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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Wimmer
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weiß nur, dass der Ritter von Rhodenberg eine Freifrau von Holdenstein geheiratet hat, die die Stadt gerettet haben soll.«
    »Wirklich? Mehr nicht? Na, wenn ihr mögt, erzähle ich euch die ganze Geschichte«, bietet Frau Knukel an.
    Laura ist sofort begeistert. »Au ja, bitte«, sagt sie lächelnd.
    »Aber nicht mehr heute«, sagt Frau Knukel bedauernd. »Ich werde schnell müde und muss mich jetzt ein wenig ausruhen. Kommt doch gerne morgen Nachmittag auf ein Stündchen vorbei, wenn ihr Lust habt.«
    Was hat es mit Ritter von Rhodenberg und Dorothea von Holdenstein auf sich?





A ls Jakob am Montagmorgen den Klassenraum betritt, gesellt sich Ronnie sofort zu ihm.
    »Hast du irgendetwas über Frau Knukel herausfinden können?«, erkundigt er sich.
    »Frau Knukel ist unschuldig«, erklärt Jakob. »Aber sie erzählt uns heute eine Geschichte über den Weihnachtsengel mit Rittern und allem, komm doch mit!«
    Aber Ronnie schüttelt den Kopf. »Geht nicht. Hab schon wieder Hausarrest.«
    »Echt?« Jakob ist verblüfft. »Was hast du denn jetzt wieder gemacht?«
    »Ich hab das Kaninchen meiner Schwester blau gefärbt«, schmunzelt Ronnie. »Meine Eltern fanden es nicht so lustig.«
    Jakob ächzt. »Das Kaninchen bestimmt auch nicht!«
    Und so gehen Jakob und Laura an diesem Nachmittag allein zu Frau Knukel.
    Die alte Dame hat die Kinder schon erwartet. Sie hat Feuer im Kamin und heiße Schokolade gemacht. Da es bereits dämmert, zündet sie auch ein paar Kerzen an.
    Jakob und Laura setzen sich auf das Sofa. Lady schleicht zu ihnen hinüber, um sie ausführlich zu beschnuppern. Nachdem sie sich versichert hat, dass keine Gefahr droht, legt sie sich den Kindern zu Füßen.
    »Also«, beginnt Frau Knukel. »Ihr wollt die Geschichte von Edmund von Rhodenberg und seiner geliebten Dorothea von Holdenstein hören?«
    »Ja, bitte!«, ruft Laura.
    »Dann hört gut zu. Es ist eine lange und komplizierte und auch ein bisschen romantische Geschichte!«, erklärt Frau Knukel und beginnt zu erzählen:
    »Das Ganze spielte sich vor gut fünfhundert Jahren hier in unserem kleinen Städtchen ab. Damals herrschte über das Land der tapfere Ritter Edmund von Rhodenberg. Er erfreute sich bei der hiesigen Bevölkerung größter Beliebtheit. War auch ein recht hübscher Bursche, der Ritter von Rhodenberg. Er hatte volles schwarzes Haar und war hochgewachsen. Zu seinem vollständigen Glück fehlte ihm nur noch ein Burgfräulein.
    Deshalb reiste er in ein benachbartes Königreich. Denn dort fand einmal im Jahr ein großes und prachtvolles Ritterturnier statt. Dorthin kamen nicht nur alle Ritter, um im sportlichen Kampf ihre Kräfte zu messen, sondern auch die jungen und heiratswilligen Damen des ganzen Landes.«
    »Und was wurde bei einem solchen Turnier gemacht?«, will Laura wissen.
    »Es wurde gekämpft!«, erklärt Frau Knukel vergnügt. »Innerhalb von fünf Tagen traten alle Ritter mit Schwert, Streitaxt oder Lanze gegeneinander an. Allerdings war das ein ganz und gar sportlicher Wettkampf, alle kämpften fair und niemand wurde getötet. Und während die Ritter kämpften, schauten die Damen von den Tribünen zu, um dem tapfersten, reichsten, schönsten oder geschicktesten Ritter ihr Herz zu schenken.«
    Frau Knukel nippt an ihrer heißen Schokolade und schaut bedeutungsvoll in die Runde.
    »Nun war es aber so«, fährt sie fort »dass in diesem Jahr auch der Ritter Rhoderich von Rossau, ein mächtiger aber grobschlächtiger und humorloser Stinkstiefel, auf Brautschau war. Dummerweise fiel sein Auge auf die Freifrau von Holdenstein, die sich wiederum in unseren Ritter Rhodenberg mit seinem verschmitzten Lächeln verguckt hatte. Und auch Ritter Rhodenberg war, als er die schöne Freifrau Dorothea von Holdenstein sah, sofort hin und weg«.
    »Dorothea von Holdenstein wirkte so munter, natürlich und schlichtweg ungekünstelt, ganz wie Edmund von Rhodenberg es mochte. Dazu hatte sie noch eine makellose bleiche Haut und rotes Haar, das, in einen mächtigen Zopf geflochten, fast bis zum Boden reichte.«
    »Rotes Haar? So wie ich?«, fragt Laura entzückt.
    »Rotes Haar, genau wie du«, bestätigt Frau Knukel und fährt fort: »Bald waren die verliebten Blicke, die sich Edmund und die holde Dorothea zuwarfen, für niemanden mehr zu übersehen. Auch Ritter Rossau bemerkte sie und beschloss rasend vor Wut, Edmund bei dem Turnier im Schwertkampf zu töten. Aus dieser Absicht machte er nicht das geringste Geheimnis, er verkündete es beim

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