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Der verkaufte Tod

Der verkaufte Tod

Titel: Der verkaufte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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es nicht.« Tawan hob bedauernd die Schultern. »Aber es war bestimmt genug.«
    »Sie werfen Geld hinaus und wissen nicht einmal, wieviel. So werden Sie nie Ihr Ziel erreichen. Kennen Sie Rockefeller?«
    »Nein.«
    »Ein amerikanischer Milliardär. Er hat sein Geld mit Ölquellen verdient, und er galt einmal als einer der reichsten Männer der Welt. Von ihm gibt es den Lehrsatz, den sich jeder merken sollte: ›Ich bin reich geworden von dem Geld, das ich nicht ausgegeben habe.‹«
    »Ein guter Spruch.«
    »Es gibt noch mehr davon. Nicht allein lesen, schreiben und rechnen sind wichtig, auch die Lehren, die uns das Leben anbietet und die viele nicht sehen.«
    »Und bei Ihnen kann ich das alles lernen?«
    »Ich hoffe es.«
    »Ich werde ein fleißiger, gehorsamer Schüler sein, Herr Dasnagar.« Tawan streckte die Hand aus, und Dasnagar ergriff sie und drückte sie. Das war wie die Unterzeichnung eines Vertrages, der Jahre gelten würde. »Ich weiß, daß ich in Ihnen den richtigen Lehrer gefunden habe.«
    Am Morgen zwei Tage darauf fuhr Tawan wieder zu seinem Arbeitsplatz, der Ankunftshalle des Flughafens.
    Vor dem Ausgang wartete der Taxifahrer Subhash und stürmte ziemlich nervös auf Tawan zu. »Was ist passiert?« rief er. »Den ganzen Tag habe ich gestern gewartet. Zwei Maschinen aus Neu-Delhi, eine aus Tokio, eine aus Sydney. So viel Geld, und du bist nicht da!«
    »Ich war verhindert.« Tawan rückte seinen Strohhut etwas in den Nacken. »Ist die Maschine aus Jakarta schon da?«
    »Sie hat zwanzig Minuten Verspätung.«
    »Das ist gut. Wir nehmen die Maschine aus Jakarta und die Maschine aus Tokio, eine Stunde später.«
    »Zwei hintereinander?« Subhash sah Tawan zweifelnd an. »Ist das nicht zu gefährlich?«
    »Einen ängstlichen Partner kann ich nicht brauchen«, sagte Tawan etwas hochnäsig. »Man muß wagen, um zu gewinnen.«
    »Und mit dummen Sprüchen macht man sich nur selbst besoffen!« Subhash drehte sich um. »Ich warte mit laufendem Motor und offener Tür«, rief er über die Schulter hinweg. »Greif richtig zu, ich habe mit meinen zwanzig Prozent schon Pläne gemacht.«
    Tawan betrat die Ankunftshalle, sah sich um, kaufte sich eine Zeitung, stellte sich unter die Wartenden und tat, als ob er lese.
    Sein Aufstieg zum angenehmen Leben setzte sich fort.

3
    Edward Burtens Abschied von der Klinik Dr. Bandas war kurz und ziemlich wortkarg.
    In seinem Ordinationszimmer empfing Dr. Banda kaum zehn Minuten den Abreisenden, nachdem ihm die Verwaltung mitgeteilt hatte, daß Burten per Scheck alle Kosten bezahlt und sogar tausend Dollar in die Personalkasse gestiftet habe.
    »Ich gratuliere«, sagte Dr. Banda mit seinem verbindlichen, rätselhaften Lächeln. »Die letzten Laborwerte sind hervorragend. Ihre neue Niere arbeitet wie eine gut geölte Maschine. Ich kann Sie mit ruhigem Gewissen entlassen, Sir.«
    Hast du überhaupt ein Gewissen? dachte Burten. Gleich muß ich dir die Hand geben, und es wird mit schwerfallen, auch wenn diese Hände mein Leben gerettet haben. »Daß ich lebe, verdanke ich Ihren goldenen Händen«, sagte er mit etwas brüchiger Stimme. »Ich werde Ihnen das nie vergessen.«
    »Wir hatten beide Glück, Sir.« Dr. Banda, elegant wie immer in einem beigefarbenen Anzug aus federleichter Wolle, kam um seinen Schreibtisch herum. »Sie, weil zur richtigen Zeit der richtige Spender gefunden wurde, ich, weil ich gerade in Ihrem Fall ohne Risiko operieren konnte. Trotzdem: Ich muß Sie in spätestens einem Jahr hier in Kalkutta wiedersehen. Und vergessen Sie nicht: Bei den geringsten Anzeichen einer Anomalität der Niere sofort anrufen und das nächste Flugzeug nach Indien buchen! Auch wenn alles glänzend verlaufen ist, möglich ist alles. Der Mensch ist das komplizierteste Wesen überhaupt. Ach ja«, Dr. Banda spielte den Untröstlichen vollkommen, »wir wollten ja noch zu Mutter Teresa. Da muß ich Ihnen absagen, Sir. Aus London kommt ein neuer Problempatient zu mir. Es ist mir unmöglich, den Termin zu verschieben. So gern ich mit Ihnen zu Mutter Teresa gegangen wäre, man ruft nach dem Arzt, und ich muß da sein. Sie verstehen?«
    »Das ist doch selbstverständlich.« Burten nickte. Du Heuchler, dachte er. Auch in einem Jahr werden wir uns nicht sehen, es gibt genug gute Ärzte in den Staaten.
    »Es tut mir aufrichtig leid.« Wer Dr. Banda jetzt ansah, konnte nicht anders als ihm die Lüge glauben. »Aber ich habe einen guten Ersatz für mich, der Ihnen«, Banda zwinkerte, »bestimmt

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