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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Beziehungsweise versuchten, in der ringsum herrschenden pechschwarzen Finsternis etwas zu erkennen.
    Nach einer Weile kamen sie zu dem Schluss, dass sie sich in einem tiefen, engen Tal befanden, durch das ein rauschender Fluss strömte. Jenseits des Flusses erhob sich eine schwarze Mauer, die so hoch emporragte, als sei sie von Riesen erbaut.
    Â»Dann sind wir also beim Labyrinth angelangt …«, murmelte Nestor, während er sich Staub und Asche von den Kleidern klopfte und die blauen Flecken betrachtete, die er bei der Landung abbekommen hatte. Sein Rücken und seine Schultern taten weh und bei jedem Atemzug durchzuckte ein stechender Schmerz seinen Nacken.
    Â»Ja, wenn Sie meinen«, sagte der kleine Flint, der keine Ahnung hatte, wovon der andere sprach, und der es nicht erwarten konnte, dass sie von hier wegkamen. »Und was machen wir jetzt?«
    Â»Jetzt müssen wir da rein«, erklärte Nestor.
    Â»Okay.« Der Junge nickte. Nachdem er mit Holzflügeln in einen Vulkan hineingesprungen war, hatte er nun das Gefühl, mit jedem Hindernis fertigzuwerden. »Aber wir müssen irgendwie auf die andere Seite des Flusses kommen.«
    Â»Irgendwo am Ufer werden wir Boote finden. Und wenn ich mich richtig erinnere, gilt es dann noch ein Rätsel zu lösen.« Nestor massierte seine Schläfen. Er versuchte, sich die Frage ins Gedächtnis zu rufen, deren Beantwortung einem den Zugang zum Labyrinth ermöglichte. Vielleicht hatte er sie irgendwo in seinen Notizbüchern aufgeschrieben. Wenn nicht, war das auch nicht weiter schlimm: Er war ganz gut im Rätsellösen.
    Wenig später gingen zwei Personen mit eiligen Schritten einen in goldenes Licht getauchten Gang entlang.
    Die erste Person hinkte. Sie war kurzatmig, machte aber trotzdem keine Anstalten, langsamer zu gehen.
    Die zweite Person schien unsicher zu sein und betrachtete ihre Umgebung mit Blicken, in denen sich Angst und Bewunderung mischten.
    Nestor und der kleine Flint hatten den eiskalten Fluss überquert, das Rätsel gelöst, dann mit Nestors Schlüsseln eine Tür geöffnet und durch sie das verrückteste Bauwerk betreten, das der Junge jemals gesehen hatte: einen von einem goldenen Leuchten erfüllten, scheinbar endlosen Gang, zu dessen beiden Seiten weitere Gänge und auch Zimmer lagen.
    Manche dieser Zimmer waren leer, in anderen gab es Säulen und Bögen, die aber keine Decke stützten, in wieder anderen sah der Junge golden leuchtende Schildkrötenstatuen, von denen zarter Goldstaub aufstieg. Überall, wohin sie auch kamen, blies ein kräftiger Wind, der vom Labyrinth selbst erzeugt zu werden schien, so als sei es ein atmendes Wesen.
    Â»Wissen wir denn ungefähr, wo wir hinmüssen?«, fragte der kleine Flint, nachdem sie eine Zeit lang gelaufen waren.
    Â»Ja«, antwortete Nestor.
    Â»Und wohin ist das?«
    Â»In die Richtung dort.«
    Der Junge fluchte leise vor sich hin und ging mit gesenktem Kopf weiter.
    Kurz darauf aber begegneten sie zum ersten Mal einem ›Einheimischen‹.
    Es war ein von Kopf bis Fuß in Blau gekleideter Mann.
    Â»Entschuldigen Sie bitte!«, sagte Nestor und hinkte ihm entgegen.
    Der andere blieb stehen.
    An den Füßen trug er seltsame Pantoffeln mit langen, schmalen, nach oben gedrehten Spitzen. Er lächelte und sein Gesicht sah freundlich und offen aus.
    Â»Wie kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte er sich höflich. Dann betrachtete er die beiden von Kopf bis Fuß. »Sind wir uns vielleicht schon einmal auf einer Versammlung begegnet? Feenländer und Kleine Leute? Die Verlorenen Städte von Tausendundeiner Nacht? Oder … waren Sie vielleicht Mitglieder der Kommission für die Rettung der Überfluteten Inseln?«
    Der kleine Flint beschränkte sich darauf, das Lächeln zu erwidern. Dann drehte er sich um und fragte Nestor: »Was erzählt er da eigentlich?«
    Dieser machte vage Handbewegungen und sagte zu dem Herrn: »Nein, wir sind das erste Mal hier, und ich fürchte, wir haben uns verlaufen. Wären Sie so freundlich, uns den Weg zu zeigen? Wir suchen die Union der nicht-existierenden Orte, weil … Wir wollen dort nach einer verschwundenen Person fragen.«
    Â»Eine verschwundene Person, haben Sie gesagt?«
    Â»Genau.«
    Â»Aber dann müssen Sie nicht zur Union gehen.« Der Herr in Blau lächelte verschmitzt. »Sie halten gerade eine furchtbar langweilige Versammlung

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