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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Marktleute hatten Blut gewittert. Endlich waren die Magier ihnen ausgeliefert und Sin war noch nicht ihreAnführerin.
    Â»Das Kind ist sowieso so gut wie tot«, sagte Matthias, der Rattenfänger und spannte seinen Bogen. »Er wird ihm dieses Mal nie wieder abnehmen.«
    Â»Matthias!«, rief Sin, doch aus der Menge erklang zustimmendes Gemurmel.
    Â»Und wir wollen keineAnführerin, die erpressbar ist!«
    Toby begann zu weinen. Seine leise, jammernde Stimme erhob sich über die schrägen Dächer des Marktplatzes. Jamie warf Mae einen Blick zu, den sie wegen seiner magisch leuchtendenAugen nicht deuten konnte, doch dann griff er nach ihrer Hand und sie erkannte sein Entsetzen.
    Â»Das macht mir keinen Spaß«, sagte Gerald zu Jamie, doch der sah aus, als sei ihm ebenso schlecht wie Mae.
    Doch der Rattenfänger hatte recht. Mae sah keine Möglichkeit,Toby zu retten.
    Sin stand hoch aufgerichtet, mit immer noch gezogenen Messern, doch ihre Lippen zitterten.
    Â»Tötet sie!«, rief Matthias und die Menge rückte vor.
    Â»Wartet!«, schrieAlan.
    Mit ein paar langen Schritten näherte er sich Gerald, bevorToby einen langen Schrei ausstieß, undAlan mit ausgestreckter Hand stehen blieb.
    Â»Was nutzt dir dieses Kind?«, fragte er und seine Stimme schien jedesWort zu umschmeicheln. Er führte nicht, sondern bewirkte, dass man ihm folgen wollte. »Sie töten dich sowieso. Du brauchst eine bessere Geisel.«
    Missbilligend sah er aufTobys kleines Köpfchen herunter, sodass auch Gerald nachdenklich wurde.
    Â»Du brauchst schon mehr Hilfe, um den Dämon zu kontrollieren«, meinteAlan, streckte die Handfläche in die Höhe und griff mit der anderen nach dem Baby. »Gib mir den Kleinen und übertrage das Mal. Du kannst mich nehmen.«
    Â»Alan«, rief Nick drohend. »Alan, nicht!« Er lief los und stieß dabei alle aus demWeg.
    Â»Sofort«, befahlAlan und Gerald ergriff seine Hand.
    Und genauso schnell war es vorbei. Das Baby lag sanft inAlansArm und in seiner Handfläche brannte das Mal.
    Â»Shhht«, murmelteAlan dem Kind leise ins Ohr, das sich bereits zu beruhigen begann. »Jetzt bist du in Sicherheit.«
    Er machte zwei Schritte auf Sin zu und legte ihr ihren Bruder in dieArme. Sie nahm ihn fast automatisch entgegen, das Gesicht ausdruckslos, aber sie schloss fest dieArme umToby.
    Alan schaffte es gerade noch, ihr das Kind zu übergeben, bevor Nick ihn erreicht hatte, ihn herumriss und ihn mit einer Hand an der Schulter packte. EinenAugenblick lang glaubte Mae, er wolle ihn schlagen.
    Nick hielt ihn fest, so gewaltsam, dass es fast unerträglich wurde, dann drehte er sich zu Gerald um.
    Â»Das wirst du mir büßen«, flüsterte er mit seiner Dämonenstimme, die sich wie Ketten um Hände und Füße schlang und eine Kälte verbreitete, die bis ins Blut drang und von der man sich nie wieder zu erholen schien. »Ich werde die Zeit verlängern, nur damit du leiden kannst. Ich werde dich niemals sterben lassen. Du wirst leben bis zum Ende derWelt, kriechend, blutend, bettelnd und dir wünschen, du hättest nie auch nur daran gedacht, meinen Bruder anzurühren.«
    Gerald antwortete nicht mitWorten, aberAlan stieß einen kurzen Schrei aus und sank in die Knie. Mae wusste genau, welche Schmerzen er haben musste, wenn er sie vor Nick nicht mehr verbergen konnte.
    Als er sich wieder erhob, taumelte er fast. Es kam Mae zuerst normal vor, doch dann erinnerte sie sich wieder daran, dass er ja eigentlich geheilt sein sollte.
    Â»Fünf Minuten lang war dein Bruder gesund«, sagte Gerald. »War es das wert, einenTeil deiner Macht dafür aufzugeben?«
    Nick zuckte einmal kurz zusammen, als hätte er einen Schlag erhalten.
    Â»Meinen Ring«, befahl Gerald.
    Nick zerrte den Silberreifen von seinem Finger und warf ihn Gerald vor die Füße, ohne den Blick vonAlan zu wenden.
    Â»So«, sagte Gerald, bückte sich und steckte sich den blutbefleckten Ring an, »ich glaube, jetzt können wir gehen.«
    Â»Wer sagt, dass ihr gehen könnt?«, fragte Matthias. »Jetzt habt ihr kein Kind vom Markt mehr. Lasst denVerräter sterben!«
    Â»Es ist ein Opfer wert«, sagte eine Frau. Mae erinnerte sich, sie am Stand mit denWindspielen gesehen zu haben.Alan sah sie erschrocken an und sie wandte sich ab. »Es ist ein Leben«, sagte sie. »Wir waren alle bereit, unseres zu

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