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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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»Aber wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor du es riskierst, dass er dich hasst?«
    Entschlossen stand Mae auf. »Also gut«, sagte sie. »Du kannst jetzt gehen.«
    Jetzt konnte sie Geralds Gesicht wieder deutlich sehen. Er blickte sie leicht überrascht an. Sie nahm seine Hand und zog ihn hoch.Als sich seine Finger automatisch um die ihren schlossen, gingen alle magischen Lichter auf einmal aus.
    Â»Ich würde ja sagen, du bist länger geblieben, als du willkommen warst, aber ehrlich gesagt warst du ja nie willkommen, nicht wahr?«
    Sie zog ihn vomTisch weg und war durchaus dazu bereit, sich hinter ihn zu stellen und seine furchtbare magische Gestalt jeden Schritt bis zurTür und hinauszuschieben, doch Gerald erschien das wohl zu mühsam oder vielleicht war er auch der Meinung, alles gesagt zu haben, was er wollte. Er entzog ihr seine Hand und ging zurTür.
    An der Schwelle blieb er stehen und sagte: »Alan?«
    Alan saß immer noch mitten in der dunklen Küche, den Kopf über denTisch gesenkt. »Mae hat recht. Du solltest gehen.«
    Es entstand eine Pause, in der Mae Gerald herausfordernd ansah,Alan zur Seite blickte und Gerald wirkte, als ob er überlege, wie er seinen letzten Schachzug spielen sollte.
    Â»Er ist das gefährlichste Ding aus zweiWelten«, erklärte er schließlich. »Und du hast ihn dazu gemacht.«
    Die Küchentür schloss sich, und einenAugenblick später hörte Mae, wie auch die Haustür zuklappte, und sie stellte sich ein kurzesAufflackern von Magie vor, als Gerald summend die Straße entlangging, sich selbst zu einem guten Job gratulierte, und sie hier im Dunkeln zurückließ.
    Â»Alan«, begann Mae und kniete neben seinem Stuhl auf dem Boden nieder, um ihm in das düstere Gesicht zu sehen. »Hör nicht auf ihn. Er lügt dich an.«
    Â»Er lügt nicht«, widersprachAlan. »Nick hat diese Leute getötet.«
    Â»Sorry«, kam Nicks tonlose Stimme von derTür her. »Störe ich etwa?«
    Er schaltete die Lampe ein und die Küche war von normalem, nicht-magischem Licht erfüllt. Mae dachte daran, dass Gerald behauptet hatte, Nick würde seine Magie nie für etwas Schönes oder Freundliches einsetzen, und rief sich dann schnell in Erinnerung, dass Gerald ein Idiot war. Nick würde es für verrückt halten, Magie auf dieseWeise einzusetzen, und damit hatte er auch recht.Wozu gab es schließlich Lichtschalter?
    Nick lehnte sich mit verschränktenArmen an dieTür. »Ich habe gehört, wie der Magier gegangen ist. Er hat mich in kürzester Zeit fertiggemacht. Zu so etwas sollte er gar nicht in der Lage sein. Er hatte heute zehnmal so viel Macht wie auf dem Friedhof.«
    Alan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er wirkte plötzlich nachdenklich, jetzt, da Nick ihn sehen konnte. Solange er im Dunkeln gekauert hatte, hatte Nick seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen können.
    Â»Scheinbar hat Gerald tatsächlich eine neueArt von Mal entwickelt«, sagte er. »Ich frage mich, wie viel stärker er jetzt ist.«
    Â»Ich frage mich, wie wir damit umgehen sollen«, entgegnete Nick scharf.
    Â»Das weiß ich noch nicht«, erwiderteAlan. »Aber ich werde mich darum kümmern.«
    Sein Bruder nickte. Er schien zu akzeptieren, dass dies eineTatsache war und dassAlan die Geheimnisse dieses mörderischen magischen Zirkels bald erfahren würde. Mae machte sich auf die unausweichliche Frage gefasst, was Gerald gewollt und wasAlan ihm geantwortet hatte und warum er mit ihr danach im Dunkeln über Mord gesprochen hatte.
    Doch stattdessen sagte Nick: »Ihr kommt zu spät zum Jahrmarkt der Kobolde.«
    Â»Da hat er recht, wir sollten wirklich gehen«, sagteAlan.
    Mae hatte sich noch die Haare machen, sich umziehen und Gedanken um ihrAussehen machen wollen, als ob der Jahrmarkt der Kobolde für sie eine Mischung ausVorstellungsgespräch und Date war. Jetzt hatte sie keine Zeit mehr dafür und es war ihr auch egal.Auch die Magier und das, was sie zu bieten hatten, waren ihr egal. Einen Moment lang sah sie lediglich Laternen in den Bäumen und Magie, die verkauft wurde.
    Â»Ich geh arbeiten«, erklärte Nick. »Nachtschicht.«
    Er wandte sich ab, doch mit einer plötzlichen, heftigen Bewegung drehte sichAlan zu ihm um. »Nick!«
    Nick sah über die Schulter zurück.
    Â»Es gibt in zweiWelten nichts, was ich auch nur

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