Der Verrat
Zweijähriger über sie lustig oder er würde einmal ein groÃer Fan von Risikosportarten werden.
Vorsichtig setzte Mae einen Fuà vor den anderen und tastete sich mit ihrer Last blind voran, und sie erreichte die dunkleAnsammlung vonWagen gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Gerald an dieTür von Sins rotemWagen klopfte und eingelassen wurde.
11
Caveat Emptor
N och während sich dieTür schloss und derVorhang sich leicht im Nachtwind blähte, rannte Mae in halsbrecherischemTempo auf denWagen zu.
Schon hatte sie die Hand amTürgriff und eineWarnung auf den Lippen, als ihr einfiel, dass sie nur zwei Mädchen waren und dass Gerald keinen Grund mehr hatte, nett zu sein, wenn seineTarnung erst einmal aufgeflogen war.
AuÃerdem hielt sie ein Baby imArm. Sin würde es ihr sicher nicht danken, wenn sie ihren kleinen Bruder mitten in die Schusslinie brachte.
Okay , dachte Mae. Zurück zum Markt, alle alarmieren, dass im Wa gen der Kronprinzessin ein Magier ist, Sin retten und vor allem, jemand anderen finden, der mir dieses Baby abnimmt.
Doch bevor sie sich auf denWeg machte, wollte sie sich davon überzeugen, dass es Sin gut ging. Sie setzteToby in ihre Ellenbeuge und zog mit der anderen Hand denVorhang ein kleines Stück beiseite.
In der Schale mit dem Rosenwasser schwammen jetzt brennende Kerzen. Sin stand am Bett, eingehüllt in rote Seide, die mit schwarzen Blumen und Dornen verziert war. Die Seide sah zart genug aus, um bei der ersten Bewegung zu zerreiÃen, und die Kurven darunter verhieÃen eine Menge Potenzial für Bewegung.
Doch noch saà Sin still, die roten Lippen leicht geschürzt und die dunklenAugen blickten nachdenklich.
Von Gerald sah Mae nur seinen Rücken und einen kleinenTeil seines Gesichts, da er den Kopf schräg legte, um Sin anzusehen. SeinAuge glänzte im goldenen Schein der Kerzen.
»Du hast gesagt, du wolltest reden.«
Er trat einen Schritt vor und sie floss auf ihn zu wie ein roter Seidenfluss, bis sie dicht an ihn gedrängt stand und ihm eine Hand in den Nacken legte, in dem sich sein sandfarbenes Haar kräuselte. Gerald zögerte und seine Hand schwebte einenAugenblick lang in der Luft, dann lieà er sie auf ihre Hüfte sinken.
Sin lachte und senkte dieAugenlider, als wäre sie müde, als wäre sie gerade eben erst aus dem Bett gestiegen und wolle gerne gleich wieder hineinkriechen.
»Ja«, flüsterte sie kehlig und lieà das rote Seidenkleid von den braunen Schultern gleiten.
Dann fasste sie nach Elfenbeingriffen und zog mit dem glatten Geräusch reiÃender Seide zwei lange Dolche hervor. Noch bevor Gerald einen Schritt zurückmachen konnte, kreuzten sich die Klingen in seinem Nacken.
»Lass uns reden«, verlangte Sin.
Mae spürte, wie sich ihre Lippen zu einem Lächeln kräuselten.Also bestand keine Notwendigkeit zu einer Rettungsaktion. Offensichtlich hatte Sin die Situation unter Kontrolle.
Plötzlich berührte sie eine Hand an der Schulter.
Sie unterdrückte einen Schrei, presste fest die Lippen aufeinander und fuhr herum. Die freie Hand legte sie anTobys Kopf in dem ersten Impuls, ihn zu schützen.
Merris Cromwell stand hinter ihr und war offenbar überrascht und verärgert, als hätte sie Mae dabei erwischt, wie sie in ihren Garten eingedrungen war.
»Da drin ist ein Magier!«, flüsterte Mae.
»Cynthia hat mich bereits informiert und den Magier vom Markt weggelockt«, erwiderte Merris in normalemTonfall. »Ich weià nicht, warum du es gut findest, einem Kleinkind zu zeigen, wie ein Magier gefoltert wird.«
»Ich wusste doch nicht â¦Â«
»Nun, jetzt weiÃt du es«, sagte Merris. »Könntest du bitte das Kind von hier wegbringen, bevor â¦Â«
DieTür desWagens knallte auf und Gerald stolperte hinaus. Sin hatte ihn gestoÃen und folgte dicht hinter ihm, die Messer an seinem Rücken. Sie schritt selbstsicher voran, doch dann sah sie Mae.
»Was machtToby hier?«
Gerald sah schnell zu Mae und dem Kind in ihrenArmen. Offensichtlich hatte er Sins plötzlich nervösemTonfall etwas entnommen und sah nachdenklich aus.
»Er ist herumgelaufen«, antwortete Mae. »Ich wollte ihn zurückbringen.Tut mir leid, wenn ich störe.«
»Ja.« Sin trat Gerald in die Kniekehlen, sodass sie nachgaben und er auf die Knie fiel. »Es ist eine ganz besondere Nacht.«
»Sin, weiÃt du eigentlich, wem du
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