Der Verrat
dunkles Muster.
»Ich bin mir sicher«, sagte er. Ihre Klingen blitzten und klirrten wieder und wieder, immer schneller, bis Mae nur noch einen metallenen Schatten und Helens weiÃes Gesicht erkennen konnte. »Und ich bin mir noch einer anderen Sache sicher: Du hättest mehr Zeit darauf verwenden sollen, diese Schwerter beherrschen zu lernen, anstatt sie zu verzaubern.«
Das Summen von Helens Schwert war mittlerweile mehr ein Kreischen, ein dünner Klang aus Stahl undWut. Sie griff erneut an, wilder und unaufmerksamer als zuvor, sie machte sich bereit zu töten. Das helle Schwert kam bis auf ein paar Zentimeter an Nicks Herz heran, an seine Kehle, seine Rippen. Sie erzielte einen weiterenTreffer an derAuÃenseite seines Oberschenkels.
Nicks Schläge blieben gleichmäÃig und kontrolliert und jeder Schlag saÃ. Helen machte einen Scheinangriff auf seine verwundete Seite und er wankte. Sie stürzte vor, um die Schwäche auszunutzen, kam ihm zu nahe, und Nick versetzte ihr einen Schlag, der ihrenArm nach oben zwang.
Ihr Schwert segelte durch die Luft und beschrieb am Nachthimmel einen goldenen Bogen. Dann fiel es, aller Helligkeit beraubt, und wurde vom dunklenWasser derThemse verschluckt.
Nick trat Helen vor die Kniescheibe, sodass ihre Beine wegknickten. Sie stolperte und stürzte vor ihm auf die Knie. Nick legte ihr das Schwert leicht an den Hals.
»Bring es zu Ende«, brachte Helen knirschend hervor, ohne den gesenkten blonden Kopf zu heben.
Mae konnte nur seinen Rücken sehen und den schwarzen Kopf, der über sein Opfer geneigt war. Er wirkte plötzlich groà und bedrohlich, jetzt, wo die Frau auf den Knien lag. Jetzt, wo sie hilflos war.
»Nein«, sagte Nick schlieÃlich.
Helen sah auf. »Warum nicht?«
»Ich will nicht«, sagte er ruhig. »Ich will, dass du nach Hause gehst, Magierin, und mit dem Schwert übst, ohne Magie einzusetzen. Ich will, dass du richtig gut wirst. Und dann will ich noch einmal mit dir kämpfen.«
Beim letzten Satz änderte sich seinTonfall und wurde dunkel und erwartungsvoll.
Helen lächelte. »Dann haben wir ein Date, Dämon.«
Nick trat vor den Zirkel desAventurin, die ihn erstarrt und erschrocken ansahen.
Celeste Drake sah aus, als erwöge sie GegenmaÃnahmen, da der Dämon mit einem Schwert in der Hand auf sie zukam.
»Er hat seinen Preis gewonnen!«, rief Helen ihr scharf über die Schulter hinweg zu.
Nick ging weiter und schwang lässig das Schwert. CelestesAugen folgten ihm. Ihre freie Hand leuchtete auf, als sich Magie heià in ihrer Handfläche bildete, und mit der anderen umfasste sie Jamies Silberkette etwas fester. Jamie wehrte sich nicht mehr, stand aber so weit wie möglich von ihr entfernt, sodass sich das magische Band zwischen ihnen spannte.
»Mein Preis?«, wiederholte Nick. »Könnt ihr mir nicht einen etwas besseren Preis anbieten? Nein? Dachte ich mir.«
Jamie sah ihn beleidigt an.
»Du machst wesentlich mehr Mühe, als du wert bist.« Nick schlug heftig mit dem Schwert zu und zerschnitt das magische Band zwischen Jamie und Celeste Drake.
Jamie warf sich förmlich von den Magiern weg und auf Nick zu und rannte ihn fast um. Maes Erleichterung darüber, dass die Silberkette zertrennt war, schwand, als sie sah, warum Jamie, der sich normalerweise von Nick fernhielt, an ihn herandrängte und die Hand über die seine legte. Er versuchte, die Blutung zu stoppen.
Es war stets kaum zu erkennen, wenn Nick blass wurde, aber jetzt waren seine Lippen blutleer und bildeten nur eine schmale weiÃe Linie.
»Du kannst jederzeit wiederkommen, wenn du uns brauchst, Jamie«, sagte Celeste sanft. »Dämonen wenden sich früher oder später immer gegen einen selbst.«
Nick wandte sich ohne ein weiteresWort um und Jamie ging mit ihm.
»Kommt«, stieÃAlan hervor und als Mae sich zu ihm drehte, sah sie, wie er eine Pistole in den Bund seiner Jeans steckte.
Alan hatte sie nicht so fest an sich gezogen und gehalten, weil erTrost brauchte. Er hatte sie mitAbsicht in dieser Position festgehalten, genau dort, wie er sie brauchte, damit sie zwischen ihm und den Magiern stand und ihnen die Sicht auf seineWaffe nahm.
Jamie lief auf Nicks einer,Alan auf seiner anderen Seite, während sie die Doppelrampe hinuntergingen. Nick hatte sich so weit gelockert, dass er gegen seinen Bruder sackte.
Mae erkannte, dass Nick Jamie nicht
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