Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Comyn, und Callista hatte ihm erkl ä rt, er habe mehr Macht als ein K ö nig. Er war ein Mann mittleren Alters, groß, befehlsgewohnt, mit dunkelrotem Haar, das an den Schl ä fen weiß wurde. Er suchte Andrews Blick und hielt ihn f ü r einen Moment fest. Der Terraner erinnerte sich, dass Lorill ein starker Telepath sein sollte, und sah schnell weg. Er wusste, das war t ö richt – wenn der Hastur-Lord w ü nschte, seine Gedanken zu lesen, konnte er es tun, ohne ihm ins Auge zu sehen! Und er hatte genug ü ber die H ö flichkeit unter Telepathen gelernt, um zu wissen, dass Lorill es unaufgefordert nicht ohne guten Grund tun w ü rde. Trotzdem f ü hlte er sich unbehaglich, denn er segelte hier unter falscher Flagge. Keiner wusste, dass er Terraner war. Aber er versuchte, gleichg ü ltig dreinzusehen, und h ö rte aufmerksam Callista zu, die ihm die Banner der Dom ä nen erkl ä rte.
    Die silberne Tanne auf blauem Grund ist nat ü rlich das HasturBanner; du hast es gesehen, als Leonie nach Armida kam. Und das ist das Ridenow-Banner mit dem Gr ü n und Gold, wo Lorenz reitet. Damon hat das Recht auf einen Bannertr ä ger, macht aber selten davon Gebrauch. Die roten und grauen Federn sind das Banner von Aillard, und der silberne Baum mit der Krone geh ö rt den Elhalyn. Sie waren einmal ein Zweig der Hasturs. Prinz Duvic, der gekommen war, dem Erben von Alton die letzte Ehre zu erweisen, sah weniger k ö niglich aus, dachte Andrew, als Lorill Hastur oder selbst der junge Danvan.
    Und das ist der alte Dom Gabriel von Ardais und seine Gemahlin Lady Rohana. Siehst du den Falken auf ihrem Banner?
Das sind erst sechs, wenn man Armida mitz ä hlt , sagte Andrew. Welches ist die siebte Dom ä ne?
Die Dom ä ne von Aldaran wurde vor langer Zeit ausgestoßen. Ich habe daf ü r schon alle m ö glichen Gr ü nde geh ö rt, aber ich vermute, es war einfach deswegen, dass sie zu weit entfernt lebten, um jedes Jahr zum Rat zu kommen. Burg Aldaran liegt weit weg in den Hellers, und es ist schwierig, Leute zu regieren, die so tief in den Bergen versteckt sind, dass niemand wissen kann, ob sie die Gesetze halten oder nicht. Einige sagen, die Aldarans seien nicht ausgestoßen worden, sondern h ä tten sich aus eigenem freien Willen losgesagt. Jeder, den du fragst, wird dir eine andere Geschichte erz ä hlen, warum die Aldarans nicht mehr die siebte Dom ä ne sind. Ich nehme an, eines Tages wird sich eine der gr ö ßeren Dom ä nen teilen, so dass wir dann wieder sieben haben. Die Hasturs taten es, als die alte Linie der Elhalyn ausstarb. Wir sind sowieso alle miteinander verwandt, und viele der geringeren Adligen haben Comyn-Blut. Vater sprach einmal davon, Ellemir mit Cathal zu verheiraten . Sie verstummte, und Andrew seufzte, als er an die Folgen seiner Verbindung mit Callista dachte. Er hatte in eine Familie erblicher Herrscher hineingeheiratet. Ellemirs Kind, jedes Kind, das Callista geb ä ren mochte, w ü rde eine schreckliche Verantwortung erben.
Und ich habe auf einer Pferderanch in Arizona angefangen! Ebenso ü berw ä ltigend war der Eindruck auf ihn, als sich sp ä ter an diesem Tag der Rat der Comyn in einem Raum versammelte, den Callista die Kristallkammer nannte. Sie lag hoch in einem der T ü rme und bestand aus durchscheinendem Stein, der zu Prismen geschnitten war. Sie funkelten im Licht der Sonne, so dass es war, als bewege man sich im Herzen eines Regenbogens. Der Raum war achteckig mit aufsteigenden Sitzreihen, und jede Comyn-Dom ä ne hatte Pl ä tze unter ihren eigenen Emblemen und Bannern. Callista fl ü sterte ihm zu, jedes mit Laran ausgestattete m ä nnliche Mitglied einer der Ratsfamilien habe das unbestreitbare Recht, im Rat zu erscheinen und zu sprechen. Als Bewahrerin von Arilinn hatte auch sie dies Recht gehabt, obwohl sie sich selten die M ü he gemacht hatte zu kommen.
Leonie war mit den Hasturs da; Andrew wandte den Blick von ihr ab. W ä re sie nicht gewesen, dann mochte Callista jetzt nicht nur dem Namen nach seine Frau sein, und vielleicht w ü rde Callista und nicht Ellemir sein Kind tragen.
Andererseits, dachte er, h ä tte er dann Ellemir niemals kennen gelernt. Das w ü nschte er sich auch wieder nicht.
Dom Esteban, bleich und mitgenommen, aber aufrecht und w ü rdevoll in seinem Rollstuhl, saß in der untersten Reihe, links und rechts von ihm seine S ö hne. Valdir war blass und aufgeregt, Dezis Gesicht war glatt und undurchschaubar. Andrew bemerkte das Heben der Augenbrauen und die

Weitere Kostenlose Bücher