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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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geheiratet hast. Das habe ich mir gedacht. Aber gegen ü ber Callista hielt er scheuen Abstand. Callista hielt ihm ihre H ä nde hin und sagte erkl ä rend zu Andrew: Als ich in den Turm ging, wurde Valdir noch auf dem Arm getragen. Seitdem habe ich ihn nur einige wenige Male gesehen, und beim letzten Mal war er noch ein kleines Kind. Du hast mich sicher vergessen, Bruder.
Nicht ganz. Der Junge blickte zu seiner hoch gewachsenen Schwester auf. Ich erinnere mich ein bisschen an dich. Wir waren in einem Zimmer mit Farben wie ein Regenbogen. Ich muss sehr klein gewesen sein. Ich fiel hin und verletzte mir das Knie, und du nahmst mich auf den Schoß und sangst mir vor. Du trugst ein weißes Kleid mit etwas Blauem daran.
Callista l ä chelte. Jetzt f ä llt es mir wieder ein. Das war, als du in der Kristallkammer vorgestellt wurdest, wie es bei jedem ComynSohn geschieht, damit man sp ä ter, wenn er heiratet, sicher ist, dass er keinen verborgenen Fehler und keine Deformierung hat. Ich war damals erst Psi- ü berwacherin. Aber du warst noch keine f ü nf Jahre alt. Es ü berrascht mich, dass du dich sogar an den blauen Schleier erinnerst. Dies ist mein Mann Andrew.
Das Kind verbeugte sich h ö flich, bot Andrew jedoch nicht die Hand, sondern zog sich zu Dezi zur ü ck. Andrew verbeugte sich kalt vor Dezi. Damon umarmte ihn als Verwandten und hoffte, das werde den Argwohn verdecken, den er nicht loswerden konnte. Aber Dezi hatte sich gut gegen ihn abgeschirmt. Damon konnte kein bisschen von seinen Gedanken lesen. Dann ermahnte Damon sich selbst, gerecht zu sein. Als sie das letzte Mal zusammen gewesen waren, hatte er Dezi gefoltert und beinahe get ö tet. Wie konnte Dezi ihn jetzt mit großer Freundschaft begr ü ßen?
Dom Esteban wurde in seine R ä ume gebracht. Er sah Dezi bittend an, und der junge Mann folgte seinem Vater. Als sie fort waren, bemerkte Andrew mit einer Grimasse: Und ich hatte geglaubt, wir seien ihn los. Aber wenn es unserm Vater ein Trost ist, ihn um sich zu haben, was k ö nnen wir tun?
Damon dachte, es sei nicht das erste Mal, dass ein Bastard-Sohn, schurkisch in seiner Jugend, zur St ü tze eines Vaters wurde, der seine anderen Kinder verloren hatte. Erhoffte Dom Estebans und auch Dezis willen, dass es sich so entwickeln werde.
Zu Andrew und Callista sagte er: Wollt ihr mit mir in die Kapelle kommen und nachsehen, was f ü r Domenic geschehen ist? Wenn alles ist, wie es sich geh ö rt, k ö nnen wir unserm Vater das ersparen, und Ellemir auch. Ferrika hat sie zu Bett gebracht. Sie kannte Domenic am besten . es ist nicht notwendig, ihr noch mehr Schmerz zu bereiten.
Die Kapelle lag im tiefsten Teil der Comyn-Burg. Sie war aus dem lebenden Stein des Bergs gehauen, auf dem das Bauwerk stand, und hatte die erdige K ü hle einer unterirdischen H ö hle. Domenic lag in der widerhallenden Stille auf einer Bahre vor einer Statue, die Andrew als die Gesegnete Cassilda, die Mutter der Dom ä nen, erkannte.
    Andrew meinte, in dem gemeißelten Steingesicht eine schwache ä hn
    lichkeit mit Callistas Z ü gen zu entdecken und ebenso mit dem kalten und leblosen Gesicht des toten jungen Mannes.
    Damon ließ den Kopf sinken und bedeckte das Gesicht mit den H ä nden. Callista beugte sich nieder und k ü sste die kalte Stirn. Sie murmelte etwas, das Andrew nicht verstand. Eine dunkle Gestalt kniete zusammengesunken neben der Bahre. Pl ö tzlich bewegte sie sich und stand auf. Es war ein untersetzter, kr ä ftig gebauter junger Mann, zerzaust und ü bern ä chtigt, die Augenlider rot vom langen Weinen. Andrew wusste, wer er war, noch bevor Callista ihm die H ä nde reichte.
    Cathal, lieber Cousin.
Er starrte sie f ü r einen Augenblick in Mitleid erregender Weise an, bevor er seine Stimme wieder fand. Lady Ellemir, meine Herren .
    Ich bin nicht Ellemir, sondern Callista, Cousin , berichtigte sie ihn freundlich. Wir sind dir dankbar, dass du bis zu unserer Ankunft bei Domenic geblieben bist. Es ist richtig, dass jemand in seiner N ä he ist, der ihn liebte.
    Das Gef ü hl hatte ich auch, und doch kam ich mir schuldig vor. Ich, der ich sein M ö rder bin . Seine Stimme brach. Damon zog den zitternden Jungen in seine Arme.
    Wir alle wissen, dass es ein ungl ü cklicher Zufall war, Verwandter. Erz ä hle mir, wie es geschehen ist.
Wir waren im Waffensaal und arbeiteten mit h ö lzernen ü bungsschwertern, wie wir es jeden Tag taten. Er war ein besserer Schwertk ä mpfer als ich. Cathals Gesicht verzerrte sich vor

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