Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
ist.
Damon ging in Dom Estebans Raum der Suite. Aber er wusste vorher, der alte Mann war dem Tod so nahe, dass die Natur ihren eigenen Schutzschirm erzeugt hatte. Ihm war das Wissen um jene t ö dliche Schlacht erspart geblieben. Doch Damon brauchte einen Augenblick des Alleinseins, um seine neue Erkenntnis zu verarbeiten. Ohne nachzudenken war er gegen eine Bewahrerin vorgegangen, eine Alton, hatte instinktiv gehandelt, um sie aus ihrer Hysterie zu erwecken, und die volle Verantwortung selbst ü bernommen. Ich bin es, der der Bewahrer von uns vieren ist. Was wir auch tun m ö gen, ich trage die Verantwortung daf ü r.
Es w ü rde nicht mehr lange dauern, bis man Rechenschaft ü ber das, was er getan hatte, von ihm forderte. Jeder Telepath von Dalereuth bis zu den Hellers musste Zeuge dieses Todes gewesen sein. Und er hatte sie bereits argw ö hnisch gemacht, was in ihrer Vierergruppe vor sich ging, als er zusammen mit Andrew und Dezi diese Landmarke in der ü berwelt baute, um die M ä nner mit den Erfrierungen zu heilen. Von neuem nagte der Gram an ihm, dass der Junge ein so schreckliches und tragisches Ende gefunden hatte. Aldones, Herr des Lichts . Dezi, Dezi, welch eine Verschwendung, welch eine tragische Verschwendung aller seiner Gaben . Doch selbst der Gram wich der Erkenntnis, was er getan und was er geworden war.
Aus Arilinn ausgestoßen, hatte er seinen eigenen Turm gebaut. Und Varzil hatte ihn als Tenerezu gegr ü ßt. Bewahrer. Er war Bewahrer eines verbotenen Turms.
    20
    Damon hatte gewusst, es w ü rde nicht lange dauern, bis er zur Rechenschaft gezogen wurde, und so war es auch.
    Ellemir hatte sich beruhigt. Sie saß in dem Sessel, in den Andrew sie gelegt hatte, und st ö hnte nur noch ein bisschen vor Schock. Ferrika, die man gerufen hatte, sah sie entgeistert an.
    Ich weiß nicht, was Ihr getan habt, Lady, aber wie dem auch sei – falls Ihr nicht auch dies Kind verlieren wollt, solltet Ihr lieber zu Bett gehen und dort bleiben. Vorsichtig f ü hrte sie ihre H ä nde uber Ellemirs K ö rper. Zu Damons ü berraschung ber ü hrte sie sie nicht, sondern ließ einen Raum von einem oder zwei Zoll zwischen ihren Fingerspitzen und Ellemirs K ö rper. Schließlich erkl ä rte sie mit leichtem Stirnrunzeln: Dem Kind fehlt nichts. Tats ä chlich seid Ihr in schlechterem Zustand als er. Ich werde eine warme Mahlzeit f ü r Euch bringen lassen, und Ihr esst sie und geht ins – Sie unterbrach sich und blickte erstaunt und entsetzt auf ihre H ä nde.
    Im Namen der G ö ttin, was tue ich da?
Callista, wieder ganz vern ü nftig, sagte: Mach dir keine Gedanken, Ferrika, dein Instinkt leitet dich richtig. Du bist so viel mit uns zusammen gewesen, dass es nicht ü berraschend ist. Wenn du eine Spur von Laran in dir hattest, musste es erweckt werden. Sp ä ter will ich dir zeigen, wie man es ganz genau macht. Bei einer schwangeren Frau ist es ein wenig kompliziert.
    Ferrika sah Callista blinzelnd an. Ihr rundes, stupsn ä siges Gesicht war best ü rzt, und sie wusste nicht, was sie von den schrecklichen blutigen Kratzern auf Callistas Wangen halten sollte. Ich bin keine Leronis.
    Ich auch nicht mehr , antwortete Callista freundlich, aber ich habe Unterricht gehabt, den du auch bekommen sollst. Es ist die n ü tzlichste F ä higkeit f ü r eine Hebamme. Ich bin ü berzeugt, du hast mehr Laran, als du glaubst. Sie setzte hinzu: Komm, wir wollen Ellemir in ihr Zimmer bringen. Sie muss ruhen, und . – sie hob die H ä nde an ihr blutendes Gesicht – . um das da muss ich mich auch k ü mmern. Und, Damon, wenn du Essen f ü r Ellemir holen l ä sst, denke auch an mich. Ich habe Hunger.
    Damon sah ihnen nach. Schon lange vermutete er, dass Ferrika etwas Laran hatte, aber er war dankbar, dass Callista die Verantwortung f ü r ihren Unterricht auf sich nehmen wollte.
    Es gab keinen Grund, warum jemand mit diesem Talent keinen Unterricht haben sollte, sei er Comyn oder nicht. Wenn seit dem Zeitalter des Chaos nur Comyn in den Genuss einer Ausbildung gekommen waren, brauchte es doch nicht weiter so gehalten zu werden, bis Darkover in der letzten Nacht versank! Andrew war einer von ihnen geworden, und er war ein Terraner. Ferrika war auf dem Alton-Gut geboren, sie geh ö rte dem gew ö hnlichen Volk an und war, noch schlimmer, eine Freie Amazone. Aber sie hatte alles, was n ö tig war, um auch sie zu einer von ihnen zu machen: Sie hatte Laran.
    Comyn-Blut? Denke daran, was es f ü r Dezi getan hat! Da auch er nach der

Weitere Kostenlose Bücher