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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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sein Angriff sollte sein Ziel nicht mehr erreichen, mit einem lauten Grollen krachte Shimo aus dem Dickicht und riss Hassems Widersacher noch im Sprung in Fetzen. Sie hatten gesiegt. Mit neuer Kraft erhob sich Hassem wieder vom Boden und klopfte seinem Begleiter freundschaftlich auf seine Flanke, der seine Zustimmung mit einem lauten Knurren zeigte. Um ihn herum lagen die zerfetzten und verbrannten Leichen seiner Widersacher, der Duft des Todes berauschte seine Sinne. „ Allein gegen Acht und ich habe gesiegt. Die Macht, sie wird mein sein. “
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    Ein leichter Wind kam auf und verteilte den Geruch von geröstetem Knoblauch in dem kleinen Lager. Zufrieden rührte Herm den Sud aus Pflanzenöl, Zwiebeln und dem getrockneten Knoblauch, den er in Magystra erstanden hatte, in der großen Eisenpfanne. Neugierig sah ihm Ise, die ihm gegenüber auf einem der großen Steine saß, bei der Zubereitung seines Hirschgulaschs zu. Herm war sich wohl bewusst, dass die Zubereitung von Essen in den valkallischen Klans als Aufgabe der Frau galt, doch hatte er sich nicht von der rothaarigen Schönheit abhalten lassen, seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Die nächsten Tage könnten seine letzten sein und wenn er schon bei einer von Marlas Prüfungen draufgehen würde, dann stand ihm vorher wenigstens eine anständige Mahlzeit zu. Inzwischen waren weitere Anwärter zum Feuer gekommen und sahen ihm, angelockt durch den köstlichen Geruch des Knoblauchsuds, dabei zu, wie er das Hüftstück eines Hirsches in kleine mundgerechte Stücke schnitt und in Salz und grünem Pfeffer einrieb.
    Das kleine Zeltlager der Anwärter, zu dem Ise ihn geführt hatte, lag zu seiner Überraschung außerhalb des großen Lagers, an dem sich die elf Klans mit ihren Krieger versammelt hatten, etwas nördlich am Fuße des kleinen Gebirges. Hier war es, wo er sich auf die Prüfungen vorbereiten sollte, von denen Ise ihm bereits erzählt hatte, dass viele Anwärter sie nicht überlebten.
    Mit einem lauten Zischen fielen die gewürzten Fleischstücke in den heißen Ölsud, während Herm sich sofort daran machte, das Fleisch in der großen Pfanne gut zu verteilen. Mit einem Griff in seinen Kräuterbeutelholte er eines der kleinen Ledersäckchen hervor, das er zusammen mit dem Knoblauch erstanden hatte und griff eine der drei kleinen getrockneten Chilischoten aus Alterra heraus. Er wusste spätestens seit seinen Reisen zu den drei Türmen um die unglaubliche Schärfe der kleinen Schoten und widerstand der Versuchung, eine Zweite in die Pfanne zu geben. Interessiert beäugte Ise jede seiner Bewegungen, ohne einen Kommentar zu geben. „Ich brauche roten Wein hast du welchen?“ Ises Kopfschütteln zerschlug seine Hoffnung auf das Aroma leichter Säure in seinem Gulasch, so würde er nur Wasser verwenden können.
    „Hier, es ist nicht mehr viel, aber du kannst es haben.“ Überrascht sah er in das Gesicht einer sehr jungen Frau, die ihm einen Weinschlauch entgegen hielt. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie viele der anderen Anwärter inzwischen um sein Feuer standen und ihm zusahen. Dankbar nahm er den Weinschlauch aus ihren Händen. „Ich danke dir, wie ist dein Name?“ Die junge Frau errötete leicht, als er sie direkt ansah, um dann schüchtern zu Boden zu sehen. „Kalinde, Tochter des Pytros“. Beinahe ein Dutzend junge Männer und Frauen standen nun schon bei ihm und sahen zu, wie er den Wein mit einem lauten Zischen in die Pfanne goss. Eine wohlriechende Wolke aus Zwiebel, Knoblauch und Chili verbreitete sich umgehend um die kleine Feuerstelle und sorgte schnell für anerkennendes Murmeln bei seinen Zuschauern, selbst die still sitzende Ise hob verdutzt die Augenbrauen, als der intensive Duft ihre Nase erreichte. Schließlich füllte er die Pfanne mit Wasser auf, salzte noch einmal gut nach und schob sie zufrieden zurück aufs Feuer, er würde nun noch ein bis zwei Stunden warten müssen, bis das Fleisch zart genug sein würde.
    „Ist es wahr, dass in Kaldarra die Männer kochen und die Frauen kämpfen? Das erklärt immerhin, warumwir euch so leicht geschlagen haben.“ Mit einem abfälligen Blick zu Herm trat ein weiterer Mann ans Feuer. Er war einer der älteren Anwärter, etwa gleich alt wie Herm selbst, muskulös und von großer Statur. Seine breiten Schultern wurden von einem schwarzen Wolfsfell bedeckt, auf dem seine langen roten Haare glatt hinab fielen. Herm hatte keinen Zweifel daran, dass der selbstbewusst auftretende Mann keine

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