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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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spielte keine Rolle, denn Nick hatte sowieso dieAugen geschlossen.
    Alan strich Nick das verschwitzte Haar aus der Stirn, der wandte den Kopf ab.Alan zog die Hand zurück.
    Â»Ich hatte sie die ganze Zeit im Griff«, murmelte Nick. »Du hast zu wenigVertrauen.«
    Â»Nun, das mit demVertrauen ist schwer.«Alans Stimme klang so beruhigend wie ein Gesang. »Besonders, wenn du dich so idiotisch aufführst. Du weißt schon, dass dieses Hemd ruiniert ist?«
    Geschickt riss er den Stoff auseinander, sodass die Knöpfe an die Kopfstützen derVordersitze flogen.
    Nicks Brust hob und senkte sich und war feucht von Schweiß und Blut.Wo das Schwert über seine Rippen geglitten war, war eine feine rote Linie, und in seiner rechten Seite eine tiefe hässlicheWunde.
    Mae bemühte sich, nicht in Panik zu geraten.
    Â»Das muss genäht werden«, sagteAlan. »Mae, im Kofferraum ist der Erste-Hilfe-Kasten. Könntest du ihn mir bitte holen?«
    Er warf ihr die Schlüssel zu, ohne hinzusehen und sie fing sie auf, dankbar, irgendetwas tun zu können.
    Â»Nicht nötig«, stieß Nick rau hervor.
    Mae warf ihm einen erstaunten Blick zu und sah, wie erAlans Handgelenk packte und seine Hand fortzog.
    Â»Wozu die Schweinerei? Du musst mich nur von hier wegbringen, dann bringe ich das selbst in Ordnung.«
    Â»Oh«, sagteAlan plötzlich völlig tonlos. »Natürlich.Wie dumm von mir. Ich habe nicht nachgedacht.« Er hielt inne. »Mae, könntest du trotzdem den Erste-Hilfe-Koffer holen?«
    Â»Klar«, antwortete Mae und lief los.
    Als sie zurückkam, kletterteAlan aus demAuto. Er zuckte zusammen, als er sich das Bein anstieß. Dann machte er die Kiste auf und suchte etwas, das er insAuto hineinreichte.
    Â»Hier«, sagte er schrecklich beiläufig. »Das ist eine Mullbinde. Halt sie während der Fahrt auf dieWunde gedrückt.Wir wollen ja nicht, dass du verblutest, bevor wir die Grenze des Kreises überschritten haben.«
    Nick nahm die Binde und zischte vor Schmerz, als er sich aufsetzte.
    Â»Ich kann hinten sitzen«, sagte Mae.
    Â»Nein«, antwortete Jamie, »ich mache das. Ist in Ordnung.«
    Er stieg ein wenig zögernd zu Nick auf den Rücksitz, als fürchte er, Nick würde augenblicklich sterben, wenn er ihn auch nur sachte anstieß.
    Mae blieb nichts anderes übrig, als einzusteigen, damit sie endlich loskamen, daher tat sie das auch so schnell wie möglich.Alan setzte zurück und fuhr, nur ein wenig zu schnell, aus dem Parkhaus.
    Während sie aus Southwark herausrasten, drehte Mae sich nach hinten um, und in dem Moment sagte Jamie zögernd: »Wie fühlst du dich?«
    Â»Jemand hat mir gerade ein ziemlich scharfes Schwert zwischen die Rippen gesteckt«, antwortete Nick. »Was glaubst du denn?«
    Jamie legte ihm eine Hand auf denArm. »Na ja«, er wirkte ein wenig verlegen, »da-«
    Â»Fass mich nicht an!«, fauchte Nick.
    Jamie zog die Hand zurück, als hätte er sich verbrannt. »Tut mir leid«, sagte er und kauerte sich so weit in seine Ecke wie möglich.
    Nick lehnte den Kopf an die Stütze und biss vor Schmerz die Zähne zusammen, als sie über eineTemposchwelle holperten. Er war so weiß, dass er wie aus Stein gemeißelt ausgesehen hätte, hätte der Schweiß nicht seine schwarzen Haare verklebt, die sich nun in seiner Halsgrube sammelten.
    Â»Ich wollte nicht, dass du das falsch verstehst«, sagte er abrupt.
    Mae starrte ihn verwundert an. Jamie ebenfalls.
    Â»Was?«
    Â»Dämonen fassen niemanden ohne Grund an«, erklärte Nick mit geschlossenenAugen. »Und du kannst dir ja vorstellen, welche Gründe wir üblicherweise haben. Ich mag es nicht, wenn jemand, irgendjemand … Ich habe es nicht so gemeint.«
    Â»Oh«, erwiderte Jamie, »oh, das ist schon okay. In Ordnung. Ich verstehe. Ich bin total vollerVerständnis undAkzeptanz. Das ist Zen für mich.«
    Nick schnaubte.
    Â»Danke«, sagte Jamie schnell, als wolle er es loswerden, bevor noch weitere Missverständnisse auftauchten. »Du musstest das nicht tun.Wenn ihr mich dagelassen hättet, dann wärt ihr bestimmt später wiedergekommen. Ich meine, das hättet ihr tun können. Ich habe es eigentlich erwartet. Du musstest dich nicht, na ja, abstechen lassen. Nicht für mich. Danke.«
    Â»Hör auf, Unsinn zu reden«, verlangte Nick. »Falls das möglich

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