Der verbotene Turm - 11
bungen, im Dienst, in der Freizeit. Sie waren, wie Damon wusste, Bredin, geschworene Br ü der. W ä re Domenic durch irgendeinen ungl ü cklichen Zufall ums Leben gekommen, w ä re es schlimm genug gewesen. Aber dass sein geschworener Freund ihm den Tod hatte bringen m ü ssen – Gesegnete Cassilda, wie musste der arme Junge darunter leiden!
Dom Esteban war es gelungen, sich zusammenzunehmen. Er befragte den Boten wegen der zu treffenden Anordnungen. Valdir muss als designierter Erbe sofort von Nevarsin hergebracht werden. Darren berichtete: Lord Lorill Hastur hat bereits nach ihm geschickt, und er bittet Euch dringend, nach Thendara zu kommen, wenn Ihr dazu im Stande seid, Lord.
Im Stande oder nicht, wir reiten noch heute , entschied Dom Esteban fest. Selbst wenn ich in einer S ä nfte reisen muss. Und ihr m ü sst mit mir kommen, Damon, Andrew.
Ich auch. Callistas Gesicht war bleich, aber ihre Stimme klang fest, und Ellemir sagte: Und ich. Sie weinte lautlos.
Rhodri . – Damon winkte dem alten Haushofmeister – . zeige dem Boten ein Zimmer, wo er sich ausruhen kann, und schicke einen unserer M ä nner auf dem schnellsten verf ü gbaren Pferd sofort nach Thendara. Er soll Lord Hastur ausrichten, wir tr ä fen innerhalb von drei Tagen ein. Und bitte Ferrika, sofort zu Lady Ellemir zu kommen.
Dom Esteban nickte zustimmend. Tr ä nen str ö mten dem alten Rhodri ü ber das verrunzelte Gesicht. Damon dachte daran, dass Rhodri schon sein ganzes Leben auf Armida war. Er hatte sowohl Domenic als auch den l ä ngst toten Coryn auf seinen Knien gehalten, als sie Kinder waren. Aber es war keine Zeit, an diese Dinge zu denken. Ferrika untersuchte Ellemir und meinte, die Reise werde ihr wahrscheinlich nicht schaden. Aber Ihr m ü sst Euch wenigstens streckenweise einer Pferdes ä nfte bedienen, Lady, denn zu viel Reiten w ü rde Euch erm ü den. Als Ferrika h ö rte, sie solle mitkommen, protestierte sie.
Es gibt viele auf dem Gut, die meine Dienste ben ö tigen, Lord Damon.
Lady Ellemir tr ä gt den n ä chsten Erben von Alton. Sie braucht deine Dienste am dringendsten, und du bist ihre Kinderfreundin. Du hast andere Frauen auf dem Gut unterrichtet. Jetzt m ü ssen sie zeigen, dass sie etwas gelernt haben.
Das war selbst der Amazonen-Hebamme so offenkundig, dass sie die h ö fliche Formel der Zustimmung aussprach. Sie ging, um mit ihren Helferinnen zu sprechen. Callista hatte die M ä dchen angewiesen, einzupacken, was sie f ü r einen m ö glicherweise l ä ngeren Aufenthalt in Thendara brauchten. Als Ellemir nach dem Grund fragte, erkl ä rte sie kurz: Valdir ist ein Kind. Der Comyn-Rat mag abgeneigt sein, unseren Vater, der verkr ü ppelt ist und ein krankes Herz hat, weiterhin als Oberhaupt der Dom ä ne anzuerkennen. Vielleicht kommt es zu einem langen Streit wegen eines Vormunds f ü r Valdir.
Ich sollte meinen, Damon sei der logische Vormund , wandte Ellemir ein.
Callista verzog die Lippen zu einem freudlosen L ä cheln. Er sollte es sein, Schwester. Aber ich habe als Leonies Vertreterin im Rat gesessen, und ich weiß, dass f ü r diese großen Lords nichts jemals einfach oder offensichtlich ist, wenn eine andere L ö sung ihnen einen politischen Vorteil bietet. Erinnerst du dich, wie Domenic von dem Gez ä nk ü ber sein Recht, die Garde zu befehligen, erz ä hlte? Es hieß, er sei zu jung. Valdir ist noch j ü nger.
Ellemir wollte verzagen. Sie hatte alte Geschichten von erbitterten Fehden im Comyn-Rat geh ö rt, von K ä mpfen, die grausamer waren als eine Blutrache, weil die Gegner keine Feinde, sondern Verwandte waren. Wie das alte Sprichwort sagte – wenn sich Bredin entzweien, kommen Feinde und erweitern den Riss.
Callie! Glaubst du . glaubst du, Domenic ist ermordet worden?
Stockend antwortete Callista: Cassilda, Mutter von sieben S ö hnen, ich bete darum, dass es nicht so ist. Wenn er an Gift oder einer geheimnisvollen Krankheit gestorben w ä re, w ü rde ich es in der Tat f ü rchten – es hat so viel Streit wegen der Erbfolge von Alton gegeben! Aber im Spiel von Cathal niedergestreckt? Wir kennen Cathal, Elli, er liebte Domenic wie sein eigenes Leben! Sie hatten den Eid der Bredin geschworen. Eher w ü rde ich Damon f ü r einen Eidbrecher halten als unsern Cousin Cathal! Mit weißem, vergr ä mtem Gesicht setzte sie hinzu: Wenn es Dezi gewesen w ä re . Die Zwillingsschwestern sahen sich an, nicht bereit, ihre Anschuldigung laut werden zu lassen. Doch sie dachten daran, wie leicht Andrew durch Dezis
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