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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mitteilen, dass Lord Serrais, Euer Bruder, eingetroffen ist, um an Eurer Hochzeit teilzunehmen.
    Sehr gut, danke. Wenn du Lady Ellemir finden kannst, bitte sie, herzukommen und sich anzusehen, welche ü bereinkunft wir getroffen haben. Als der Diener sich entfernt hatte, verzog Damon das Gesicht.
    Mein Bruder Lorenz! Das Wohlwollen, das er meiner Heirat entgegenbringt, k ö nnte mir in die Augen geworfen werden, ohne mir Schmerz zu bereiten! Ich hatte zumindest auf meinen Bruder Kieran, vielleicht auch auf meine Schwester Marisela gehofft, aber ich glaube, ich muss mich geehrt f ü hlen und Lorenz ein Wort des Dankes sagen.
    Hast du viele Br ü der?
F ü nf , antwortete Damon, und drei Schwestern. Ich bin der j ü ngste Sohn, und mein Vater und meine Mutter hatten bereits zu viele Kinder, als ich geboren wurde. Lorenz . Er zuckte die Schultern. Er ist sicher erleichtert, dass ich mir eine Frau aus guter Familie nehme, denn nun braucht er nicht wegen des Erbes und des Anteils eines j ü ngeren Sohns zu feilschen. Ich bin nicht reich, aber ich habe nie nach großem Besitz gestrebt, und Ellemir und ich werden f ü r unsern Bedarf genug haben. Mein Bruder Lorenz und ich sind nie besonders gute Freunde gewesen. Kieran – er ist nur drei Jahre ä lter als ich – Kieran und ich sind Bredin; zwischen Marisela und mir ist nur ein Jahr Unterschied, und wir hatten die gleiche Pflegemutter. Was meine anderen Br ü der und Schwestern betrifft, so sind wir sehr h ö flich zueinander, wenn wir uns beim Ratstreffen begegnen, aber ich vermute, keiner von uns w ü rde ü berm ä ßig trauern, wenn wir uns niemals wieder s ä hen. Meine Heimat ist immer hier gewesen. Meine Mutter war eine Alton, und ich war hier in der N ä he in Pflege gegeben, und Dom Estebans ä ltester Sohn trat mit mir bei den Kadetten ein. Wir hatten den Eid der Bredin geschworen. Zum zweiten Mal benutzte er dies Wort, das die vertrauliche oder Familienform von Bruder war. Damon seufzte und blickte in die Ferne.
Du warst Kadett?
Ein sehr kl ä glicher , gestand Damon, aber kein Comyn-Sohn kann dem entrinnen, wenn er zwei gesunde Beine hat und sehen kann. Coryn war wie alle Altons der geborene Soldat und Offizier. Mit mir war es etwas ganz anderes. Er lachte. Es gibt im Kadettenkorps einen stehenden Witz ü ber den Kadetten mit den zwei rechten F ü ßen und den zehn Daumen. Das war ich.
Immer zum Strafdienst eingeteilt, wie?
Damon nickte. In zehn Tagen wurde ich elf Mal bestraft. Ich bin Rechtsh ä nder, siehst du. Meine Pflegemutter – sie war Hebamme bei meiner Mutter – pflegte zu sagen, ich sei verkehrt herum und mit dem Hintern nach vom geboren worden, und seit diesem Augenblick habe ich alles auf diese Art getan.
Andrew, der als Linksh ä nder in eine rechtsh ä ndige Gesellschaft hineingeboren war und nur auf Darkover die Dinge vom Essbesteck bis zum Gartenwerkzeug so gestaltet gefunden hatte, dass er sie ohne Schwierigkeit benutzen konnte, versicherte: Das kann ich sehr gut verstehen.
Ich bin auch ein bisschen kurzsichtig, was es nicht besser machte, obwohl es mir von Vorteil war, als ich lesen lernte. Keiner meiner Br ü der ist wissenschaftlich begabt, und sie bringen wenig mehr zu Stande, als einen Anschlagzettel auszubuchstabieren oder ihren Namen unter ein Dokument zu krakeln. Aber ich f ü hlte mich beim Unterricht so wohl wie ein Schneekaninchen im Winter. Deshalb ging ich, als ich aus dem Kadettenkorps entlassen wurde, nach Nevarsin und lernte dort ein oder zwei Jahre lang Lesen, Schreiben, Kartenzeichnen und dergleichen. Zu diesem Zeitpunkt entschied Lorenz, aus mir werde nie ein Mann werden. Als man mich in Arilinn annahm, best ä tigte ihn das nur in seiner Meinung. Halb M ö nch, halb Eunuch, pflegte er zu sagen. Damon verstummte. Auf seinem Gesicht spiegelte sich seine Abneigung wider. Schließlich meinte er: Aber trotzdem war er auch wieder nicht zufrieden, als man mich vor ein paar Jahren aus dem Turm wegschickte. Coryns wegen – Coryn war damals schon tot, der arme Kerl, bei einem Sturz von den Klippen verungl ü ckt –, also, Coryns wegen nahm Dom Esteban mich in die Garde auf. Ein richtiger Soldat war ich jedoch nie, ich war ein oder zwei Jahre lang Lazarettoffizier und Kadettenmeister. Er zuckte die Schultern. Und das ist mein Leben, und ich habe genug dar ü ber gesprochen. H ö rst du, die Frauen kommen. Wir k ö nnen ihnen die Wohnungen zeigen, bevor ich hinuntergehe und versuche, h ö flich zu Lorenz zu sein.
Andrew sah

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