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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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gerade so grün gefärbt war, dass es ihren Körper verhüllte statt ihn preiszugeben. Selbst ihre Haare schienen nass und durch die dunkelroten Locken flossWasser wie Bänder.Weiß und nass hob sich ihre Schulter aus dem flüssigen Gewand.
    Â»Stattdessen lässt du deine kleine Freundin ihr Leben riskieren, um mich sehen zu können«, sagte Liannan. Mae sah zuAlan hinüber und bemerkte den roten Fleck auf seinenWangen, als hätte er einen Schlag ins Gesicht erhalten. Liannan lachte. »Das passiert häufig«, sagte sie lachend, als wolle sie ihn beruhigen. »Einmal hat ein Mann, der auf diesem Feld gehängt wurde, einer Frau ewige Liebe versprochen, doch schon im nächsten Jahr übergab er mir ihren Körper, damit er mich haben konnte. Er hat seinen Handel bitter bereut. Meist leben sie lange genug, um es bereuen zu können.«
    Ein Mann, der gehängt wurde, dachte Mae. Natürlich hatte sie gewusst, warum der Ort Manstree Field genannt wurde, und derWeinberg war nach dem Feld benannt worden, aber bislang hatte sie nie wirklich darüber nachgedacht. Hier hatten Menschen am Galgen gehangen und ihre Körper hatten imWind geschaukelt wie Früchte an einem Baum. Sie standen im Schatten eines Galgens.
    Â»Bist du gekommen, um einen Handel mit mir abzuschließen?«, fragte Liannan.
    Alan zögerte. »Ja.«
    Liannan schien fast zärtlich, als spräche sie zu einem Kind oder jemandem, den sie sehr liebte. Mae konnte ihren kalten, begehrlichen Hunger spüren. »Glaubst du, dass du es bereuen wirst?«
    Â»O ja«, stießAlan hervor.
    Liannan wandte sich von ihnen ab und dasWasser kreiste schäumend und glitzernd um ihre Füße. Die Sonnenstrahlen trafen sie und ließen sie grell und blendend erscheinen, als hätte die Sonne das Meer in tausend glitzernde Lichtpunkte verwandelt.
    Â»Hört sich zumindest interessant an.Also frag mich.«
    Â»Aber zuerst etwas anderes«, sagteAlan. »Lass Mae gehen.«
    Â» Wa s?«, rief Mae.
    Â»Ich muss mit Liannan allein sein«, erklärteAlan. »Und ich kann nicht … ich kann nicht klar denken, solange du in Gefahr bist. Ich will, dass Mae den Kreis verlassen kann, ohne dass es Konsequenzen hat.«
    Â»Das kannst du haben«, antwortete Liannan. »Zu einem gewissen Preis.«
    Â»Ich werde ihn bezahlen.«
    Die Dämonin sah ihn amüsiert an. »Ich habe doch noch gar nicht gesagt, was ich will.«
    Â»Das weiß ich.«
    Â»Und was,Alan Ryves, hast du, das dich glauben lässt, ich würde dir eineAntwort geben und einen Menschen aus meinem Kreis freilassen?«
    Alan sah sie an, wie er Dämonen immer betrachtete, gelassen und ruhig, als wären sie nur eben in seinen Buchladen gekommen, um eine Empfehlung zu erhalten.Als ob sie Menschen wären.
    Â»Ich habe eineTrumpfkarte«, sagte er, »glaube ich.«
    Â»Hoffentlich hast du recht«, knurrte Liannan. »Sonst kehrst du heute Nacht mit schwarzenAugen und einem Lächeln zu deinem Bruder zurück. Nun gut, Mae, du kannst gehen.«
    Mae starrte in ihre kaltenAugen.Wie Zerrspiegel reflektierten sie den sommerlichenWeinberg aus Maes Kindheit und verdrehten alles.
    Â»Und wenn ich nicht gehe?«
    Liannan lachte. »Ich wäre hocherfreut, wenn du bleiben würdest.Aber das würdeAlans Handel nicht rückgängig machen. Ein Handel ist eine sehr persönlicheAngelegenheit zwischen zwei Leuten, weißt du.Vielleicht die persönlichsteAngelegenheit überhaupt.«
    Mae runzelte die Stirn. »Für dich vielleicht.«
    Sie spürte, wie sich Liannans dunkleAnwesenheit von ihr entfernte, wie sich die Ketten, die sich um sie geschlossen hatten, lösten und von ihr abglitten. Sie fühlte, wie die ganze Dämonenwelt von ihr abglitt. Das Gefühl des Druckes hinter einer geschlossenenTür, gegen die sie sich lehnen musste, damit sie nicht aufgestoßen wurde, war plötzlich verschwunden.
    Sie hatte nicht gewollt, dassAlan ihre Freiheit erkaufte, aber es wäre dumm gewesen, sie nicht zu ergreifen.
    Sie trat aus dem Kreis und spürte die warme Sonne auf ihrenArmen und im Nacken, das Nachlassen der angstvollenAnspannung ließ ihre Muskeln zuWasser werden und die Hitze des normalen Sommertages kam einem herrlichen warmenWasserstrahl auf ihrem schmerzenden Körper gleich.
    Alan fing sie auf, als sie taumelte, und sie fasste mit beiden Händen nach seinenArmen. Sie erhaschte

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