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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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nippte. Alle warteten sie in angespanntem Schweigen, während ihr die Farbe langsam in die Wangen zurückkehrte und das Feuer ihre kalten Hände und Füße wärmte.
    »Wenn du jetzt nicht sprechen willst, musst du es nicht«, sagte Mailun, »wir können warten.«
    Shaan schüttelte den Kopf. »Es geht mir gut. Außerdem gibt es wenig, was ich euch erzählen kann.«
    Tallis runzelte die Stirn; Shaan stellte die Tasse ab und ergriff seine Hand. »Siehst du?«
    Er erstarrte, als er das Pulsieren ihres Bluts spürte, und verstand. »Der Führer hat ihren Verstand abgeschirmt«, sagte er.
    Rorc knurrte angeekelt: »Immer lassen sie uns nach ihrer Pfeife tanzen. Was kannst du uns erzählen?«
    »Nur dies: Die Führer haben Azoth und die Vier erschaffen, sie zu Verwaltern unserer Welt gemacht«, begann Shaan.
    »Was?« Tallis war wie betäubt und hörte die Träumerin etwas murmeln, das wie »Fünf, um fünf zu erschaffen« klang, aber seine Aufmerksamkeit galt ganz seiner Schwester, die aussah, als hätte sie Schmerzen.
    »Aber ihnen wurde bewusst, dass sie einen Fehler gemacht hatten«, sagte sie bitter, »dass etwas schiefgegangen war. Sie versuchen seit längerem, den Fehler wiedergutzumachen. Sabut sagt, dass es die Führer waren, die unser Schicksal beeinflusst haben, unsere Eltern ausgewählt und unsere Trennung verursacht haben – alles.«
    »Alles?« Zorn loderte in Rorcs grünen Augen auf. »Wenn das zutrifft, wenn sie Azoth geschaffen haben, sollten sie dann nicht in der Lage sein, ihn aufzuhalten?«
    »Das habe ich auch gefragt, aber sie können es nicht.«
    »Oder wollen es nicht«, sagte Rorc.
    Shaan schüttelte den Kopf. »Können es nicht. Sie sind nicht wie Azoth und die Vier. Sie müssen Sprachrohre wie Shila nutzen« – sie sah die Träumerin an – »oder Träume, oder …« Sie wandte sich Tallis zu.
    »Uns«, sagte er und war von Unmut und Zorn erfüllt. Als er aus dem Clan ausgestoßen worden war, als er das Blut an den Händen gespürt hatte, hatte er geglaubt, die Führer hätten ihn verlassen. Aber sie hatten die ganze Zeit über hinter allem gesteckt. Azoth mochte ihre Ahnenreihe begonnen haben, aber die Führer waren diejenigen gewesen, die Tallis’ Trennung von Shaan erzwungen hatten, die Führer, die Jared dazu angeleitet hatten, sich selbst zu opfern – und nun schienen die Führer einen neuen Plan mit seiner Schwester zu haben, einen, von dem niemand wissen durfte. »Und kannst du uns irgendetwas über das erzählen, was er dir zu tun befohlen hat?«, sagte er.
    Ein erbarmenswerter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Nein. Du wirst es bald genug erfahren, glaube ich.«
    Ein plötzlicher Schauer der Vorahnung streifte seine Haut. Sie würde fortgehen. Er starrte sie an, wollte fragen, ob es stimmte, aber Shila sprach, hielt seine Worte auf.
    »Genug«, sagte sie leise. »Tallis, es bereitet deiner Schwester nur Schmerz, wenn du nach den Worten des Führers bohrst.«
    Shaan starrte ins Feuer, und Tallis sah, dass ihre Hände zitterten, als sie die Tasse anhob.
    »Was schlägst du dann vor, Träumerin?«, fragte er.
    »Folge deinem eigenen Weg«, sagte sie. »Das ist alles, was jeder von uns tun kann.« Sie hob die Stimme und sah sich im Kreis um. »Aber wir haben mehr zu besprechen. Ihr solltet erfahren, dass die Führer mich nicht nur wegen Shaan, sondern um euretwillen hergeschickt haben. Bevor ihr am Brunnen eintrefft, müsst ihr wissen, dass die Clans vereinbart haben, sich zu vereinigen, um gegen die Drachen zu kämpfen, die sie immer wieder angreifen, und einen Anführer für alle Clans gewählt haben. Delegationen aus allen Clans lagern nun vor unserem Brunnen.«
    Tallis sah, wie sich das Gesicht seiner Mutter zusammenzog. »Die Versammlung«, murmelte sie. Tallis spannte sich an; das hatte er fast vergessen.
    »Ja.« Shila sah sie an. »Karnit ist zurückgekehrt.«
    »Die Clans haben sich seit Hunderten von Jahren nicht mehr vereint«, sagte Rorc. »Erstaunlich, dass es gerade jetzt geschehen sollte, wenn wir auf dem Weg zu ihnen sind, um ihre Hilfe zu erbitten.«
    »Vielleicht«, sagte Shila, »vielleicht auch nicht. Wer weiß, welche Pläne Sabut gefasst hat, oder was den Träumern anderer Clans mitgeteilt worden ist? Karnit allerdings ist gewählt worden, sie alle anzuführen.«
    »Was?« Mailun verschüttete beinahe ihren Kaf. »Er muss eine List angewandt haben, um das zu erreichen, irgendeine Drohung.«
    »Ich weiß es nicht.« Shila wirkte ruhig. »Aber es ist

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