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Der verkaufte Tod

Der verkaufte Tod

Titel: Der verkaufte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ist dir gelungen.«
    Burten kam näher, küßte Lora auf den Mund und streichelte dabei ihren Rücken. Er fühlte sich nach der Dialyse wirklich besser, die Müdigkeit war wie weggezaubert, das gereinigte Blut gab ihm neue Kraft. »Jetzt trinken wir erst mal einen Whiskey zusammen«, sagte er fröhlich.
    »Ist in den Supermärkten in Ohio alles in Ordnung?«
    »Ich nehme es an.« Burten setzte sich in den Sessel und zog Lora auf seine Knie. »Ich war gar nicht in Ohio.«
    »Du warst nicht –«, fragte sie ungläubig.
    »Nein.«
    »Wo bist du denn die zwei Tage geblieben?«
    »In Rochester.«
    »Rochester? Da hast du doch gar keine Filiale. Was wolltest du in Rochester?«
    »Ich war in der Klinik. In der berühmten Mayo-Klinik. Ich wollte wissen, was wirklich mit meinem Körper los ist. Es war meine beste Idee.«
    »Du hast in letzter Zeit wirklich schlecht ausgesehen, Ed. Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich habe auch mit Dr. Salomon gesprochen, und der sagte: ›Lora, das bekommen wir schon hin.‹«
    »Ja. Und darüber will ich jetzt mit dir sprechen, mein Liebling.« Burten küßte Lora auf den Hals. »Aber zuerst hol uns den Whiskey.«
    Sie brachte die zwei Gläser, setzte sich wieder auf seinen Schoß, stieß mit ihm an und wartete dann, was er zu sagen hatte. Im Hintergrund ihrer Augen lauerte Angst. »Was haben die Ärzte in der Mayo-Klinik gesagt?« fragte sie, als Burten noch immer zögerte.
    »Nichts Gutes.«
    »O Gott! Ed, mein Schatz, was hast du?« Sie legte den Arm um seinen Hals und drückte sich an ihn. »Sag mir alles.«
    »Es hat gar keinen Sinn, etwas zu verheimlichen, Lora.« Burten holte tief Luft. »Meine Nieren sind kaputt, sie arbeiten nicht mehr richtig, sie vergiften meinen Körper. Ich habe eine unheilbare Urämie.«
    Lora war eine Zeitlang stumm vor Entsetzen, starrte Burten aus geweiteten Augen an, und er ließ ihr wortlos die Zeit, sich an diese grausame Wahrheit zu gewöhnen.
    »Du … du mußt … Nein, Ed! Nein!« Es war ein Aufschrei, als zerrisse man ihren Körper. Das Wort ›sterben‹ konnte sie nicht aussprechen. Das Whiskeyglas fiel aus ihrer Hand, sie umklammerte Burten und drückte sich so fest an ihn, als wolle sie sich in ihn hineinpressen. »Das ist doch nicht wahr! Das kann doch nicht sein! Sie können dich doch nicht wegschicken und einfach sagen: Geh und stirb!« Das Wort machte sie fast ohnmächtig; sie begann laut zu weinen, ihr Körper wurde hin- und hergeschüttelt, und Burten empfand so etwas wie ein Glücksgefühl: Sie liebt mich wirklich. So etwas kann man nicht spielen. Sie liebt mich und nicht meine Millionen.
    »Ich werde nicht sterben«, sagte er, als sie sich soweit beruhigt hatte, daß er wieder mit ihr reden konnte. »Wir werden nur unser Leben umgestalten müssen, es wird ein ganz anderes Leben werden – keine zwei Wochen Miami mehr, kein Hawaii, keine Kreuzfahrten mehr durch die Karibik, kein Trip durch Japan.«
    »Mein Gott, wie kannst du jetzt über so etwas Unwichtiges reden?«
    »Bisher war das deine Welt – sie wird es nie mehr geben. Unsere Welt wird zusammenschrumpfen auf einen Rhythmus von zwei oder drei Tagen.«
    »Was … was heißt das?« fragte sie kaum hörbar.
    »Ich werde nur weiterleben können, wenn ich dreimal in der Woche an eine künstliche Niere angeschlossen werde. Sie muß die Giftstoffe herausfiltern, weil es meine Nieren nicht mehr können. Ich kann nur weiterleben durch eine Maschine.«
    »Aber du wirst leben! Du wirst leben – das allein ist doch wichtig!«
    »Weißt du, was das für dich bedeutet?«
    »Wie kannst du so etwas fragen! Ich liebe dich doch, Ed.«
    In dieser Nacht hätte Edward Burten alle Millionen hergegeben für das Glück, das er mit seinen Armen umschlang.
    Dr. Salomon las den Brief des Kollegen Dr. Henderson und nickte dabei mehrmals.
    Burten, der vor ihm saß, stieß den Kopf vor, als Dr. Salomon den Brief zurück auf den Tisch legte. »Du tust so, als hättest du alles vorher gewußt!« knurrte Burten.
    »Das habe ich, Ed.«
    »Und warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Wir kennen uns jetzt über dreißig Jahre, und ich kenne dich genauer als du dich selbst. Du hättest geantwortet: ›Du hast ja einen Stich! Ich pinkele wie bisher.‹« Dr. Salomon lehnte sich zurück. »Hast du dich nicht gewundert, daß du in Rochester sofort untersucht wurdest? Im allgemeinen geht das nicht ohne Terminabsprache und Wartezeiten.«
    »Du siehst, es ging alles wie geölt.«
    »Ja, weil ich in der Mayo-Klinik angerufen

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