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Der verwaiste Thron 03 - Rache

Der verwaiste Thron 03 - Rache

Titel: Der verwaiste Thron 03 - Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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knackten. Er schüttelte sich und ging weiter.
    Irgendwann senkte er den Kopf und blickte zu Boden. Schwarzer Sand bedeckte seine Stiefel. Er ging in die Hocke, um danach zu greifen. Über ihm war eine Wand, eine Decke, der Boden. Wie eine Spinne hing er daran. Seine Hände füllten den Beutel, den er mitgebracht hatte. Er versuchte sich darauf zu konzentrieren und alles andere zu vergessen.
    Es gibt Orte, die nicht für Menschen gedacht sind , hörte er Maccus sagen. Du hattest recht , dachte er.
    Er spürte einen Ruck und sah sich um. Er stand am Bach. Wasser plätscherte. In einer Hand hielt er einen Beutel voll mit schwarzem Sand.
    Gerit kniff die Augen zusammen. Er hatte Kopfschmerzen. Sein Mund war trocken. Mit unsicheren Schritten ging er zurück zum Spalt, quetschte sich hindurch.
    Maccus war verschwunden. Gerit runzelte die Stirn. Er verlief sich einige Male, doch schließlich fand er den Hauptstollen.
    Arbeiter kamen ihm entgegen. Sie lächelten, ein paar klatschten in die Hände.
    Maccus bahnte sich einen Weg durch die Menge. »Da seid Ihr ja, Herr.« Seine Umarmung war Gerit unangenehm. Er wollte Maccus zurückschieben, doch dann hörte er dessen Flüstern. »Sie glauben, Ihr hättet Euch in der Mine verlaufen, als Ihr die Stollen überprüfen wolltet. Etwas anderes fiel mir nicht ein. Was, bei allen Göttern, habt Ihr nur drei Tage lang in dieser Höhle gemacht?«
    Gerit wurde kalt.
    Drei Tage?
     
     
    »Willst du, dass deine Leiche in die Festung getragen wird?« Mamee ging in dem kleinen Vorratskeller auf und ab. Sie war wütend. »Oder warum machst du solche Sachen?«
    Gerit stand mit gesenktem Kopf vor ihr. Er war müde und hungrig. Der Rucksack mit dem schwarzen Sand drückte gegen seinen Rücken. Er hatte gerade erst sein Pferd abgesattelt, als Mamee aus der Küche gestürmt war und ihn in den Keller gezogen hatte. Arbeiter, die einen Karren voller Gold ablieferten, hatten den Nachtschatten in der Festung von seinem Verschwinden erzählt.
    »Ich war dumm«, sagte er. »Ich habe mir den Weg nicht gemerkt und bin in den alten Stollen gelandet.«
    »Du hättest sterben können.« Mamee blieb stehen. Ihre Lippen zitterten. »Ist dir das eigentlich klar?«
    »So gefährlich war das nicht. Die Arbeiter haben die ganze Zeit nach mir gesucht. Sie hätten mich früher oder später gefunden.«
    »Erfroren in irgendeinem Stollen.« Mamee klang bitter.
    Gerit machte einen Schritt auf sie zu und ergriff ihre Hand. Er war froh, als sie es geschehen ließ. »Ich werde vorsichtiger sein. Das verspreche ich.«
    »Dann stimmt es also nicht, was Nebelläufer und ein paar andere sagen?«
    Er runzelte die Stirn. »Was sagen sie denn?«
    Tränen schimmerten in Mamees Augen. »Dass du sterben willst, weil wir dir alles genommen haben und du nichts gegen diese Schande tun kannst.«
    »Ich fühle keine Schande, und ich will auch nicht sterben.« Gerit umarmte Mamee, drückte sie fest an sich. »Ich will hier mit dir leben, in Somerstorm. Mir ist es egal, ob der Herr dieses Landes Schwarzklaue oder Korvellan heißt, solange er gerecht zu uns ist.«
    Sie erwiderte seine Umarmung. Er spürte ihre Tränen auf seinem Hals, dann ihre Küsse und ihr Lächeln.
    »Du stinkst«, sagte Mamee.
    Gerit lachte. »Ich weiß. Ich werde mir oben frische Kleidung holen, jemand in der Küche soll Wasser für ein Bad warm machen.« Er löste die Umarmung. Mamee wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Ich sage Bescheid«, sagte sie und zog die Tür zum Hof auf.
    Gerit wartete, bis er sie nicht mehr sah, dann ging er tiefer in die Keller hinein. Hinter einem alten Schrank gab es eine Tür, die zum Gangsystem führte. Gerit kletterte hindurch.
    Er fühlte sich wie ein Lügner, dabei war jedes Wort, das er Mamee gesagt hatte, wahr. Er wäre zufrieden gewesen, wenn das Leben einfach so weitergegangen wäre, ohne die Angst vor dem Frühling und dem Tag, an dem Korvellan zurückkehren würde. Und ohne Rickard.
    Gerit roch ihn, als er die Tür zu den beiden kleinen Räumen öffnete. Es stank schwer und süß nach Verwesung. Gerit würgte.
    »Rickard?«, fragte er.
    Er fand ihn im hinteren Raum. So wie die Male zuvor stand er an der Wand. Er drehte sich nicht um, als Gerit eintrat. In seiner Nähe war der Gestank beinahe unerträglich. Das tote Fleisch an seinen Händen und in seinem Gesicht verrottete.
    Gerit nahm den Rucksack vom Rücken und öffnete ihn. Sand rieselte heraus. »Rickard, ich habe etwas für dich.«
    Er reagierte

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