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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Leben darin verlor. Mein Stein traf ein Hornissennest. Das vor dein Pferd fiel. Aber es war keine Absicht. Die Steinschleuder war kaputt.«

    Nathaniel fühlte, wie etwas Wildes, entfernt Bekanntes, ein bisschen Erschreckendes in seinem Inneren hochstieg. Er biss die Zähne zusammen und wartet mit grimmiger Entschlossenheit, bis der Anfall vorüber war. Erst als er sich sicher war, dass er nicht lachen würde, trieb er die Pferde zu einem schnellen Schritt an.
    Sie schien erleichtert, dass er ihr die Sache mit der Steinschleuder nicht übel nahm. Er war viel zu amüsiert, um ihr böse zu sein. Welche Frau wartete schon am Straßenrand, um sich einen Mann wie einen Hasen zu schießen? Er hoffte, dass ihr Beispiel nicht Schule machte.
    Sie waren mehr als eine Meile geritten, bis Nathaniel auffiel, dass irgendetwas nicht stimmte. Stille? Es war mit Sicherheit eine Erleichterung, aber nach einer weiteren Meile wuchs sein Unbehagen.
    Nach der dritten Meile hielt er es nicht mehr aus. Er trieb Blunt Nase an Nase mit der Stute. Die Pferde begrüßten sich schnaubend, aber Miss Trent schien ihn nicht einmal zu bemerken. Schließlich wandte er sich abrupt an sie. »Was ist los?«
    Willa schaute ihn nur an. Er beobachtete sie argwöhnisch. Irgendetwas stimmte nicht. »Warum sagst du nichts? Du hörst doch nie auf zu reden?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Bist du krank?«
    Sie schüttelte den Kopf. Nein.
    »Bist du wütend? Habe ich dich beleidigt?« Er fühlte sich unwohl, als er sein bisheriges Verhalten überdachte. »Warum sagst du nichts?«
    Sie grinste ihn an.
    »Willa?«
    »Wenn man derjenige ist, der angeschwiegen wird, kommen die Fragen von ganz allein, nicht wahr?«
    Sie hatte ihn ausgetrickst. Ziemlich gut. Nathaniel konnte
sie nur mit offenem Mund anstarren. Dieses Mal konnte er nicht anders. Er lachte. Ein einzelner, rostiger Lacher.
    Jetzt war es an Willa, ihn anzustarren.
    Sie zeigte mit ausgestrecktem Finger auf ihn. »Du hast gelacht. Ich habe es gehört. Du kannst es nicht abstreiten.«
    Nathaniel schaute sie finster an. »Jetzt bist du mit dir selbst sehr zufrieden, nicht wahr?«
    »In der Tat.« Sie sah selbstgefällig aus. »Wenn ich Papier und Tinte zur Hand hätte, würde ich dieses Ereignis für die Nachwelt festhalten. Es sollte unbedingt zu einem Feiertag erklärt werden.«
    »Wenn du so weitermachst, Willa, darfst du dich nicht wundern, wenn du morgen Früh eine Spinne zwischen deinen Laken findest.«
    »Ich liebe Spinnen«, sagte sie tapfer, doch dann rümpfte sie die Nase. »Aber ich ziehe es vor, wenn sie draußen bleiben. Das würdest du nie tun, oder? Warst du einer von diesen schrecklichen Jungs, die nichts als Unsinn und Streiche im Kopf hatten?«
    »Leider nicht, tut mir Leid. Ich war ein missmutiger kleiner Bengel, eifersüchtig über die Aufmerksamkeit meines Vaters wachend und ohne Ende verzogen.«
    Sie musterte ihn eine lange Zeit. »Wen hat dein Vater mehr geliebt als dich? Deinen Bruder?«
    »Ich habe keinen Bruder. Ein Findelkind, das mein Vater ausbildete und förderte. Ein armer, hungriger Junge von der Straße – ich war auf ihn eifersüchtig. Kannst du dir das vorstellen?« Er schnaubte. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich gemein bin.«
    Willa lächelte. »Das kann ich verstehen. Mir hätte es auch nicht gefallen, wenn ich meine Eltern mit einem Fremden hätte teilen müssen. Wie hieß der Junge? Wenn ich ihn für dich hassen soll, dann hoffe ich, dass er einen wahrhaft verabscheuungswürdigen Namen hat. Parzival? Mortimer?«

    »Ich hasse ihn nicht.« Nathaniel wandte sein Gesicht ab. »Er heißt Simon.«
    Simon, der den fünfjährigen Nathaniel vor einer Entführung bewahrt hatte und dafür mit einer Ausbildung und dem Respekt von Nathaniels Stiefvater Randolph belohnt wurde.
    Simon, der Sohn, den Randolph sich immer gewünscht hatte. Simon, der nicht als Waffe im Kampf zwischen Randolph und seiner Frau, Nathaniels Mutter, eingesetzt werden konnte. Simon, der Erbe, der keinen Titel erhalten hatte, keine Ländereien, für die er verantwortlich war, keine Familie und keine anderen Bindungen – Simon war der perfekte Nachfolger, wenn Randolph einmal nicht mehr wäre.
    Sogar Nathaniel konnte das verstehen. Der erwachsene Nathaniel jedenfalls. Der Junge Nathaniel hatte sich so sehr angestrengt, die Liebe und den Respekt seines Stiefvaters zu gewinnen, ihn vergessen zu lassen, dass Nathaniel nicht sein leiblicher Sohn war, zu vergessen, dass er keinen eigenen Vater hatte …
    Abrupt gab

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