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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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solche T ä uschung einfach nicht durchf ü hren , sagte Callista, und ich m ö chte meinen Mann lieber in den Armen einer Frau wissen, die uns dies aus Liebe gibt – einer Schwester oder Freundin –, als bei einem Abenteuer mit einer Fremden. Callista war ruhiger geworden, und Andrew hatte den Eindruck, seit das Gespr ä ch sich von einem unmittelbaren Problem einer allgemeinen Frage zugewandt hatte, mache es ihr weniger M ü he. Er sagte: Ich w ü rde lieber sterben als dich verletzen.
Wie er es vorhin getan hatte, zog sie seine Fingerspitzen an ihre Lippen und k ü sste sie ganz leicht. Sie l ä chelte. Ach, mein Gatte, dein Tod w ü rde mich schlimmer verletzen als alles, was du m ö glicherweise tun k ö nntest.
    13
    Andrew ritt durch schmelzenden Schnee. Immer noch fielen ein paar Flocken. Jenseits des Tales schimmerten die Lichter von Armida vor den Bergmassen. Damon sagte, es seien nur die Vorberge, aber f ü r Andrew war es ein Gebirge, und zwar ein hohes. Er h ö rte die M ä nner hinter sich mit leisen Stimmen reden. Auch sie freuten sich auf Essen und Feuer und Zuhause, nachdem sie acht Tage unterwegs gewesen waren. Sie hatten die weiter entfernt gelegenen Weiden aufgesucht und festgestellt, welchen Schaden der große Blizzard angerichtet hatte, in welchem Zustand die Wege und die Tiere waren.
    Andrew war es sehr angenehm gewesen, einmal mit Leuten zusammen zu sein, die seine Gedanken nicht lesen konnten. An das Leben in einer Telepathen-Familie hatte er sich immer noch nicht ganz gew ö hnt, und so hatte er auch noch nicht gelernt, sich gegen ein zuf ä lliges Eindringen in seine Gedanken zu sch ü tzen. Von den M ä nnern kam nur ein oberfl ä chliches Geriesel zu ihm durch, das keine Bedeutung hatte und ihn nicht st ö rte. Aber jetzt freute er sich doch darauf, nach Hause zu kommen. Er ritt durch das Hoftor, und Diener eilten herbei, um ihm die Z ü gel abzunehmen. Das ließ er sich jetzt gedankenlos gefallen, obwohl es ihn manchmal, wenn er zum Nachdenken kam, immer noch etwas st ö rte. Callista lief die Treppe hinunter und ihm entgegen. Er b ü ckte sich und k ü sste sie leicht auf die Wange. Dann entdeckte er trotz der Dunkelheit im Hof, dass er Ellemir in den Armen hielt. In ihr Lachen ü ber seinen Irrtum einstimmend, dr ü ckte er sie fest an sich und sp ü rte ihren Mund unter seinem, warm und vertraut. Hand in Hand stiegen sie die Stufen hinauf. Wie geht es allen daheim, Elli?
    Recht gut, nur Vater leidet an Atemnot und isst wenig. Callista ist bei ihm, aber ich wollte nicht, dass du auf einen Willkommensgruß verzichten musst. Sie dr ü ckte leicht seine Hand. Du hast mir gefehlt.
    Sie hatte auch ihm gefehlt, und ein Gef ü hl der Schuld stieg in ihm auf. Verdammt noch mal, warum musste seine Frau ein Zwilling sein? Er fragte: Was macht Damon?
    Er ist sehr emsig , sagte sie lachend. Er vergr ä bt sich in den alten Aufzeichnungen der Dom ä nen ü ber Familienmitglieder, die Bewahrerinnen oder Techniker in den T ü rmen von Arilinn und Neskaya waren. Ich weiß nicht, wonach er sucht, und er erz ä hlt es mir nicht. In den letzten zehn Tagen habe ich von ihm wenig mehr gesehen als du.
    Im Vorraum ließ Andrew seinen schweren Reitmantel von den Schultern gleiten und gab ihn dem Haushofmeister. Rhodri zog ihm die schneeverklumpten Stiefel aus und reichte ihm mit Pelz gef ü tterte, kn ö chelhohe Hausschuhe. Ellemir an seinem Arm, betrat Andrew die Große Halle.
    Callista saß neben ihrem Vater. Als Andrew durch die T ü r kam, legte sie ihre Harfe ohne Hast auf eine Bank und kam ihm entgegen. Sie bewegte sich langsam, und die Falten ihres blauen Kleides schleppten hinter ihr her. Gegen seinen Willen dr ä ngte sich ihm der Vergleich mit Ellemirs lebhafter Begr ü ßung auf. Dessen ungeachtet betrachtete er Callista wie verzaubert. Immer noch f ü llte ihn jede ihrer Bewegungen mit Faszination, Sehnsucht, Begehren. Sie reichte ihm die H ä nde, und die Ber ü hrung der k ü hlen Fingerspitzen verschlug ihm den Atem.
    Zum Teufel, was war Liebe ü berhaupt?, fragte er sich. Er hatte immer geglaubt, Liebe zu einer bestimmten Frau schließe das Interesse an allen anderen aus. Aber welche liebte er nun? Seine Frau . oder ihre Schwester?
    Behutsam hielt er ihre H ä nde. Du hast mir gefehlt , sagte er, und sie l ä chelte zu ihm auf. Dom Esteban sagte: Willkommen daheim, Sohn. Harter Ritt?
    Nicht so schlimm. Da man es von ihm erwartete, beugte er sich nieder und k ü sste die hagere Wange des

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