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Der Verrat: Thriller (German Edition)

Der Verrat: Thriller (German Edition)

Titel: Der Verrat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Stöhnen.
    Als ich herauskam, stand Scarlett gegen die Wand gedrückt, und er hatte die Hände zwischen ihren Beinen. »Hast du deinen Terminkalender da?«, fragte ich munter.
    Über die Schulter warf er mir einen giftigen Blick zu. »Hör dir das an: ›Hast du deinen Terminkalender da?‹«
    »Da musst du aber noch ’n bisschen dran arbeiten, was?«, sagte ich mit seinem eigenen Akzent.
    Scarlett kicherte und schlüpfte unter seinem Arm hervor. »Ich hab ihn in der Küche«, sagte sie, griff sich, an Joshu vorbeihuschend, einen flauschigen Bademantel von einem Haken an der Wand und winkte ihm kokett zu. »Geh doch schon mal rauf. Ich komm in einer Minute nach.«
    Joshus finstere Miene verschwand, und er latschte hinter ihr her, drehte sich aber noch einmal um und bedachte mich mit einem selbstzufriedenen, höhnischen Lächeln. Während ich Scarlett den Flur entlang folgte, blieb er zurück und verschwand auf einer kurzen Treppe.
    Wir einigten uns auf drei Abschnitte von jeweils drei Tagen zwischen Scarletts Terminen für öffentliche Auftritte, Produktwerbung und den Treffen mit Fernsehleuten und Markenbetreuern. Auf jeden Fall hatte sie gelernt, wie sich aus rassistischen Vorurteilen und Schwulenhass Vorteil ziehen lässt.
    »Bevor wir uns wiedersehen, solltest du dir eins überlegen«, schlug ich vor.
    »Was wäre das?«
    »Wie willst du dargestellt werden? Was soll man von dir denken? Welchen Eindruck von dir soll man im Gedächtnis behalten? Darüber solltest du dir im Klaren sein, bevor wir anfangen, damit ich die Fragen bei unseren Gesprächen danach ausrichten kann.«
    »Du meinst also … Ich will, dass sie denken, ich bin ein ganz normales Mädchen vom Norden oben? Oder, zum Beispiel, ich hatte Glück, und sie könnten die Nächste sein? So was?«
    Ich nickte. »Ja. Nämlich, obwohl ich nur das erzähle, was du mir sagst, kann die Art und Weise, wie ich es bringe, einen riesigen Unterschied machen. Gewissermaßen muss ich dich wie eine Figur in einem Buch sehen. Ich muss dafür sorgen, dass das Buch folgerichtig erscheint. Als wäre es ein Roman. Deshalb muss ich wissen, wie die Leute dich sehen sollen, wenn sie deine Geschichte gelesen haben.«
    Sie grinste. »Du bist sehr clever, Stephanie. Wie wollen wir das Buch denn nennen?«
    Wir. Das gefiel mir. Trotz Joshu hatten wir richtige Fortschritte gemacht. Scarlett schätzte mich so ein, dass ich auf ihrer Seite stand, in ihrem Lager. Das war die halbe Miete. »Hast du dir dazu schon was überlegt?« Ich erwartete nicht viel.
    »Wie wär’s mit: ›Scarlett: Meine Geschichte‹«, sagte sie. Ich hatte recht gehabt.
    Zeit für ein wenig Takt und Diplomatie. »Na ja, das würde den Titelschutz nicht verletzen. Aber ich glaube, wir können was Besseres finden. ›Scarlett: Meine Geschichte‹ wird deine Fans interessieren, zweifellos. Aber ich will, dass Leute es kaufen, die wirklich nicht viel über dich wissen. Wir müssen sie also neugierig machen. Ich dachte, vielleicht so etwas wie ›Goldgräberin‹. Wie hört sich das an?«
    Sie blickte skeptisch drein. »Aber wie soll man denn dann wissen, dass es von mir handelt?«
    Ich lächelte. »Dein Gesicht wird groß auf dem Umschlag zu sehen sein. Es wird keine Zweifel geben, wessen Geschichte es ist.«
    Scarlett war immer noch nicht überzeugt. »Ich muss mal drüber schlafen.«
    »Kein Problem. Sind wir uns also einig, du und ich? Meinst du, du kannst mich so lange ertragen, bis wir damit fertig sind? Wenn wir mal angefangen haben, können wir nicht wieder aufhören, musst du wissen. Wir werden durch einen Vertrag gebunden sein.«
    »Ich glaub schon.« Sie legte eine Hand auf ihren Bauch, als wolle sie beim Leben ihres Babys schwören, dann neigte sie den Kopf zur Seite. »Du wirst mich doch nicht im Stich lassen, Steph?«
    Hätte ich eine Ahnung gehabt, wozu ich mich verpflichtete, hätte ich das Folgende niemals gesagt. »Die Leute, über die ich schreibe, werden meine Freunde. Und meine Freunde lasse ich nicht im Stich.«

7
    A ls ich mich vier Tage später in der Hazienda etablierte, war von Joshu nirgends etwas zu sehen. Maggie und George hatten sich wegen der Verträge einen erbitterten Kampf geliefert, Biba von Stellar Books machte großes Aufheben davon in der Fachpresse, und die Boulevardblätter streckten schon ihre Fühler nach dem Abdruck als Fortsetzungsgeschichte aus. Viel besser kann es in meinem Fach nicht laufen.
    Diesmal fuhr ich im eigenen Wagen ins hinterletzte Essex. Offensichtlich

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