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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ö nchischer Disziplin in Nevarsin. Es ist unsere Schuld, nicht die Dezis, dass er sich zu dem entwickelt hat, was er heute ist.
    Andrew widersetzte sich nicht l ä nger, aber wohl war ihm auch nicht zumute. Ganz gleich, wessen Schuld es war, dass Dezi charakterliche M ä ngel hatte, Andrew war es unangenehm, mit ihm zu arbeiten.
    Aber Damon musste wissen, was er tat. Andrew sah ihm bei den Vorbereitungen zu und rief sich ins Ged ä chtnis zur ü ck, was er uber den Gebrauch einer Matrix bereits gelernt hatte. Damals war Callista Teil der geistigen Verschmelzung gewesen, obwohl sie noch in den H ö hlen gefangen lag und er sie mit k ö rperlichen Augen noch nie gesehen hatte. Und jetzt war sie keine Bewahrerin mehr, jetzt war sie seine Frau .
    Damon hielt seine eigene Matrix in beiden hohlen H ä nden und erkl ä rte mit verlegenem L ä cheln: Ich habe immer Angst, das außerhalb eines Turms zu tun. Nie verliere ich die Furcht, es sei nicht sicher. Das mag eine absurde Furcht sein, aber sie ist real.
    Dezi meinte leise: Ich bin froh, dass du dich auch f ü rchtest, Damon. Ich bin froh, dass ich es nicht allein bin.
Damons Stimme zitterte. Meiner Meinung nach sollte jemand, der sich nicht davor f ü rchtet, diese Art von Energie zu entfesseln, auch keine Gewalt dar ü ber haben d ü rfen. Die Kr ä fte wurden im Zeitalter des Chaos dermaßen missbraucht, dass Regis Hastur der Vierte ein Gesetz erließ, nach dem von diesem Tage an kein MatrixKreis mehr außerhalb der anerkannten T ü rme die großen Schirme und Relais benutzen durfte. Das Gesetz bezog sich nicht auf Arbeiten wie unsere hier, aber trotzdem hat man das Gef ü hl, ein Tabu zu verletzen. Er wandte sich an Andrew. Wie w ü rde man Erfrierungen in deiner Welt behandeln?
Andrew dachte nach. Die beste Behandlung ist die arterielle In
    jektion von Nervenstimulanzien, Azetylcholin oder etwas ä hnliches.
    Vielleicht auch eine Transfusion, aber die Medizin ist wirklich nicht mein Fach.
    Damon seufzte. Ich bin zu dieser Arbeit ö fter gezwungen worden, als mir lieb war. Nun ja, fangen wir an damit. Er ließ seine Gedanken tief in die Matrix sinken und begann, den Kontakt mit Andrew herzustellen. Sie hatten sich fr ü her schon zusammengeschlossen, und der alte Rapport baute sich schnell von selbst auf. F ü r einen Augenblick war da eine schattenhafte Ber ü hrung von Ellemir, nur ein Hauch wie die schwache Erinnerung an einen Kuss. Auf Damons Ermahnung hin ließ sie sich schnell aus dem Rapport fallen. Sie musste jetzt an sich und ihr Kind denken. Ganz kurz erschien auch Callista in der alten Verbundenheit, und Andrew klammerte sich an den Kontakt. Schon so lange hatte sie nicht einmal mehr seine Hand ber ü hrt, und jetzt waren sie wieder miteinander verbunden, waren sich nahe – und dann riss sie sich mit hartem Ruck los und war verschwunden. Andrew f ü hlte sich leer und kalt ohne die Ber ü hrung ihrer Gedanken, und er nahm den herzzerreißenden Nachgeschmack von Kummer wahr. Froh war er nur, dass Dezi noch nicht im Rapport war. Dann reichte Damon mit seinem Geist hinaus, und Andrew sp ü rte, dass Dezi sich ihnen beigesellte, abgeschirmt, aber ganz und gar da, k ü hl und fest wie ein H ä ndedruck.
    Die dreifache Verbindung blieb f ü r einen Augenblick bestehen. Damon bekam ein Gef ü hl f ü r die beiden M ä nner, mit denen er so eng verbunden arbeiten musste. Mit geschlossenen Augen, wie immer in einem Kreis, sah er hinter seinen Lidern die blaue kristalline Struktur des Matrix-Steins, der sie zusammenhielt, die elektronischen Resonanzen der einzelnen Gehirne verst ä rkte und hinaussandte und die Pers ö nlichkeit eines jeden deutlich erkennbar machte. Andrew war stark wie ein Fels, ein Besch ü tzer, und Damon stellte erleichtert fest, dass sein eigener Mangel an Kraft nicht entscheidend war . Andrew hatte genug f ü r sie beide. Dezi war pfeilschnelle Pr ä zision, ein Bewusstsein, das hierhin und dahin schoss wie Lichtspiegelungen von einem Prisma. Damon ö ffnete die Augen und sah sie beide. Es war schwierig, die k ö rperliche Anwesenheit mit dem mentalen Gef ü hl innerhalb der Matrix in Einklang zu bringen.
    Dezi sah – ä ußerlich – Coryn, seinem lange toten Freund und geschworenen Bruder, sehr ä hnlich. Zum ersten Mal stieg in Damon die Frage auf, wie viel seiner Liebe zu Ellemir aus dieser Erinnerung an den Bruder-Freund erwachsen war, den er so heiß geliebt, als sie Kinder waren, und dessen Tod ihn allein gelassen hatte. Ellemir war

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