Der verbotene Turm - 11
lachte. Ich bin ü berhaupt keine K ö chin auf s ä mtlichen Welten. Ich verstehe etwas von Kr ä utern, das ist alles. Der G ä rtner b ü ckte sich und nahm die abgeschnittenen Zweige auf, und hinter seinem R ü cken k ü sste Andrew seine Frau schnell auf die Stirn. Callista musste sich zusammennehmen, um nicht aus seiner Reichweite zu r ü cken, wie es lange Gewohnheit und die tief sitzenden Reflexe von ihr forderten. Andrew entging die Bewegung nicht, zu der sie ansetzte, und er sah sie in schmerzlicher ü berraschung an. Dann erinnerte er sich, seufzte und l ä chelte.
Ich freue mich, dass du so gut aussiehst, Liebes.
Callista, die nichts bei seinem Kuss empfunden hatte, antwortete: Ich komme mir wie dieser Busch vor, bis hinunter zu den Wurzeln abgestorben. Hoffen wir, dass auch ich im Fr ü hling wieder wachse.
Darfst du denn aufstehen? Damon sagte, heute solltest du dich noch ausruhen.
Damon hat zwar die ü ble Gewohnheit, immer Recht zu haben, aber mir war zu Mute wie einem Pilz in einem dunklen Keller , erkl ä rte Callista. Es ist so lange her, dass ich Sonnenschein gesehen habe! Sie blieb auf einem sonnenbeschienenen Fleck stehen und genoss die W ä rme auf ihrem Gesicht. Andrew ging weiter und ü berpr ü fte die Reihen mit Gem ü sen und Topfpflanzen. Ich glaube, hier ist alles noch in Ordnung, aber mit diesen Pflanzen kenne ich mich nicht aus. Was meinst du, Callista?
Sie kam zu ihm, kniete sich neben den niedrigen Pflanzen nieder und untersuchte ihre Wurzeln. Ich habe Vater schon vor Jahren gesagt, er soll die Melonen nicht so dicht an die Wand pflanzen. Sicher, dort bekommen sie mehr Sonne, aber bei einem heftigen Sturm reicht die Isolierung nicht. Die hier wird sterben, bevor die Frucht reif ist, und wenn die hier . – sie zeigte darauf – . uberlebt, hat die K ä lte doch die Frucht vernichtet. Die Schale mag noch f ü r Pickles zu verwenden sein, aber sie wird nicht reif werden und muss abgeschnitten werden, bevor sie verfault. Sie rief den G ä rtner zur ü ck und gab ihm entsprechende Anweisungen.
Wir werden uns auf einer der niedriger liegenden Farmen weiteres Saatgut besorgen m ü ssen. Vielleicht war Syrtis vor dem Sturm gesch ü tzt. Sie haben dort gute Obstb ä ume, und wir k ö nnen sie auch um ein paar Melonen und Trauben bitten. Und das alles hier soll in die K ü che gebracht werden. Einiges kann, bevor es verdirbt, gekocht, anderes eingesalzen und gelagert werden.
Ein paar G ä rtner machten sich daran, die Befehle auszuf ü hren. Andrew schob seine Hand unter Callistas Arm. Sie verkrampfte sich, ihr K ö rper wurde steif, und dann st ü rzte ihr die R ö te ins Gesicht.
Es tut mir Leid. Das ist nur ein . ein Reflex, eine Gewohnheit .
Zur ü ck auf Feld eins. Alle k ö rperlichen Reflexe, die sie in den Monaten seit ihrer Heirat langsam und mit viel Geduld abgebaut hatten, waren in voller St ä rke zur ü ckgekehrt. Andrew f ü hlte sich hilflos und geschlagen. Er wusste, es war n ö tig gewesen, um ihr Leben zu retten, aber es jetzt zu erleben war ein neuer Schock.
Mach nicht solch Gesicht , flehte Callista. Es ist nur f ü r kurze Zeit!
Andrew seufzte. Ich weiß, Leonie hat mich davor gewarnt. Sein Gesicht spannte sich, und Callista fragte nerv ö s: Du hasst sie, nicht wahr?
Nicht sie. Aber ich hasse, was sie dir angetan hat. Das kann und werde ich nie verzeihen.
Callista wurde von einem merkw ü rdigen inneren Zittern befallen, das sie nicht ganz beherrschen konnte. Mit aller Willenskraft hielt sie ihre Stimme ruhig. Sei gerecht, Andrew. Leonie hat mich nicht gezwungen, Bewahrerin zu werden. Ich habe die Wahl aus freiem Willen getroffen. Sie machte es mir nur m ö glich, diesen schwierigsten aller Wege zu beschreiten. Und es geschah ebenfalls aus freiem Willen, dass ich . die Qual auf mich nahm, den Turm zu verlassen. F ü r dich , setzte sie hinzu und sah Andrew gerade in die Augen. Andrew merkte, dass sie gef ä hrlich nahe an einem Streit waren. Mit einem Teil seines Ichs sehnte er sich danach wie nach einem Donnerschlag, der die Luft reinigen w ü rde. Der ungerufene Gedanke dr ä ngte sich ihm auf: Mit Ellemir w ä re es so, ein kurzer, heftiger Streit und eine Vers ö hnung, nach der wir uns n ä her w ä ren als zuvor. Aber bei Callista war das unm ö glich. Sie hatte unter Leiden, die er sich nicht einmal vorstellen konnte, gelernt, ihre Emotionen unter strenger Kontrolle zu halten und hinter einer undurchdringlichen Barriere zu verstecken. Er mochte Callista hin
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