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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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an der Zeit, mit den Lügen aufzuhören und eine Familie zu haben.Also sind wir nach Durham gezogen und haben uns eineWohnung gemietet, und dann sind wir vor NatashaWalsh’Tür aufgetaucht. Sie sagte, dass sie keinen von uns beiden je wiedersehen wollte.«
    Â»Der armeAlan«, sagte Jamie mit großenAugen. »Das tut mir sehr leid.«
    Nick verzog den Mund. »Ja«, sagte er. »Es würde jedem leidtun, der kein Monster ist, nicht wahr?Wollt ihr wissen, wie ich mich gefühlt habe, als ich sie das sagen hörte?Als ich denAusdruck in seinem Gesicht sah?«
    Er lachte schneidend, sodass Jamie zusammenzuckte.
    Nick spuckte dieWorte aus: »Ich habe mich gefreut. Ich wollte nicht, dass jemand anderes ihm sein Zeichen aufdrückt. Ich will nicht, dass jemand anderes als ichAnspruch auf ihn erhebt.«
    Er griff in dieTasche und nahm sein magisches Messer heraus, fuhr über die Zeichen, die besagten, dass es jedes Material derWelt durchschneiden konnte, und warf es hoch. Mae konnte das leise Zischen hören, mit dem es durch die Luft flog wie ein hungrigesTier.
    Â»Aber er war so unglücklich«, sagte Nick. »Und ich wollte … ich wollte ihm etwas geben.Also bin ich in das Haus seinerTante eingedrungen.«
    Jamie gab einen kleinen, entsetzten Laut von sich.
    Nick fuhr mit gleichmütiger Stimme fort: »Ich bin nachts durch ihr Fenster eingedrungen und habe sie alle markiert. Jeden von ihnen.Auch die Kinder. Und ich habe sie ihn lieben lassen. Ich dachte, jemand sollte das tun. Ich ließ sie zurückkommen und ihm sagen, dass es ihnen leidtut. UndAlan … er hat sich wirklich gefreut. Er hat ein paarTage gebraucht, um es herauszufinden.«
    Nick schwieg. Mae betrachtete Jamies Schuhbänder und versuchte, nicht daran zu denken, wieAlan sich gefühlt haben musste, als er es herausgefunden hatte.
    Er hatte den Dämon geschaffen, der dazu in der Lage war, der ihm Menschenherzen zu Füßen gelegt hatte, wie eine Katze, die ihrem Besitzer tote Mäuse bringt. Sie konnte sich vorstellen, was danach passiert war, der Sturm, bei dem zwei Menschen umgekommen waren,Alan und Nick, die sich angeschrien hatten, bisAlansTelefon geklingelt hatte und Mae am anderen Ende war. Jetzt wusste sie, warum NickAngst hatte undAlan bereit war, ihn zu verraten.
    Â»Es war nicht fair, dass sieAlan nicht sehen wollten«, sagte Jamie zögernd.
    Â»Es war nicht fair«, bestätigte Mae, »aber das heißt nicht, dass es richtig war.«
    Nick sah sie an und sie war entsetzt über sein ausdrucksloses Gesicht. Es war leer, und sie hatte das Gefühl, als habe sie bislang immer nur eine Maske gesehen, wenn sie in sein leeres Gesicht geblickt hatte. Dies war sein wahres Gesicht – und es war einfach nur leer.
    Vielleicht war esVerzweiflung.Aber vielleicht fühlte er auch rein gar nichts.
    Klein und verloren klang Maes Stimme in dem blühenden sommerlichen Park, während sie dem Dämon in dieAugen sah: »Hast du schon mal daran gedacht, dass duAlan, wenn er je aufhören sollte, dich zu lieben, wieder dazu bringen könntest?«
    Nicks Gesicht blieb ausdruckslos wie das einesTotenschädels, doch hinter dem Kriegsmonument und über den Laubbäumen zog plötzlich ein Blitz seinen lautlosen, feurigen Pinselstrich an den Himmel.
    Â»Nein!«, knurrte Nick und der Donner grollte in seiner Stimme. »Nein, habe ich nicht!«
    Â»Das habe ich mir gedacht«, sagte Mae. »Das ist einAnfang.Weiter so!«
    IhrTelefon klingelte. Es war Sin.
    Â»Entschuldigt, ich muss …«, sagte sie und lief zu den Bäumen.
    Vor ihr lag die ganze Stadt ausgebreitet, während sie laut und deutlich Sins Stimme vernahm.
    Â»Ich habe deineArmee«, sagte sie. »Bist du sicher, dass du weißt, was du tust?«
    Â»Ja«, antwortete Mae. »Ja, ich bin sicher.« Sie lachte und hielt sich den Nacken. »Es freut mich … es ist schön, das zu hören. Ich konnte heute wirklich eine gute Nachricht gebrauchen.«
    Â»Zwei Sechzehnjährige, die eineArmee anführen, ist etwas Gutes?«, fragte Sin.
    Â»Du musst das so sehen, Jeanne d’Arc war vierzehn.Verglichen mit ihr sind wir nichts Besonderes.Außerdem bin ich siebzehn.«
    Â»Na, in dem Fall sollten wir uns damit beeilen, bevor es mit dir bergab geht.«
    Sin lachte wild und ein wenig übermütig. Genauso fühlte sich Mae. Sie freute sich, etwas tun zu können, nachdem sie sich

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