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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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nebenbei weiterstudieren könnte. Er war fünf Jahre jünger als ich, und seine Eltern, einfache Bauern, bestanden darauf, ihn zur Uni zu schicken, auch wenn sie ihn dahin hätten prügeln müssen. So begann die zweite Phase unserer Freundschaft. Als ich Inter-Ker verkaufte, begleitete Jabba mich zu Keralt.com und später auch zu Ker-Central. Inzwischen war er studierter Informatiker.
    Und bei Ker-Central lernten wir Proxi kennen, die wenige Monate nach Firmeneröffnung in die Sicherheitsabteilung einstieg. Die Story von Jabba und Proxi war das, was man wohl Liebe auf den ersten Blick nennt. Getroffen von Amors Pfeil, war mein Freund auf einmal nicht mehr ansprechbar. Er fing an, alle Papiere durcheinanderzubringen, und war zu nichts mehr zu gebrauchen, geradezu hirntot beim Anblick dieser dürren, verblüffenden Informatikerin, die uns haushoch überlegen war. Und sie ließ sich nicht lumpen. Auch wenn Proxi sich nicht besonders anstrengen mußte, stellte sie ihm so dreist nach, daß der Arme irgendwann nicht mehr widerstehen konnte und ihr überwältigt zu Füßen fiel. Jedenfalls paßten die beiden perfekt zusammen und waren seitdem - und das war immerhin drei Jahre her - nicht weiter voneinander entfernt gewesen, als innerhalb der Firma in verschiedenen Büros zu arbeiten.
    »Auf jeden Fall ...«, fuhr sie fort, reichte mir dabei die Tasse und die randvolle Teekanne, »ist die Sache die, Root: Wir werden dir eine Woche unseres kärglichen Urlaubs opfern, um herauszufinden, in was für eine Geschichte Daniel verstrickt ist. Die ganze Angelegenheit wird immer verrückter, je mehr wir rauskriegen.«
    »Ich nehme euer Angebot an«, erklärte ich und beobachtete Jabba, wie er nach dem Henkel der Kaffeekanne griff und sie unsanft von der Platte nahm. »Aber warum hier zu Hause? Warum nicht im >100    »Bequemer!« äffte Jabba mich nach und goß ein wenig von der dampfenden, aromatischen Flüssigkeit in zwei Täßchen.
    »Als du bei Jabba angerufen und ihn gebeten hast, Infos über das Aymara zusammenzustellen, hast du ihm erzählt, du hättest einen Haufen Bücher durchzulesen.«
    »Und wir haben ja mitbekommen, wie es in deinem Büro aussieht. Das können wir doch nicht alles in den >100< schleppen!«
    »Wie weit bist du denn mit den Chroniken?«
    »Na ja . «, druckste ich herum und rückte verlegen meine Tasse auf der Untertasse zurecht.
    »Wir müssen hier arbeiten. Im >100< ist nicht genug Platz für so viele Bücher, Papiere und Mappen. Da haben wir doch keinen einzigen freien Tisch. Und damit wir uns nicht um die Rechner streiten müssen, haben wir ein paar aus dem >100< mitgebracht, die wir gerade anschließen wollten.«
    Jetzt saßen wir endlich alle am Tisch. Ich zog die verflixte Karte mit den Windrosen und den arabischen Schriftzeichen zu mir herüber. »Na gut, na gut«, murmelte ich und betrachtete den winzigen Humpty Dumpty. »Erzählt mal, was ihr rausgefunden habt.«
    »Dieser Lappen«, begann Jabba, »ist die Fotokopie dessen, was noch von einer großen Weltkarte übrig ist, die 1513 von dem berüchtigten türkischen Piraten Piri Reis gezeichnet wurde.«
    »Und woher weißt du das?« hakte ich nach.
    »Woher ich das weiß?« knurrte er. »Weil Proxi und ich uns die Mühe gemacht haben, alle Internetseiten über alte Karten zu durchforsten, die im Netz herumschwirren. Es existieren gar nicht so viele Karten, wie man meinen könnte. Aus den letzten zwei- bis dreihundert Jahren sind sie haufenweise überliefert, doch aus der Zeit davor gibt es so wenige, daß du sie fast an einer Hand abzählen kannst.«
    »Nachdem wir rausgekriegt hatten, daß es sich um die Karte von Piri Reis handelt, haben wir angefangen, alle Informationen zusammenzutragen, die wir über ihn finden konnten.«
    »Und du kannst dir noch so sehr den Kopf zerbrechen«, verkündete Jabba, »du kommst nie darauf, was wir entdeckt haben.«
    »Unter einem der Links gab es eine Liste der Dinge, menschlichen Wesen und Tiere, die auf der Weltkarte abgebildet sind, und darunter fand sich auch dein Eierkopf, und zwar als bärtiges, körperloses Ungeheuer dämonischen Ursprungs.«
    »Also habt ihr ihn nicht mit der Lupe gefunden!«
    »Doch, na klar haben wir ihn mit der Lupe gefunden!« protestierte Jabba mit vor Stolz geschwellter Brust. »Zugegebenermaßen erst, als wir wußten, daß er da irgendwo sein mußte. Und ihn auf der Karte aufzuspüren war in etwa so schwierig, wie ein Puzzleteil in einem Beutel mit

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