Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
Vom Netzwerk:
gebeten. Die Magier waren ständig hinter mir her und dein lieber Gerald hat mich nachts immer wieder angegriffen. Er wollte es nicht tun.«
    Nick knurrte wortlos. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, und als Seb ihn wieder angriff, lachte er, als er nach hinten flog. Die dunklenWolken brauten sich am Himmel zu einem Sturm zusammen und einige der kleineren Kinder bekamenAngst. Das Lachen des Dämons hallte über den Platz, Jamie stand zitternd da und schien zu überlegen, ob er noch mehr Magie anwenden sollte, und Mae hatte keineAhnung, wie viel Macht Seb durch Geralds Siegel zurVerfügung stand.
    Irgendjemand musste diesen Kampf beenden.
    Sie rannte los und auf das Schulgebäude zu, wo sie ihren Ellbogen ins Glas des Feuermelders neben derTür hieb und gleich darauf dessen lautes Signal durch die Schule gellen hörte.
    Seb sah sich um, als er es hörte, machte sich von Nick los und rannte durchs Schultor und die Straße hinunter, als ob er gejagt würde.
    Mae glaubte nicht, dass sie ihn noch einmal an der Schule sehen würden.
    Â»Mach dir darüber keine Sorgen, Jamie«, sagte Nick und rieb sich mit den Knöcheln über die Stirn, als ob er seine Kopfschmerzen wegbügeln wollte. »Es ist nicht das erste Mal, dass ich von einer Schule fliege.«
    DerTag war sowieso fast vorbei, daher hatte Mae keinerlei Schuldgefühle, den Rest des Unterrichts zu schwänzen.Außerdem war Jamie wild entschlossen, bei Nick zu bleiben und sich wegen seines Schulverweises schuldig zu fühlen.
    Schließlich waren sie in den Rougemont Garden gegangen. Sie hatten den Nebeneingang an derWachhausruine genommen, vorbei an der Gedenktafel für drei gehängte Hexen. Unter dem grauen Himmel wirkten die Sandsteinruinen wie verrostet, als hätte ein Riesenkind sein Spielzeugschloss aus Blech im Regen stehen lassen, und die Bäume um den Park herum wirkten stachelig und bedrohlich.
    Â»Aber das war doch nicht deine Schuld!«, ereiferte sich Jamie. »Das ist ein Justizirrtum! Die Justiz hat sich total geirrt! Das ist alles Sebs Schuld!«
    Â»Er hat nicht gelogen«, antwortete Nick. »Nicht über das Dämonenmal.«
    Jamie sah Mae gleichzeitig verzweifelt, verwirrt und entschuldigend an. »Sie hat mir gesagt, warum du es getan hast«, sagte er holprig. »Ich glaube nicht, dass Gerald … aber vielleicht ein anderes Mitglied … oder ein anderer Zirkel … Du hast sie markiert, um sie zu schützen. Das verstehe ich.«
    Mae drückte seine Hand und Jamie erwiderte den Händedruck. Er versuchte, zu lächeln, doch dieses Lächeln klappte in seinem Gesicht zusammen wie ein schlecht aufgebautes Zelt.
    Mae war sich sicher, dass Nick sich nicht darauf freute,Alan von seinem Rauswurf zu erzählen. Damit hatteAlan einen weiteren Grund, zu denken, dass er nie menschlich werden würde. Und somit hatte er einen weiteren Grund, ihn zu verraten.
    Als Nick wieder sprach, klang er abwesend, als denke er gerade genau darüber nach. »Verstehst du denn nicht? Dämonen können durch die Male in die Gedanken von Menschen eindringen und sie tun lassen, was sie wollen.Alles, was sie wollen.«
    Nick sah sie nicht an. Mae fasste nach dem Mal unter ihrem Hemd.
    Â»Wir tun es, weil wir es können«, fuhr Nick fort. »Weil das, was wir wollen, wichtiger ist als das Leben eines anderen.«
    Â»Oh, aber so bist du nicht!«, wandte Jamie eifrig ein und strahlte ihn an.
    Doch Nick ging nicht darauf ein. »Doch. So bin ich.«
    Â»Vielleicht früher einmal«, widersprach Jamie. »Aber es ist nicht … es ist nicht dasselbe. Das war doch praktisch in einem anderen Leben.«
    Â»Nein.«
    Nick blieb abrupt stehen und ging dann in eine andere Richtung, auf das Kriegsdenkmal in der Mitte des Parks zu. Er ließ sich am Fuß des Sockels nieder, die langen Beine über zwei Stufen gestreckt, während Jamie sich im Schneidersitz auf einen der umliegenden Steine setzte.
    Mae blieb stehen. Die Spitze des Denkmals hatte ihr immer am besten gefallen, die Eisenfrau, die sich verzweifelt zum Himmel streckte.
    Â»Alans Familie lebt oben in Durham«, erzählte Nick und sah auf seine Hände. »Er hat dort einen Onkel und eineTante und Cousins. Ich bin einmal dort gewesen und habe seineTante ziemlich erschreckt.AberAlan wollte dorthin zurück. Er dachte, er könnte … er dachte, sie könnten sich an mich gewöhnen. Er dachte, es wäre

Weitere Kostenlose Bücher