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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Piedro und Raimon haben mit Callista und mir gespielt, als wir kleine M ä dchen waren, und Raimon ist Domenics Pflegebruder.
Das wusste ich nicht , gestand Damon ersch ü ttert. Ich werde alles f ü r sie tun, was ich kann, Liebes.
Er ging dahin zur ü ck, wo Ferrika die am schlimmsten verletzten M ä nner behandelte, und begann nun ebenfalls, als erste Maßnahme Packungen und Verb ä nde anzubringen und ihnen starke Drogen einzugeben, die den Schmerz bet ä ubten oder zumindest abstumpften. Aber das war, wie er wusste, nur ein Anfang. Ohne bessere Hilfe, als Ferrika und ihre Kr ä utermedizinen ihnen bringen konnten, w ü rden die M ä nner sterben oder f ü rs Leben verkr ü ppelt werden. Zumindest w ü rden sie Zehen und Finger verlieren und monatelang hilflos und unbeweglich daliegen.
Callista hatte inzwischen ihre k ü hle Selbstbeherrschung zur ü ckgewonnen und arbeitete mit Ferrika daran, Packungen zu machen. Die Anregung der Blutzirkulation war das einzige Mittel, bei dem einen oder anderen noch die F ü ße zu retten, und wenn das Gef ü hl in einen Teil ihrer Glieder zur ü ckkehrte, war es ein Sieg. Damon beobachtete Callista mit dumpfer Traurigkeit. Einen Vorwurf machte er ihr im Grunde nicht. Es wurde ihm selbst schwer, seine eigene Unruhe zu ersticken, die ihn bei dem Gedanken ü berkam, zur Matrix-Arbeit zur ü ckzukehren.
Leonie hatte ihm gesagt, er sei zu empfindsam, zu verwundbar, und wenn er mit der Arbeit fortfahre, werde sie ihn zerst ö ren.
Sie hatte außerdem gesagt, wenn er eine Frau w ä re, w ü rde er eine gute Bewahrerin abgeben.
Er ermahnte sich streng, dass er das damals nicht geglaubt habe und dass er sich weigere, es jetzt zu glauben. Jeder gute MatrixMechaniker konnte die Arbeit einer Bewahrerin verrichten, hielt er sich vor. Doch er empfand kalte Furcht, es außerhalb der sicheren Mauern eines Turms zu tun.
Aber hier war der Ort, wo die Arbeit n ö tig war, und hier musste sie getan werden. Vielleicht war der Bedarf an Matrix-Mechanikern außerhalb eines Turms gr ö ßer als drinnen . Damon kam zu Bewusstsein, wohin seine Gedanken sich verirrten, und erschauerte wegen der Blasphemie. Die T ü rme – Arilinn, Mali, Neskaya, Dalereuth und die anderen ü ber die Dom ä nen verstreuten – waren der einzige Weg, auf dem die alten Matrix-Wissenschaften Darkovers nach ihrem schrecklichen Missbrauch im Zeitalter des Chaos sicher gemacht worden waren. Unter der ü berwachung der Bewahrerinnen – durch Eid gebunden, abgeschlossen, jungfr ä ulich, leidenschaftslos, unber ü hrt von den politischen und privaten Spannungen der Comyn – wurde jeder Matrix-Arbeiter sorgf ä ltig geschult und auf seine Vertrauensw ü rdigkeit hin ü berpr ü ft, wurde jede Matrix ü berwacht und gegen Missbrauch gesch ü tzt.
Und wenn eine Matrix illegal benutzt wurde, außerhalb eines Turms und ohne seine Erlaubnis, dann kam es zu Katastrophen wie der, als die Große Katze Dunkelheit, Wahnsinn, Zerst ö rung und Tod ü ber die Kilghardberge geworfen hatte .
Damons Finger wanderten zu seiner eigenen Matrix. Er hatte sie außerhalb eines Turms benutzt, um die Große Katze zu vernichten und die Berge von ihrem Terror zu reinigen. Das war kein Missbrauch gewesen. Und auch das beabsichtigte Heilen war kein Missbrauch; es war legitim, geheiligt. Er war ein ausgebildeter Matrix-Arbeiter, doch er f ü hlte sich nerv ö s und unbehaglich.
Endlich waren alle M ä nner, die leicht und die schwer verletzten, mit Salben, Verb ä nden und Essen versorgt und in den hinteren R ä umen zur Ruhe gebracht worden. Die am schwersten Leidenden waren mit Ferrikas schmerzt ö tenden Tr ä nken bet ä ubt, und Ferrika blieb mit einigen ihrer Frauen bei ihnen und wachte ü ber sie. Aber Damon wusste, es w ü rden sich wohl viele der M ä nner ohne weitere Behandlung als gute Pflege und heilende ö le erholen, einige jedoch
    nicht.
    Mitt ä gliche Stille hatte sich ü ber Armida niedergesenkt. Ferrika wachte bei den verletzten M ä nnern; Ellemir kam, um mit ihrem Vater Karten zu spielen, und auf Dom Estebans Bitten hin holte Callista ihre Harfe, legte sie auf ihren Schoß und begann, die Saiten zu stimmen. Damon, der sie scharf beobachtete, stellte fest, dass sie nur ruhig schien.
    Ihre Augen waren immer noch rot und ihre Finger weniger sicher als sonst, als sie die ersten Akkorde anschlug.
    Was dringt f ü r ein Laut vom Moor herein?
Oh, gib Acht!
H ö r, Mutter, h ö r, wie es saust und kracht! –
Der Wind an der T ü r,

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