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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Brot. Er konnte sogar einen Kratzer auf seiner Haut spüren. »Oh, das geht jetzt aber wirklich zu weit!«
    Er griff nach hinten, bekam einen stabilen Stuhl zu fassen und zog ihn seinem Gegner über den Schädel.
    Der Kerl ging zu Boden wie ein abgestochener Bulle. Dem jetzt Bewusstlosen rutschte die Kappe vom Kopf und enthüllte eine Vollglatze. Nathaniel blinzelte. Foster.

25. Kapitel
    N athaniel war immer noch nicht nach Hause gekommen. Sein Zimmer war für seine Rückkehr vorbereitet. Das Feuer brannte im Kamin, seine Bettdecke war zurückgeschlagen, sein Morgenrock lag bereit, aber er war nirgendwo zu entdecken.
    Willa hatte stundenlang in ihrem eigenen Zimmer auf ihn gewartet. Dann war sie hierher gekommen. Sie fuhr mit den Fingern an seiner Matratze entlang und berührte schließlich den dunkelgrünen seidenen Morgenrock, der am Fußende des Bettes lag.
    Sie hob ihn auf, ließ die Seide durch ihre Finger gleiten, bis sie ihn am Kragenaufschlag hielt. Dann vergrub sie ihr Gesicht darin.
    Der Morgenrock roch nach ihm, nach Tabak und einem Hauch von Sandelholz und nach Nathaniel. Er hatte noch nichts für sich gekauft, seit sie in London waren. Der Morgenrock hatte ihm also schon vorher gehört.
    Sie wünschte sich, sie hätte ihn früher gekannt. War es damals leichter gewesen, ihn zum Lachen zu bringen, fragte sie sich. Hatte er jede Frau, der er begegnet war, so für sich eingenommen wie sie?
    Sie schlüpfte in seinen Morgenrock und zog den Kragenaufschlag wieder an ihr Gesicht. Er hüllte sie ein. Die Ärmel hingen ihr über die Hände, und der Saum schleifte auf dem Boden, aber sie trug ihn trotzdem. Sie wollte sich Nathaniel so nah wie möglich fühlen.
    Ruhelos verließ sie sein Zimmer und durchstreifte den
Flur. Schließlich kam sie an Rens Zimmertür an und beschloss, nach seinem Fieber zu sehen.
    Ren konnte nicht schlafen.
    Es war sehr spät, das wusste er, denn er konnte das Schlagen einer Uhr in einem der Nachbarzimmer hören. Sein Kopf schmerzte unerträglich.
    Er hatte stur eine Dosis Laudanum verweigert, bevor der Diener, der nach ihm sah, sich für die Nacht zurückgezogen hatte. Der Mann hatte mit den Schultern gezuckt und die Flasche auf ein Schränkchen auf der anderen Seite des Zimmers gestellt. Dort half es Ren so viel, als stünde es auf der anderen Seite des Ärmelkanals.
    Immerhin hatte er sich daran erinnert, den Diener zu bitten, ihn zu rasieren. Und er war überrascht gewesen, als er danach in den Spiegel schaute, den der Mann ihm vors Gesicht hielt, dass er so viel zivilisierter aussah.
    Er versuchte sich anders hinzulegen, und der Schmerz ließ grelle Lichtpunkte vor seinen Augen tanzen. Er verhielt sich vollkommen ruhig, wagte nicht einmal zu atmen, bis das Pochen nachließ und sein Blick wieder klar wurde. Dann blinzelte er.
    Ein Engel stand vor ihm. Es war Willa, und nur das Licht einer Kerze erhellte ihre Schönheit. Ihm stockte gänzlich der Atem bei dem Anblick, der sich ihm bot.
    Ihr Haar fiel schimmernd über ihre Schultern. Sie hatte einen Morgenrock übergezogen und war davon vollständig bedeckt, aber sie in ihrer Nachtwäsche zu sehen, war dennoch außerordentlich intim.
    Nachdem sie ihn am Morgen verlassen hatte, war Ren zu der ernüchternden Erkenntnis gelangt, dass es ihm gleich war, ob sie verheiratet war oder nicht. Er würde dankbar jeden Krümel von ihr nehmen, den sie bereit war, ihm zuzuwerfen, wenn sie nur wieder zu ihm käme.
    Er lächelte sie unsicher an und beging die Unachtsamkeit,
sich im Bett aufsetzen zu wollen, um sie besser sehen zu können.
    Ihm war, als packe der Schmerz ihn im Genick und schleudere ihn zu Boden. Sein Magen drehte sich um, und er presste die Zähne zusammen, bis er befürchtete, sie müssten zerbrechen. Das Zimmer drehte sich um ihn, die Umrisse der Möbel verschwammen miteinander.
    Er presste fest die Augen zusammen und versuchte einfach diese Karussellfahrt zu ertragen, bis er wieder aussteigen durfte.
    Als die Welt aufhörte sich zu drehen und auch sein Magen sich wieder beruhigt hatte, war er in der Lage, den kühlen, besänftigenden Druck auf seiner Stirn als Willas Hand zu erkennen. Sie sprach sanft zu ihm, irgendwelche beruhigenden Worte, die keinen Sinn ergaben, wie man sie einem verwundeten Tier gegenüber gebrauchen würde.
    Er öffnete die Augen und sah, wonach er sich den ganzen langen Tag gesehnt hatte. Sie war nur Zentimeter von ihm entfernt, ihr rabenschwarzes Haar fiel ihr von der Schulter und liebkoste seine

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