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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zu seiner Erleichterung, dass die durch die Erinnerungen heraufbeschworene Traurigkeit von Damon abfiel, als Ellemir und Callista eintraten.
Komm, Ellemir, sieh dir die R ä ume an, die ich f ü r uns gew ä hlt habe.
Er f ü hrte sie durch eine T ü r an der R ü ckseite, und Andrew konnte mehr sp ü ren als h ö ren, dass er sie k ü sste. Callista folgte ihnen mit den Augen und l ä chelte. Ich freue mich, sie so gl ü cklich zu sehen.
Bist du denn auch gl ü cklich, mein Liebes?
Sie sagte: Ich liebe dich, Andrew. Ich finde das nicht so leicht, dass ich dar ü ber jubeln k ö nnte. Vielleicht bin ich von Natur ein bisschen schwerf ä lliger im Gem ü t. Komm, zeig mir die Zimmer, die wir bewohnen werden.
Sie war mit fast allem einverstanden, doch wies sie auf ein halbes Dutzend Sitzgelegenheiten, die, wie sie meinte, so alt seien, dass man sich nicht mehr ungef ä hrdet darauf niederlassen k ö nne, und beauftragte einen Diener, sie wegzubringen. Sie rief die M ä dchen und gab ihnen Anweisungen, was an Leinen f ü r Schlafzimmer und Bad aus den Schrankzimmern des Haushalts herbeigeschafft werden solle, und schickte eine der Dienerinnen, ihre Kleider zu holen und sie in dem ungeheuer großen Schrank ihres Ankleidezimmers zu verstauen. Andrew h ö rte schweigend zu, und schließlich rief er aus: Du verstehst es, ein Heim einzurichten, Callista!
Ihr Lachen entz ü ckte ihn. Das ist Vorspiegelung falscher Tatsachen. Ich habe Ellemir zugeh ö rt, das ist alles, weil ich vor ihren Dienstboten nicht unwissend scheinen will. Ich weiß sehr wenig von diesen Dingen. Ich habe n ä hen gelernt, weil mir nie erlaubt wurde, mit m ü ßigen H ä nden dazusitzen, aber wenn ich Ellemir in der K ü che beobachte, wird mir klar, dass ich vom Haushalt weniger verstehe als ein zehnj ä hriges M ä dchen.
Mir geht es genauso , gestand Andrew. Alles, was ich in der Terranischen Zone gelernt habe, ist mir jetzt nichts mehr n ü tze.
Aber du verstehst etwas von Pferden .
Andrew lachte. Ja, und in der Terranischen Zone wurde das als Anachronismus, als brotlose Kunst betrachtet. Ich habe fr ü her immer die Reitpferde meines Vaters eingebrochen, aber als ich Arizona verließ, dachte ich, ich w ü rde nie wieder reiten.
Dann gehen auf Terra alle Leute zu Fuß?
Er sch ü ttelte den Kopf. Der Verkehr ist motorisiert, und es gibt Gleitb ü rgersteige. Pferde waren ein Luxus f ü r reiche Exzentriker. Er trat ans Fenster und blickte auf die sonnenbeschienene Landschaft hinaus. Merkw ü rdig, dass ich unter allen bekannten Welten des Terranischen Imperiums diese hier gefunden habe. Ein leichter Schauer ü berlief ihn, als er daran dachte, wie leicht er an dem h ä tte vorbeigehen k ö nnen, was ihm nun als sein Schicksal, sein Leben, die wahre Bestimmung, f ü r die er geboren wurde, vorkam. Er w ü nschte sich verzweifelt, die Arme auszustrecken und Callista an sich zu ziehen, aber als habe sein Gedanke sie irgendwie erreicht, wurde sie blass und verkrampfte sich. Er seufzte und trat einen Schritt von ihr zur ü ck.
Sie sagte, als wolle sie einen Gedankengang abschließen, der sie nicht mehr besonders interessierte: Unser Pferdetrainer ist schon ein alter Mann, und da Vater nichts mehr tun kann, wird wohl dir die Aufgabe zufallen, die j ü ngeren zu schulen. Dann verstummte sie und sah zu ihm auf.
Ich m ö chte mit dir reden , erkl ä rte sie abrupt.
Andrew war sich nie schl ü ssig geworden, ob ihre Augen blau oder grau waren; anscheinend ver ä nderten sie sich mit dem Licht, und jetzt waren sie beinahe farblos. Andrew, wird es zu schwer f ü r dich werden? Ein Zimmer mit mir zu teilen, wenn wir – vorerst – das Bett noch nicht teilen k ö nnen?
Er war schon gewarnt worden, als sie das erste Mal ü ber eine Heirat sprachen. Callistas Konditionierung ging so tief, dass es lange Zeit dauern mochte, bis sie ihre Ehe vollziehen konnten. Er hatte ihr damals aus eigenem Antrieb versprochen, er werde sie niemals dr ä ngen oder unter Druck setzen, er werde so lange warten wie notwendig. Jetzt ber ü hrte er leicht ihre Fingerspitzen. Mach dir keine Sorgen dar ü ber, Callista. Ich habe dir doch bereits mein Versprechen gegeben.
Langsam stieg ein schwaches Rosa in ihre bleichen Wangen. Ich habe gelernt, es sei . sch ä ndlich, ein Begehren zu erwecken, das ich nicht befriedigen will. Aber wenn ich mich von dir fern halte und es nicht erwecke und wir nur in Gedanken verbunden sind, dann wird sich nie etwas ä ndern. Doch das wird vielleicht

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