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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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schienen ihr Körper sowie ihr roter, geschwungener Mund ein einladendesAngebot zu sein. Leise sagte sie: »Und du,Verräter?Wie soll ich dich behandeln?«
    Alan lachte und Sin schien verärgert.
    Â»Also wirklich, Cynthia«, sagte er und sah sie über seinen Brillenrand hinweg an. »Deine übliche schlecht verhohleneVerachtung reicht mir völlig.«
    Â»Ich heiße Sin!«, fauchte sie.
    Â»Willst du noch einen Deal?«, fragteAlan. »Sieh mir zu, wie ich durch einen Raum laufe, ohne dass du zusammenzuckst, dann nenne ich dich, wie immer du willst!«
    Sin biss sich auf die Unterlippe. »Hol mir die Übersetzung. Ich will imVoraus bezahlt werden.«
    Alan nickte und ging. Sin wandte ihm demonstrativ den Rücken zu, um ihn dabei nicht sehen zu müssen.
    Stattdessen sah sie Mae an derTür stehen. Sin lächelte sie leicht an, setzte sich auf denTresen und trat mit einem Fuß gegen einen Schrank. »Na, hast du etwas Interessantes gehört?«
    Â»Ich glaube schon«, erwiderte Mae langsam. »Merris behindert die Geschäfte auf dem Jahrmarkt und verbündet sich mit den Magiern.«
    Einen Moment lang wirkte Sin verärgert, doch dann seufzte sie nur und ließ die Schultern hängen. Mae ging zu ihr hinüber und lehnte sich an dieArbeitsfläche, sodass sie dieWärme von Sins Schulter durch ihre Bluse spürte.
    Â»Gerald vom Zirkel des Obsidian will, dassAlan Nick in einer Marktnacht in eine Falle führt, damit er ihn seiner Kräfte berauben kann«, sagte Mae. »Damit wäre er mit einem Schlag die größte Bedrohung los. Niemand kann sich ihm dann noch in denWeg stellen. Merris versucht das schon jetzt nicht mehr.Was glaubst du, wie lange der Markt dann noch überleben wird?«
    Â»DieAlternative ist, dass Merris stirbt«, sagte Sin mit drohender Stimme.
    Mae schloss dieAugen. »Ich weiß. Es tut mir ehrlich leid.Aber du hast gesagt, dass du den Markt liebst.«
    Â»Was kann ich tun?«, fragte Sin.
    Mae hörteAlan vor derTür und konnte nur noch flüstern: »Da gibt es etwas …«, bevor er eintrat. Er schien überrascht, sie zu sehen, doch er ging auf Sin zu und gab ihr ein zusammengefaltetes Stück Papier und eine in einTuch gewickelteTafel. Sin faltete das Papier auseinander und überflog es mit Expertenblick.
    Â»Und dafür muss ich nur so tun, als ob ich deinen Dämonen mögen würde?«
    Â»Theater zu spielen ist doch deine Spezialität, oder?«
    Â»Und ich dachte, das sei deine«, entgegnete Sin gleichmütig. »Du hast uns alle an der Nase herumgeführt.«
    Â»Stimmt. Ich kenne sämtliche Maschen«, bestätigteAlan abwesend und holte eine Flasche Limonade aus dem Kühlschrank. »Also sieh zu, dass du gut spielst.«
    Mit der Flasche in der Hand ging er hinaus. Sin schien verärgert, als sie ihren kleinen schwarzen Beutel von der Schulter auf denTresen schwang undTafel und Übersetzung hineinstopfte, als wären sie keine antikenArtefakte, sondern eine einfache Hausaufgabe. Mae wurde bei demAnblick ein wenig schlecht, sie hielt sich jedoch zurück, Sin die Sachen aus der Hand zu reißen.
    Stattdessen sagte sie: »Können wir uns unterhalten?«
    Sin sah auf und runzelte die Brauen. »Später«, versprach sie. Sie sprach leise und vibrierend, so wie auf dem Jahrmarkt. »Jetzt muss ich erst einmal eine Show abliefern.«
    Sie ließ dieTasche auf demTresen stehen und ging zurück nach draußen. Selbst ihr Haar schien anders, es wogte schwungvoll um ihre schmalen Schultern. Sie ging direkt auf Nick zu, der immer noch im Gras saß.
    Mae sah ihr von derTür aus nach und das Mal unter ihrer Bluse brannte heiß.
    Â»Nun, da der langweiligeTeil des Nachmittags vorbei ist«, sagte Sin, ohneAlan auch nur anzusehen, »könnte ich ja noch ein wenig bleiben, sehen, ob sich irgendetwasAufregendes bietet.«
    Nick stützte sich auf den Ellbogen, entspannt, aber zugleich ein wenig raubtierhaft. »Was schwebt dir denn da so vor?«
    Sin reichte ihm die Hand und er nahm sie, sein Daumen fuhr sanft über die Innenseite ihres Handgelenks, während sie ihn hochzog. Ohne zu zögern trat sie an ihn heran und küsste ihn auf den leicht gekräuselten Mund.
    Â»Ãœberrasch mich«, hauchte sie.
    Dann setzte sie sich neben Jamie und lächelte ihn an. Jamie lächelte voller Bewunderung zurück.
    Â»Du solltest sie

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