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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren. Dass er einen Helm trug, zeigte an, wie kampfbereit er war, und genau darüber dachte auch Sven Nolte nach. Wer sollte ihn denn davon abhalten, sich auf die beiden Zeugen zu stürzen und sie mit Schwerthieben einen Kopf kürzer zu machen?
    Sharon zitterte, als hätte man sie in kaltes Wasser gestellt. »Komm, wir können nicht mehr bleiben. Wir müssen weg!« Das letzte Wort schrie sie, denn sie hatte gesehen, wie der unheimliche Ritter sein rechtes Bein angehoben und nach vorn gestellt hatte. Ein Anzeichen darauf, dass er den Hügel hinabgehen würde.
    Dann brauchte er nur 20 oder 30 Meter zu laufen, um bei ihnen zu sein. Noch konnten sie einen Vorsprung herausholen, und das taten sie auch. Sven wollte jetzt auf Nummer Sicher gehen und fasste Sharon fest an der Hand. Wenn einer von ihnen zu Boden fiel, konnte das für sie schlimme Folgen haben. Keiner glaubte daran, dass der Ritter erschienen war, um sich als dritte Person zum Picknick einzuladen.
    Sie rannten.
    Sie dachten an nichts mehr und flohen so schnell sie konnten. Dabei nahmen sie die Beine bei jedem Schritt recht hoch. So wirkte ihre Flucht beinahe schon grotesk, aber sie wollten auf keinen Fall stolpern und hinfallen.
    Die Angst war die unsichtbare Peitsche, die sie auch weiterhin vorantrieb. Sie keuchten, sie warfen die Köpfe beim Laufen hin und her, sodass die dunkle Umgebung hoch über dem Rhein vor ihren Augen regelrecht anfing zu tanzen.
    Und sie drehten sich nicht einmal um. Sie wussten nicht, ob der Unheimliche aus der Tiefe der Erde sie nun verfolgte oder nicht. Jedes Drehen hätte sie aus dem Rhythmus gebracht, und sie hätten zudem wertvolle Sekunden verloren.
    Die freie Fläche war längst verschwunden. Es gab keinen offiziellen Weg, und so mussten sie gegen die starren und manchmal biegsamen Zweige der Büsche ankämpfen und sich unter den stärkeren Ästen der Bäume hinwegducken, um nicht erwischt zu werden.
    Beide besaßen einen guten Schutzengel, denn sie erreichten den Corsa, ohne dass ihnen etwas passiert wäre. Zudem hatten sie das Glück, direkt auf den kleinen Wagen zulaufen zu können. Es gelang ihnen kaum, ihren Lauf zu drosseln, sodass sie gegen das Fahrzeug prallten und beinahe noch in die Knie brachen.
    Wieder sprachen sie kein Wort. Nur ihr Keuchen war zu hören. Die Angst hielt sie noch immer im Griff. In den Augen malten sich ihre Gefühle ab, als sie die Köpfe drehten und sich anschauten, während weiterhin keuchende Laute aus ihren Mündern flossen.
    Sven Nolte fasste sich zuerst. Er drehte sich langsam um und flüsterte Sharon zu: »Steig ein!«
    Sie musste um den Wagen herum, um die Beifahrertür zu öffnen. Daran, dass sie sich auch hinter dem Fahrer hinsetzen konnte, dachte sie nicht. Die Panik war einfach zu schlimm.
    Auch Sven drehte sich!
    Was er sah, ließ ihn für einen Moment an seinem Verstand zweifeln. Es war furchtbar, denn das unheimliche Geschöpf hatte bereits aufgeholt. Dieser Ritter besaß eine normale Größe, aber der verdammte Helm, dessen Visier geschlossen war, ließ ihn wuchtiger erscheinen als er tatsächlich war.
    In diesen wichtigen Augenblicken arbeitete Svens Gehirn auf Hochtouren. Es war in der Lage, die Chancen einzuschätzen und daraus entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
    Die Zeit war zu knapp geworden. Sie würden es nicht schaffen. Es war unmöglich, dieser Verfolger würde sie erreicht haben, noch bevor es ihnen gelang, den Wagen zu starten.
    Sein Herzschlag produzierte einen gewaltigen Trommelwirbel in seiner Brust. Die Angst ließ ihn zittern, und doch tat er das Richtige in dieser Situation.
    »Nein, steig nicht ein!«, schrie er seiner Freundin zu. »Renn weg, einfach weg! Auf die Straße, verdammt! Los, lauf endlich.« Er war sauer, weil sie nichts tat.
    Und sie handelte. Plötzlich ließ Sharon den Wagen los, als wäre er glühend heiß. Sven stand ebenfalls nicht mehr auf dem Fleck. Er huschte um das Fahrzeug herum und fasste Sharon hart am Arm, zerrte sie zur Seite, und ihre Füße stolperten dabei über den Grasboden hinweg.
    Ihr war, als hätte jemand einen Motor in ihrem Innern eingebaut, der sie antrieb. Sie wollte auch den verdammten Verfolger nicht sehen, das Einzige, was ihr in den Sinn kam, war die Rettung ihres Lebens. Beide drehten sich auch nicht um, denn keiner wollte sehen, wie weit oder wie nahe der verfluchte Verfolger noch von ihnen entfernt war. Er war nicht zu sehen, aber zu hören. Und das auf eine Art und Weise, die sie dazu zwang, ihre Fluchtgedanken

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