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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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seid«, sagte Mae und das stimmte. »An diesem Ort soll also KönigArtus gezeugt worden sein«, wechselte sie dann dasThema, denn wenn sie eines überAlan wusste, dann, dass er sich immer freute, wenn er etwas über Geschichte und Legenden erzählen konnte. »Aber das geht natürlich niemanden etwas an, nur die Königin.«
    Â»Ich glaube, dass der König vielleicht auch ein gewisses Interesse daran hatte«, meinteAlan und lachte, als Mae eine abwehrende Geste machte.
    Â»Wahrscheinlich ist nichts davon wirklich passiert. Oder zumindest nicht hier.«
    Â»Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, sagteAlan und wirkte augenblicklich begeistert. »1998 hat man hier beiAusgrabungen einen Stein gefunden, auf dem dasWort ›Artognou‹ stand. Es könnte ›Nachkomme vonArthur‹ bedeuten. Es ist interessant, dass die Menschen glauben wollen .Worte können so viele Bedeutungen haben.«
    Â»Es wäre interessanter, wenn es eine der Druidinnen gewesen wäre«, meinte Mae.
    Alan hatte Thomas Malory gelesen und Mae Marion Zimmer Bradley, daher konnten sie sich über KönigArtus unterhalten, bis sie rechts nach Boscastle abbogen undAlan in seinem kleinenVortrag über das Britannien des siebten Jahrhunderts innehielt, um auf die Beschilderung zu achten. Nachdem er sich für die hoffentlich richtige schmale Landstraße entschieden hatte, die sich in der Dunkelheit verlor, ballte Mae die Fäuste und versuchte, geduldig zu sein, währendAlan denWagen irgendwo auf einem offensichtlich nicht vorhandenen Parkplatz abstellte. Sie stieg aus, und zusammen überquerten sie eine Brücke nachTintagel Island und kamen mit jedem Schritt höher hinauf, bis sie an ein offenesTor gelangten.
    Â»DiesesTor sollte doch eigentlich verschlossen sein, oder?«
    Â»Klar«, meinteAlan mit unerwartet listigem Grinsen. »Sollte es.«
    Er winkte sie theatralisch höfisch nach drinnen. Mae verdrehte dieAugen und schritt ihm voran durch dasTor.
    Dann betrachtete sie den Berg hinter demTor, Felsplatten, die in einem gefährlich schrägenWinkel aufgetürmt lagen, als hätte man riesige Bausteine zu so etwas wie einemTurm zusammengebaut.Aber es war keinTurm, es war nur ein hoher Hügel. Einer, den sie besteigen mussten.
    Mae sah immer weiter an der schartigen Kante des Hügels hinauf, der wie eine schwarze Krone vor dem dunklen Himmel aufragte.
    Sie machte schon den Mund auf, um zu verkünden, dass sie nicht sehr sportlich war, doch der Gedanke anAlans lahmes Bein ließ sie ihn wieder zuklappen. Sie begann, die hölzerneTreppe hinaufzusteigen, die sich den Felsen hinaufzog.
    Sie hatte bis fünf Uhr morgens in Clubs und auf Rave-Partys getanzt, auch wenn sie beim Staffellauf in der Sportstunde eigentlich immer nur im Schritttempo gegangen war. EineTreppe sollte sie schon schaffen.Allerdings war man beimTanzen euphorisch, sie fühlte sich dabei schwindelig und glücklich, war sich dessen bewusst, wo sie die Füße hinsetzen musste, aber nicht ihres eigenen Gewichtes.
    Jetzt hatte sie das Gefühl, an ihren Füßen hingen bei jedem Schritt Gewichte, und in den Oberschenkeln machte sich ein heißer brennender Schmerz bemerkbar. Hinter sich hörte sieAlan. Er keuchte zwar nicht so wie sie, doch sie hörte, wie er bei jedem zweiten Schritt sehr kontrolliert einatmete und einen Seufzer unterdrückte, kurz bevor dieser laut werden konnte.
    Alan mochte es nicht, wenn man ihn fragte, wie es ihm ging.
    Â»Ich habe ein wenig über die Bedeutung von den Sagen umArtus und die historischen Orte nachgedacht«, verkündete Mae in den nächtlichenWind hinein. »Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Vergiss es!«
    Alan lachte leise auf, zitternd und ein wenig gequält. Mae war sich sicher, dass er Nick nicht gesagt hatte, dass der Jahrmarkt der Kobolde diesen Monat oben auf einem Berg abgehalten wurde.
    Sie waren erst auf halbemWeg.Vielleicht sollte sieAlan vorschlagen, dass sie umkehren und nach Hause zurückfahren sollten, dass es das nicht wert sei.AberAlan würde nicht umkehren, und außerdem … Mae hatte zwar furchtbare Schuldgefühle wegen der Schmerzen, dieAlan hier bei jedem Schritt hatte, aber sie wollte unbedingt zum Jahrmarkt der Kobolde.
    Sie folgten derTreppe in einer steilen Kurve um den Berg. Unter Maes Schuhen knirschte die Erde und derWind peitschte ihr die Haare ins Gesicht.
    Sie starrte nur auf ihre

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