Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Vom Netzwerk:
Gartentor um und wandte sich dann wieder den beiden Jungen zu. »Lauft weg! Schnell!«
    Er schoss und aus dem Lauf seiner Pistole quoll eine schwarze Rauchwolke. Der Maskierte bückte sich, um der Kugel auszuweichen, und stürzte sich dann mit erhobenem Messer auf Peter. Er rammte es ihm in den Hals und Peter brach zusammen.
    Â»NEIN!«, schrie Rick entsetzt.
    Tommaso schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Ihm wurde schlecht. Er war soeben Zeuge eines Mordes geworden!
    Peter Dedalus lag starr und reglos am Boden.
    Der maskierte Mörder bückte sich nach Ricks Rucksack, hob ihn hoch und warf den beiden Jungen einen Furcht einflößenden Blick zu. »Habe die Ehre, die Herren!«, sagte er spöttisch. »Und vergesst nicht: Einer gerechten Strafe entkommt man nicht!«
    Rick, der noch immer mit geöffnetem Mund dastand, merkte, wie seine Knie weich wurden. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er konnte immer noch nicht fassen, was er gerade erlebt hatte. »Peter! Peter!«, stammelte er immer wieder.
    Im nächsten Augenblick verschwand der Maskierte durch das Gartentor, während Rick und Tommaso wie versteinert auf den leblosen Körper starrten.
    Mit gesträubtem Fell eng an die Stufen geschmiegt, fauchte der kleine Puma den Garten an.
    Endlich gelang es Rick, sich in Bewegung zu setzen. Die Augen auf den Uhrmacher von Kilmore Cove gerichtet, ging er scheu auf ihn zu. Er konnte immer noch nicht glauben, dass der Unbekannte ihn tatsächlich erstochen hatte.
    Â»Oh Mann«, murmelte Tommaso schockiert. »Was machen wir denn jetzt?«
    Rick wusste darauf keine Antwort. Er wusste eigentlich gar nichts mehr. Es kam ihm vor, als wäre ganz plötzlich die Nacht hereingebrochen und hätte alles in Finsternis gehüllt. Venedig hatte sich in einen Ort des Schreckens verwandelt.
    Tot! Peter Dedalus war tot!
    Rick machte noch ein paar Schritte auf den am Boden liegenden Körper zu, während sein Gehirn immer noch Mühe hatte, das zu verarbeiten, was seine Augen sahen. Es war so grässlich! Grässlich und makaber.
    Dann aber blinzelte Rick verwirrt. Warum hielt Peter die Hand mit der Pistole immer noch emporgestreckt?
    Und warum zeichneten sich auf seinem Gesicht jetzt nach dem Sturz … feine Risse ab?
    Rick zwang sich, den leblosen Körper zu berühren.
    Er war kalt.
    Steif und kalt.
    Doch auf einmal drehte Peter den Kopf. Entsetzt schrie Rick auf.
    Krächzend fragte der Erfinder: »Ist mein Mörder weg?«
    Â»Der Tote spricht!«, jammerte Tommaso, leichenblass im Gesicht.
    Rick hob die Hände zum Mund. »Peter?«, flüsterte er.
    Hier aus der Nähe kam es ihm vor, als seien Peters Augen aus Glas. Wie konnte das sein?
    Â»Ist er jetzt weg oder nicht?«, fragte die krächzende Stimme eindringlich.
    Â»Ja«, murmelte Rick, dem das Herz jetzt bis zum Hals schlug.
    Allmählich begriff er. So absurd es auch klang: Das, was da am Boden lag, war nicht Peter Dedalus. Es war sein mechanischer Doppelgänger.
    Kopfschüttelnd bemühte sich Rick, diese Entdeckung zu verarbeiten.
    Der Roboter versuchte sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. »Verdammt, meine Gelenke sind blockiert. Heb mich auf, Junge!«, befahl Peters Stimme über einen verborgenen Lautsprecher. »Und verschwindet sofort von hier! Lauft zum Kanal! Ich hole euch da ab.«



Kapitel 14
Der Meloria-Kanal
    Â»Ich weiß, dass das nicht optimal ist, aber wir müssen auf dieser Seite runter, mein Freund«, erklärte der vorausgehende Übersetzer Fred Halbwach und öffnete eine Kellertür.
    Mit akrobatischen Sprüngen von Dach zu Dach hüpfend, hatten sie sich von der Piazza Bra im Zentrum von Verona entfernt, waren am Castel Vecchio am Ufer der Etsch vorbeigekommen und irgendwo endlich wieder auf die Straße hinuntergestiegen. Diese seltsame Dachwanderung war nur dank der elastischen Seile möglich, deren Haken sich zuverlässig einhängen und dann ganz leicht wieder abnehmen ließen. »Magische Seile« hatte der Übersetzer sie genannt, und das war wirklich nicht übertrieben.
    Fred sah ihn unsicher an. »Wo führst du mich denn jetzt hin?«, fragte er, als er den dunklen Raum betrat.
    Der Übersetzer schloss die Tür hinter ihnen und nahm von einem Schrank eine Petroleumlampe herunter.
    Â»Wenn ich es dir sage, glaubst du es mir nicht«, antwortete er nur. »Pass mit den Stufen auf, sie sind schon

Weitere Kostenlose Bücher