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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Damon. In der kurzen Zeit, die ich dort verbrachte, habe ich auf dem Gebiet der Kommunikation an den Relais gearbeitet. Ich hatte gedacht, das meiste dieser Heilkunst sei im Zeitalter des Chaos verloren gegangen.
Damon sch ü ttelte den Kopf. Nein, etwas davon wurde in Arilinn gelehrt, als ich dort war. Aber allein vermag ich nicht viel. Raimon stellte fest: Die Domna Callista, sie war eine Leronis .
Das war nur zu wahr. Damon m ü hte sich, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Ich will sehen, was wir tun k ö nnen. Im Augenblick ist das Wichtigste, die Blutzirkulation auf nat ü rliche Weise wiederherzustellen. – Ferrika , sagte er zu der jungen Frau, die mit Phiolen und Flaschen voller Kr ä utersalben und Extrakten zur ü ckgekehrt war, ich ü berlasse jetzt dir die Pflege dieser M ä nner. Ist Lady Callista noch oben bei meiner Frau?
Sie ist im Destillierraum, Vai Dom. Sie hat mir geholfen, das hier zusammenzusuchen.
Der Destillierraum lag an einem engen Durchgang neben der K ü che. Es war ein schmaler Raum mit Steinfußboden, an dessen W ä nden Regale standen. Callista, ein verblasstes blaues Tuch ü ber das Haar gebunden, sortierte B ü ndel getrockneter Kr ä uter. Andere hingen von den Dachbalken oder waren in Flaschen und Kr ü ge gestopft. Der stechende Kr ä utergeruch ließ Damon die Nase krausen. Callista drehte sich zu ihm um.
Ferrika erz ä hlte mir, dass du ein paar schlimme F ä lle von Frostbeulen und Erfrierungen hast. Soll ich kommen und bei den heißen Packungen helfen?
Du kannst etwas Besseres tun , erwiderte Damon, und wieder legte sich seine Hand unbewusst ü ber seine isolierte Matrix. Ich muss bei den schwersten F ä llen eine Zellregeneration hervorrufen, oder Ferrika und ich werden letzten Endes ein Dutzend Finger und Zehen abschneiden m ü ssen, wenn nicht noch Schlimmeres passiert.
    Aber ich kann es nicht allein tun; du musst die ü berwachung ü ber
    nehmen.
    Nat ü rlich , sagte sie schnell, und auch ihre H ä nde hoben sich automatisch zu der Matrix an ihrem Hals. Sie begann bereits, die Kr ü ge auf die Regale zur ü ckzustellen. Dann drehte sie sich um – und erstarrte, die Augen in panischer Angst aufgerissen.
    Damon, ich kann es nicht! Sie stand in der T ü r, verkrampft, ein Teil von ihr im Begriff zu handeln, ein Teil in Erkenntnis der Situation entsetzt zur ü ckweichend.
    Ich habe meinen Eid zur ü ckgegeben! Es ist mir verboten! Damon sah sie voller Best ü rzung an. Er h ä tte verstehen k ö nnen, wenn Ellemir, die nie in einem Turm gelebt hatte und wenig mehr wusste als ein Außenseiter, diesen alten Aberglauben ausgesprochen h ä tte. Aber Callista, die eine Bewahrerin gewesen war?
    Breda , sagte er sanft mit der federleichten Ber ü hrung ihres ä rmels, die unter den Leuten von Arilinn ü blich war, ich verlange von dir ja nicht die Arbeit einer Bewahrerin. Ich weiß, du kannst die großen Relais und Energon-Ringe nie mehr betreten – das ist f ü r jene, die abgesondert leben und ihre Kr ä fte hinter der Abschirmung
    bewahren. Ich bitte dich nur um eine einfache ü berwachungst ä tig
    keit, wie sie jede Frau aus ü ben kann, die nicht nach den f ü r eine Bewahrerin geltenden Gesetzen lebt. Ich w ü rde ja Ellemir darum bitten, aber sie ist schwanger, und deshalb w ä re es nicht klug. Du weißt doch, dass du diese F ä higkeit nicht verloren hast; du wirst sie nie verlieren.
    Sie sch ü ttelte hartn ä ckig den Kopf. Ich kann nicht, Damon. Du weißt, alle im Turm erlernten T ä tigkeiten werden alte Gewohnheiten, alte . Verhaltensmuster, die ich brechen muss, von neuem verst ä rken. Regungslos stand sie da, sch ö n, stolz, zornig, und Damon verfluchte innerlich die abergl ä ubischen Tabus, die man sie gelehrt hatte. Wie konnte sie an diesen Unsinn glauben? Er wurde ä rgerlich. Machst du dir klar, was hier auf dem Spiel steht, Callista? Weißt du, zu welchen Leiden du diese M ä nner verdammst?
    Ich bin nicht die einzige Telepathin in Armida! , schleuderte sie ihm entgegen. Ich habe Jahre meines Lebens daf ü r geopfert, jetzt ist es genug! Ich h ä tte gedacht, gerade du unter allen lebenden Menschen w ü rdest mich verstehen!
    Verstehen! Zorn und Entt ä uschung stiegen in ihm auf. Ich verstehe, dass du selbsts ü chtig bist! Willst du den Rest deines Lebens damit verbringen, L ö cher in Leint ü chern zu z ä hlen und Gew ü rze f ü r Kr ä uterbrot herzustellen? Du, die du Callista von Arilinn gewesen bist?
    Lass mich! Sie zuckte zusammen, als

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