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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wollen?
Ich kann nicht erwarten . Es ist nicht richtig, nicht nat ü rlich .
Sieh mal, Callista. Er sprach wieder ruhig. Ich habe lange Zeit ohne Frauen gelebt. Ich habe nie das Gef ü hl gehabt, dass mir das schadete. Es hat ein paar gegeben, hier und da, w ä hrend ich im Imperium umherzog. Nichts Ernsthaftes.
Sie blickte auf die Spitzen ihrer kleinen farbigen Ledersandalen nieder. Das ist etwas anderes, M ä nner unter sich, die ohne Frauen leben. Aber hier, wenn du mit mir lebst, mit mir im gleichen Zimmer schl ä fst, mir die ganze Zeit nahe bist und dabei weißt . Sie fand die richtigen Worte nicht. Er h ä tte sie gern in die Arme genommen und gek ü sst, bis der erstarrte, verlorene Blick verging. Schon legte er die H ä nde auf ihre Schultern, f ü hlte, wie sie sich unter der Ber ü hrung verkrampfte, und ließ die H ä nde fallen. Verdammt seien die, die auf diese Weise in einem jungen M ä dchen pathologische Reflexe erzeugten! Aber auch ohne Ber ü hrung sp ü rte er Kummer in ihr, Kummer und Schuldbewusstsein. Sie sagte leise: Du hast mit deiner Frau kein gutes Gesch ä ft gemacht, Andrew.
Er erwiderte sanft: Ich habe die Frau, die ich will. Damon und Ellemir traten ein. Ellemirs Haar war zerzaust, ihre Augen leuchteten; sie hatte den glasigen Blick, den Andrew mit erregten Frauen assoziierte. Zum ersten Mal, seit er die Zwillinge kannte, sah er Ellemir als Frau, nicht nur als Callistas Schwester, und er fand sie sexuell anziehend. Oder sah er in ihr f ü r einen Augenblick die Callista, die sie eines Tages werden mochte? Er hatte ein fl ü chtiges Gef ü hl von Schuld. Ellemir war die Schwester seiner Braut. In wenigen Stunden w ü rde sie die Frau seines besten Freundes sein, und deshalb war sie die Einzige unter allen Frauen, auf die er nicht mit Begehren blicken sollte. Er wandte sich ab. Sie sagte: Callie, wir m ü ssen neue Vorh ä nge anbringen lassen, die hier sind weder gel ü ftet noch gewaschen worden, seit . seit . – sie suchte nach einem bildhaften Ausdruck – . seit den Tagen von Regis dem Vierten. Andrew erkannte, dass sie in engem Kontakt mit Damon gewesen war, und l ä chelte vor sich hin. Kurz vor Mittag h ö rte man Hufklappern im Hof, einen Aufruhr wie von einem kleinen Hurrikan, Reiter, Ger ä usche, Rufe, L ä rm. Callista lachte:
Heftigkeit ein!
Das ist Domenic! Niemand sonst trifft mit solcher Sie zog Andrew in den Hof hinunter.
Domenic Lanart, Erbe der Dom ä ne von Alton, war ein schmaler, rothaariger Junge, hoch aufgeschossen und sommersprossig, und er saß auf einem gewaltigen grauen Hengst. Er warf die Z ü gel einem Reitknecht zu, sprang aus dem Sattel, packte Ellemir und dr ü ckte sie begeistert an sich. Dann schlang er seine Arme um Damon.
Zwei Hochzeiten auf einmal! , rief er aus und zog sie mit sich die Treppe hoch. Du hast dir f ü r deine Werbung reichlich Zeit gelassen, Damon. Schon letztes Jahr wusste ich, dass du sie haben wolltest. Warum musste erst ein Krieg kommen, um dich zu dem Entschluss zu bringen, ihre Hand zu erbitten? Elli, willst du einen so zaudernden Mann ü berhaupt haben? Er drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und k ü sste beide, und dann riss er sich los und wandte sich Callista zu.
Und du hast einen Liebhaber, der hartn ä ckig genug ist, dich dem Turm abzuringen! Ich brenne darauf, dies Wunder kennen zu lernen, Breda. Aber seine Stimme war pl ö tzlich sanft geworden, und als Callista ihn Andrew vorstellte, verbeugte er sich. Trotz allen ubersch ä umenden L ä rmens und jungenhaften Gel ä chters hatte er die Manieren eines Prinzen. Seine H ä nde waren klein und breit und mit Schwielen bedeckt wie die eines Schwertk ä mpfers.
Also du wirst Callista heiraten? Ich vermute, all die alten Damen und Grauk ö pfe im Rat werden es nicht billigen, aber es ist Zeit, dass wir frisches Blut in die Familie bekommen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen – Callista war eine hoch gewachsene Frau, und Domenic war zwar lang, aber, so dachte Andrew, doch noch nicht ganz erwachsen – und streifte ihre Wange leicht mit den Lippen. Sei gl ü cklich, Schwester; Avarra sei dir gn ä dig! Du verdienst es, wenn du es wagst, so zu heiraten, ohne Erlaubnis des Rates oder die Catenas.
Die Catenas! , antwortete sie ver ä chtlich. Ebenso gut k ö nnte ich einen Trockenst ä dter heiraten und in Ketten gehen!
Gut f ü r dich, Schwester. Er sprach zu Andrew, w ä hrend sie in die Halle gingen. Vater teilte mir in seiner Botschaft mit, dass du Terraner bist.

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