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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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zeichnen«, sagte er zu Seb.Anscheinend hatte er festgestellt, dass Seb doch einen Nutzen hatte.
    Â»Wenn du willst.« Sin strich sich das Haar zurück. In der Sonne leuchtete es braun und rot, und die warmenTöne zeigten, dass es nur dunkel war und nicht schwarz.
    Seb schien zufrieden, seine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können, legte den Zeichenblock auf ein Knie und der Bleistift begann dem glatten Papier leise seine Skizze zuzuflüstern. Seb schien im Gegensatz zu Nick undAlan, die Sin mit ihren Blicken gefolgt waren, nicht sonderlich beeindruckt zu sein von Sin, was Mae gefiel.
    Während Seb zeichnete, ging Sin zu NicksVanquish, setzte sich darauf und zog Mae zu sich, um ihre Haare in winzige pinkfarbene Zöpfe zu flechten. Nick beobachtete die beiden amüsiert.
    Â»Mir hast du gesagt, ich dürfe denWagen nicht mal anfassen«, beschwerte sich Jamie.
    Â»Na, sobald du so fantastisch aussiehst, darfst du alles, was du willst«, versprach Nick. »Und hör auf zu jammern, sonst erinnere ich mich noch daran, dass ich eigentlich heute anfangen wollte, dir den Schwertkampf beizubringen.«
    Â»Schwertkampf?«, fragte Sin. »Das würde mich interessieren.«
    Â»Nick ficht«, erklärte Mae Seb. »Du weißt schon, enges weißes Outfit und Bienenkorb auf dem Kopf. So was trägt er.«
    Seb schien dieVorstellung zu gefallen. »Kennst du Nick vom Ballett?«, fragte er Sin.
    Â»Ã„h«, sagte Sin. »Wie bitte?«
    Mae war zwar nicht gut imTheaterspielen, aber wenn es darauf ankam, konnte sie ein Gespräch ganz gut in die richtigen Bahnen lenken.
    Â»Ich habe Sin tanzen gesehen«, erklärte sie taktvoll. »Sie ist fantastisch.«
    Â»Ja, außerdem sehe ich in Strumpfhosen toll aus«, sagte Sin und spielte mit. »Wenn auch nicht so gut wie Nick.«
    Â»Natürlich«, meinte Nick. »Ich hole die Schwerter.«
    Â»Lass das, Nick«, riefAlan vom Liegestuhl aus und sah über sein Buch hinweg.Als Nick die Schultern spannte, warf er einen bedeutungsvollen Blick auf Seb. »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
    Vielleicht warAlansTon ein wenig zu scharf gewesen, jedenfalls runzelte Nick die Brauen. »Ist dir vielleicht schon mal in den Sinn gekommen, dass ich es echt leid bin, nett zu sein?«, fragte er leise.
    Zwischen den beiden hatte sich eine düstere Stimmung breitgemacht. Mae warf Seb einen heimlichen Seitenblick zu und stellte fest, dass er ein wenig blass wirkte.
    Â»Ja, ist es«, sagteAlan. »Und was willst du dagegen tun?«
    Â»Das!«
    Nick stürzte sich aufAlan, der sein Buch fallen ließ und plötzlich seine Pistole in der Hand hatte. Nicks magisches Messer blitzte im Sonnenlicht: ein dünner Lichtblitz, der Mae blendete und im nächstenAugenblickAlansArm streifte. DieWaffe glitt aus seiner Hand und schlug dumpf im Gras auf. Drei Blutstropfen fielen auf das glänzende Metall.
    Alan blieb stehen, während Nick auf ihn zuschoss, das Messer in einem gleißenden Bogen schwang und dann erstarrte, alsAlan ihm den Dolch aus seinem Ärmel an die Kehle hielt und seinen Kopf so weit in den Nacken zwang, bis er das Messer schließlich fallen ließ.Alan lächelte zärtlich.
    Â»Zu langsam, kleiner Bruder.«
    Er steckte den Dolch fein säuberlich wieder weg und Nick trat zurück. Er berührte den Kratzer an seiner Kehle, wobei sein Ring ebenso aufblitzte wie eben sein Messer.
    Â»Siehst du?Wir müssen nicht nett sein«, sagte er, und der Blick, den er dabei Seb zuwarf, war eine klare Herausforderung, das plötzlicheAuftauchen vonWaffen bei einem Grillabend irgendwie zu kommentieren.
    Â»Wenn du jemanden zum Spielen suchst, ich bin bereit«, sagte Sin, die mit Maes Zöpfen fertig war. Mae stieß sich vomAuto ab und sah, wie Sin an ihren Rücken griff und die Finger um den Messergriff schloss.
    Â»Ich kann es kaum erwarten, euch tanzen zu sehen«, rief Mae fröhlich.
    Seufzend ließ Sin das Messer los. »Das können wir natürlich auch tun.«
    Nick warfAlan die alte Gitarre zu, ging zu Sin und hielt sie in seinenArmen so weit nach hinten gebeugt, dass ihre Haare das Gras streiften, und als sie zu lachen begann, fingAlan an zu singen.
    Mae hatte gewusst, dass er eine schöne Stimme hatte, aber sie hatte ihn noch nie an einem schönen Sommernachmittag zusammen mit dem Klang einer Gitarre gehört, die nach langem Schweigen

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