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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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durch diese Vorstellungen wie durch ein Labyrinth. Es war nicht leicht. Er hatte geglaubt, seine kulturellen Vorurteile zum gr ö ßten Teil abgesch ü ttelt zu haben. Doch nun enth ü llte das Entfernen einer Schicht wie bei einer Zwiebel nur eine tiefere Schicht, dick und undurchdringlich.
Er dachte daran, wie er in Ellemirs Bett erwacht war und Damon sich ü ber ihn beugte. Vielleicht h ä tte er Damon gern zornig gesehen, weil ein Mann seiner eigenen Welt zornig gewesen w ä re und er den Wunsch nach einer wohl vertrauten Reaktion hatte. Sogar Schuldgef ü hle w ä ren ihm willkommen gewesen .
Und Ellemir? Du hast es schlicht von ihr erwartet. Niemand hat sich mit ihr beraten oder sie gefragt, ob sie dazu bereit sei.
Hat Ellemir sich beklagt? , fragte Callista l ä chelnd. Teufel, nein, dachte er. Sie schien es zu genießen. Und auch das machte ihm zu schaffen. Wenn Ellemir und Damon so gl ü cklich verheiratet waren, wie konnte sie so viel Freude – verdammt noch mal, so viel Vergn ü gen! – daran haben, mit ihm ins Bett zu gehen? Andrew war w ü tend und schuldbewusst, und noch schlimmer wurde es dadurch, dass Callista auch das nicht verstand.
Callista erkl ä rte: Als Elli und ich heirateten und zustimmten, unter einem Dach zu leben, haben wir das als selbstverst ä ndlich vorausgesetzt. Falls eine von uns einen Mann geheiratet h ä tte, den die andere . nicht akzeptieren k ö nnte, dann, das kannst du dir doch denken, h ä tten wir daf ü r gesorgt .
Das ließ in Andrews Kopf eine Warnglocke erklingen. Er hatte jedoch keine Lust, ü ber die offensichtlichen Folgerungen nachzudenken.
Callista fuhr fort: Bis vor ein paar hundert Jahren hat es Ehen, so wie wir sie heute verstehen, ü berhaupt nicht gegeben. Und man hielt es nicht f ü r recht, wenn eine Frau mehr als ein oder zwei Kinder von demselben Mann hatte. Bedeutet dir der Ausdruck genetischer Pool irgendetwas? In unserer Geschichte hat es eine Periode gegeben, als sehr wertvolle erbliche Begabungen beinahe verschwunden waren. Deshalb sollten in den Kindern so viele genetische Kombinationen wie m ö glich erzeugt werden, damit wichtige Gene nicht zuf ä llig verloren gingen. Nur einem Mann Kinder zu geb ä ren kann eine Form der Selbstsucht sein. Deshalb gab es damals keine Ehen im heutigen Sinn. Bei uns werden die Frauen nicht wie bei den Trockenst ä dtern gezwungen, die Konkubinen ihrer M ä nner in ihrem Haus aufzunehmen, aber mit anderen Frauen teilen m ü ssen sie immer. Was macht ihr Terraner, wenn eure Frauen schwanger, wenn sie zu schwer, zu m ü de oder krank sind? Verlangt ihr von einer Frau, dass sie ihren Instinkten Zwang antut, nur damit ihr eure Bed ü rfnisse befriedigen k ö nnt?
Wenn Ellemir ihn das gefragt h ä tte, w ä re es in Andrews Augen ein Punkt f ü r sie gewesen, aber Callista sprach ohne jede Herausforderung. Kulturelle Vorurteile sind nicht rational , erwiderte er ruhig. Wir sind dagegen, mit anderen Frauen zu schlafen. Eure Einstellung gegen Sex w ä hrend der Schwangerschaft ist unsinnig f ü r mich, es sei denn, die Frau w ä re wirklich krank.
Callista zuckte die Schultern. Biologisch betrachtet, will kein schwangeres Tier den Geschlechtsverkehr, und die meisten w ü rden ihn nicht ertragen. Wenn eure Frauen kulturell konditioniert sind, ihn als Preis f ü r die Erhaltung des sexuellen Interesses ihrer M ä nner zu akzeptieren, kann ich nur sagen, dass sie mir Leid tun. W ü rdest du es von mir verlangen, wenn ich aufgeh ö rt h ä tte, Freude daran zu haben?
Zu seiner eigenen ü berraschung musste Andrew lachen. Liebes, von all deinen Sorgen l ä sst sich diese am leichtesten zur ü ckstellen, bis es so weit ist! Gibt es bei euch auch ein Sprichwort des Sinnes: ü ber diese Br ü cke gehen wir, wenn wir dort angekommen sind? Auch Callista lachte. Wir sagen, dies Fohlen werden wir reiten, wenn es groß genug ist, einen Sattel zu tragen. Aber im Ernst, Andrew, was tut ihr terranischen M ä nner .
Er unterbrach sie: Gott helfe mir, Liebling, ich weiß nicht, was die meisten M ä nner tun. Ich bezweifele, dass ich von dir irgendetwas verlangen w ü rde, das du nicht willst. Ich w ü rde wahrscheinlich . wahrscheinlich die Dornen mit der Rose nehmen. Vermutlich gehen manche M ä nner zu anderen Frauen, werden aber verdammt aufpassen, dass ihre Gattinnen es nicht erfahren. Es gibt noch ein altes Sprichwort: Was das Auge nicht sieht, macht dem Herzen keinen Kummer.
Aber in einer Telepathen-Familie l ä sst sich eine

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