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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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war rau und warm.
    »Ich werde daran denken.« Shaan räusperte sich. »Ich glaube, Rorc erwartet, dass wir bald aufbrechen. Ich muss Asrith ihr Geschirr anlegen.«
    Mailuns Hand sank von ihrer Schulter herab. »Ja«, sagte sie, »er kann es nicht abwarten, aufzubrechen.«
    Shaan nickte wieder und fühlte sich einen Moment lang unbeholfen; dann ging sie fort, auf die Drachin zu.

27

    S ie reisten einen weiteren Tag und eine Nacht lang zügig. Irissa teilte sich nun mit Shaan einen Sattel, und trotz ihres anfänglichen Zögerns erwies sich die Clansfrau als geborene Reiterin. Sie saß entspannt und ruhig hinter Shaan und belästigte sie nicht mit Geschwätz, während sie flugs durch den Wind sausten.
    Die Luft war warm und wurde trockener, je weiter sie sich der Wüste näherten; das Land unter ihnen war zu einer zerklüfteten, öden Ausdehnung felsiger Hügel und flacher Ebenen geworden. Sie waren der Wüste jetzt so nahe, dass Shaan glaubte, sie rie chen zu können – einen trockenen, staubigen Geruch wie nach gebackenen Blättern –, und am späten Nachmittag überquerten sie eine niedrige Kette sandiger, mit Felsen und spärlichem Gebüsch bedeckter Hügel und gelangten in die Clanlande.
    Hier gab es nichts als große Sandflächen, die sich teils bis an den Horizont ausdehnten, und felsiges, unebenes Land voller Dornbüsche und Geröllhalden. Endlich auf dem Weg zu ihrem Geburtsort zu sein flößte Shaan ein seltsames Gefühl ein, das sie nicht ganz einordnen konnte. Es war, als würde sie etwas wiedererkennen, aber nichts, was sie verstehen konnte.
    Sie landeten für die Nacht auf einer der vielen kahlen Sandflächen; ein paar kleine Büsche und einige Felsen verteilten sich in der Umgebung, aber abgesehen davon bestand alles größtenteils aus rauem, rotem Sand, trocken wie Shaans Lippen in dem ständigen Wind.
    Tallis und Irissa sprachen noch immer kaum ein Wort, und auch Rorc und Mailun sagten wenig zueinander, aber wie schon in der Nacht zuvor waren sie alle ohnehin nach dem langen Flugtag zu müde, um sich viel zu unterhalten. Ein beklommenes Gemeinschaftsgefühl stellte sich bei ihnen ein; jeder fand eine Aufgabe, mit der er sich beschäftigen konnte, um den anderen aus dem Weg zu gehen.
    Irissa und Mailun machten Feuer fürs Abendessen, während Rorc die Zelte aufbaute. Shaan und Tallis kümmerten sich um die Drachen, so dass Marathin, Asrith und Fen, die Inseldrachin, auf der Rorc ritt, es sich im Sand bequem machen und sich ausruhen konnten.
    Tallis nahm Asriths Sattel und hängte ihn zu den anderen, die er sich schon über die Schultern geworfen hatte; Shaan trug die leichteren Riemen und Waffenhalterungen zurück ins Lager. In der Nähe schlug Rorc gerade die letzten Pflöcke des Zelts ein, das er sich mit Tallis teilte, und Mailun sah zu, wie sie die Drachengeschirre zu Boden fallen ließen.
    »Sohn«, sagte sie, »hilfst du mir bitte hierbei?« Sie hielt ein kleines Pelztier hoch, das Irissa geschossen hatte. Tallis hatte es als »Mar-Ratte« bezeichnet. »Kannst du sie für mich häuten?«
    Tallis zog das Messer aus seiner Beinscheide und nahm die Mar-Ratte, ohne etwas zu sagen.
    »Das Leder muss geölt werden«, sagte Rorc hinter Shaan, und sie sah, dass er ein Behältnis und einige Lumpen in der Hand hielt. Er reichte ihr einen. »Fang mit dem Geschirr an.«
    Shaan nahm den rauen Stoff und war erstaunt, als er sich in den Sand setzte, den Behälter öffnete und das Fett auf die Sättel zu schmieren begann.
    »Achte darauf, alles abzuwischen, was überbleibt«, sagte er.
    »Ich weiß, wie man das macht«, antwortete sie und setzte sich auf der anderen Seite des Geschirrhaufens hin. Sie hob ein Geschirr auf und tauchte ihren Lappen in das Fett. Während sie schweigend arbeiteten, wurden die Schatten auf dem Sand länger; Mailun und Irissa bereiteten über dem kleinen Feuer das Abendessen zu. Nach dem Häuten der Ratte setzte Tallis sich auf einen flachen Felsen in der Nähe und begann, die Befiederung seiner Pfeile und die Klingen der Messer, die sie alle trugen, zu überprüfen, während der Tag sanft ins Zwielicht überging.
    Es war unglaublich ruhig in der Wüste, und Shaan fand die Stille seltsam tröstlich. Es war jetzt windstill, und es gab keine Geräusche bis auf die, die sie fünf hervorbrachten. Sogar die Drachen waren leise und saßen wie aus Stein gemeißelte Tiere da.
    »Wir werden wohl den Brunnen der Halmahda spät am morgigen Tag erreichen«, sagte Rorc, während er den Sitz des

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