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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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könnte.«
    Sie spürte den Regen nicht mehr in ihrenAugen, denn Nick beugte sich über sie. DasWasser rann ihm aus den Haaren und seinAtem kam langsam und stoßweise. In seinenAugen lag etwasWachsames und Furchtbares.
    Die ganze Stadt könnte niederbrennen.
    Er stand so dicht vor ihr, weil er ihrAngst machen wollte. Er wartete darauf, dass sie fortlief oder aufgab.
    Mae hatte nicht dieAbsicht, etwas Derartiges zu tun.
    Sie machte noch einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hand. Nick fuhr zusammen und wollte zurückweichen, doch sie hielt ihn weiterhin fest und schob ihre kalten, nassen Finger zwischen die seinen, ließ nicht zu, dass er sie einschüchterte, wie ein Dämon einen Menschen einschüchtert. Sie kannte ihn, sie hatte seinen wahren Namen gehört, hatte dasTagebuch seinesVaters gelesen und schon früher seine Hand gehalten. Sie kannten einander.
    Er hörte auf, seine Hand fortziehen zu wollen und sah sie nur an.
    Mae nahm einen tiefen Zug der stürmischen Luft.
    Dann krallte sie ihre Finger fest in Nicks nasses T -Shirt.
    Â»Okay«, flüsterte sie, »ich kann mir da schon ein paar Dinge vorstellen.«
    Nick gab ein leises, verletztes Keuchen von sich und neigte sich zu ihr, sein Gesicht glitt über ihres und seine Bartstoppeln kratzten sie ein wenig, ein warmes, prickelndes Gefühl lief langsam über ihre Brust. Dann fing sein Mund den ihren ein, ihre Lippen öffneten sich und erinnerten sich genau an dieses Gefühl von seinen Lippen auf ihren, und jede einzelne Nervenfaser schien wie vom Blitz berührt.
    Für einen Moment interessierte es Mae nicht, ob die ganze Stadt niederbrannte.
    Sie küsste Nick und er küsste sie, es war endlich wieder Nick. Maes Rücken schlug auf den nassen Dachziegeln auf und sie zog ihn mit sich, die Hände in sein nasses Haar vergraben, seine heißen Lippen verlangend auf den ihren, so, wie sie sie in Erinnerung hatte. Sie hatte sich seine Lippen eingeprägt.
    Â»Shhht«, sagte sie panisch zwischen den Küssen. »Es wird alles gut, Nick.«
    Es war so anders als beim ersten Mal.Auch da war sie um ihn besorgt gewesen, aber es war nicht dieses wilde, wirreVerlangen gewesen, sie hatte nicht das Gefühl gehabt, ihr Herz schlüge wie ein verängstigterVogel, der in ihrer Brust gefangen saß.
    Â»Shhht«, sagte sie noch einmal an seinem Mundwinkel und fuhr mit der Hand über seine Brust, berührte die glatten Muskeln unter der nassen Baumwolle. Sie spürte denTalisman und die Narbe darunter.
    Er lächelte fast, doch das Lächeln verschwand gleich wieder. »Mavis«, sagte er mit kratzender, scharfer Stimme und es gefiel ihr nicht.
    Sie glaubte, er sei jetzt ruhiger und würde ihr zuhören. Sie sollte aufhören und ruhig mit ihm reden, sollte die Kontrolle zurückerlangen.
    Er küsste sie wieder und sie fühlte seinen bebendenAtem an ihrem Mund, sein Körper presste sie an die sturmgepeitschten Dachziegel. Mae erwiderte den Kuss. Sie brannte inmitten des Sturms so stark, dass die Hitze sie zittern ließ.
    Â»Shhht«, sagte sie wieder und fuhr blind mit der Nase über seineWange, küsste seinen Mundwinkel und ließ ihre Lippen über seine regennasse Kehle gleiten.
    Er machte keine Geräusche, wie andere Jungen es taten, daher musste sie in der blitzerfüllten Umgebung auf jede noch so kleine Reaktion von ihm achten. Sie biss in dieWölbung am Übergang von Hals zum Schlüsselbein, schmeckte das Regenwasser, das sich in der kleinen Grube gesammelt hatte, und dieWärme seiner Haut.
    Â»Komm her«, verlangte er. Lächelnd presste sie die Lippen an seine Kehle.
    Nick zog das nasse T -Shirt von ihrer Haut, ließ die Finger unter denAusschnitt gleiten und fuhr mit dem erschreckend kalten Metall seines Ringes über ihr Mal. Mae wölbte sich ihm entgegen, sein Mund fand den ihren und ein kleiner Laut entfuhr ihr, als sie seine Zähne an ihrer Unterlippe spürte.
    Â»Ich habe einen …«, flüsterte Mae während des langsamen heißen Kusses, trunken von so viel Nick. Sie wollte ihren Kopf gegen die Dachziegel schlagen, um ihn endlich wieder klarzubekommen, doch stattdessen küsste sie Nick noch ein bisschen weiter. »Ich … o Gott … ich habe einen Plan.«
    Zu ihrem Plan hatte allerdings nicht gehört, die nasse Baumwolle seines T -Shirts hochzuschieben, um ihm mit der Hand über die Rippen zu fahren, oder über

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