedoch nichts von sich. Er stellte Fragen uber das Vieh und die Futtervorr ä te, die vom Sturm angerichteten Sch ä den, die Br ü cken und Furten, als habe er in seinem ganzen Leben nichts anderes getan, als bei der Leitung einer Pferderanch zu helfen. W ä hrend des Fachgespr ä chs der beiden M ä nner mit Dom Esteban unterhielten Callista und Ellemir sich leise. Andrew freute sich schon darauf, wenn sie wieder unter sich waren, aber er bedauerte es auch nicht, dass er einige Zeit mit seinem Schwiegervater verbrachte. Anfangs hatte er gef ü rchtet, er werde bei ihm nur als Callistas Ehemann gelten, ein mittelloser Fremder, nutzlos f ü r die Angelegenheiten dieser Welt. Jetzt wusste er, dass er ebenso akzeptiert und gesch ä tzt wurde wie ein als Erbe der Dom ä ne geborener Sohn.
Der gr ö ßte Teil der Mahlzeit ging im Gespr ä ch ü ber Reparaturen an Geb ä uden und Br ü cken und Ersatz f ü r das verlorene Vieh hin. Die M ä gde r ä umten schon das Geschirr ab, als Callista sich vorbeugte und ihren Vater etwas fragte. Dom Esteban nickte gew ä hrend. Sie stand auf und klopfte, Aufmerksamkeit heischend, kurz

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