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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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alle anderen«, sagte ich.
    »Kann es sein, dass du uns nicht alle auf einmal hier im Krankenzimmer sehen willst? Ich dachte, etwas Abwechslung würde dir guttun«, sagte er.
    Ich wollte gerade einen Schluck aus der Flasche nehmen, als ich innehielt. »Besteht wirklich keine Chance, dass du jemals wieder Whisky trinkst?«, fragte ich.
    »Oh«, sagte Morag und kramte in ihrer Tasche. Sie zog eine Flasche Single Malt heraus. Sie stammte aus den Park-Destillerien.
    Ich war beeindruckt. »Woher hast du die?«

    »Gefunden«, sagte Morag nur.
    »Hat sehr viel Zeit mit der Suche danach zugebracht«, sagte der Heide. Ich musste ihm zugutehalten, dass nur wenig Verärgerung in seiner Stimme lag. Wahrscheinlich hatte sie danach gesucht, wenn sie gerade nicht an Gott weiterarbeiten konnte.
    »Nette Rettung, Leute. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich dieselbe Strategie gewählt hätte.« Ich hätte sie alle getötet.
    »Ich hatte furchtbare Angst«, sagte Morag mit einem Seitenblick auf den Heiden.
    »Ich habe es euch gesagt - solche Leute haben immer große Angst vor Frauen«, bemerkte der Heide. »Wenn es nicht so wäre, würden sie auch netter mit anderen Leuten umgehen.« Also hatten sie die Sache gründlich geplant.
    »Hast du schon mal psychologische Kriegsführung gemacht, Heide?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht.
    »Wann werden wir The Wait töten?«, fragte Mudge, nachdem das Schweigen relativ unangenehm geworden war. Es rührte mich, als ich sah, wie Rannu nickte.
    »Das wird nicht geschehen«, sagte Papa Neon.
    Mudges Kopf bewegte sich nicht, aber ich sah, wie er ein Auge drehte, um den Anführer anzublicken.
    »Sie werden sterben, bevor mein Freund hier gestorben ist«, bekräftigte Mudge. »Ich werde alles filmen. Wir können es dir anschließend zeigen, wenn du es sehen willst.«
    »Gütiger Himmel!«, sagte der Heide. »Papa Neon hat uns hier unschätzbare Hilfe geleistet. Könnt ihr nicht etwas mehr Respekt zeigen?«
    »Ich dachte, wir würden ihm damit einen Gefallen tun. Anscheinend hat The Wait keine allzu nette Meinung von ihm und seinen Leuten«, sagte Mudge, dessen Stimmung sich zusehends verschlechterte.

    Ich nahm einen Schluck vom Whisky. Er war gut, sehr weich. Ich beobachtete den Heiden und Papa Neon. Allmählich verstand ich, warum Mudge und Rannu keine Schießerei veranstaltet hatten, als sie zu meiner Rettung gekommen waren.
    »Sie sind Crawling Town, ihr seid es nicht«, sagte Neon nur.
    »Was ich bisher von Crawling Town gesehen habe, macht eher den Eindruck eines verdammten Krieges auf Rädern«, sagte Mudge.
    Papa Neon zuckte mit den Schultern. »Mehrere Kriege. Wir sind eine Stadt, und wie alle Städte haben wir soziale Probleme. Obwohl bei uns die häufigste Todesursache Verkehrsunfälle und nicht etwa Bandenkriege sind. Aber das spielt keine Rolle. Wir können uns gegenseitig auslöschen. Wenn es aus dem Ruder läuft, werden Maßnahmen ergriffen, aber wir nehmen keine Bedrohungen von außen hin«, sagte er mit einer Art entspannter Endgültigkeit.
    Mudge blickte sich zu den anderen um. »Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    »Mudge«, sagte ich leise. »Der Heide hat recht. Ich finde, Papa Neon hat richtig gehandelt. Er hat sich eine Menge Scheiße gefallen lassen, was er nicht hätte tun müssen, und wir sind ihm wahrscheinlich gewaltig auf die Nerven gegangen.« Ich sah Papa Neon an, der nur lächelte. »Außerdem gehört er doch gewissermaßen zur kleinen Verschwörung der Gottesschöpfer, nicht wahr?«
    Der Heide zuckte zusammen, Neon zeigte keine Reaktion. Morag blickte zu Papa Neon auf, als würde sie ihn mit ganz neuen Augen sehen.
    »Das ist richtig«, sagte Papa Neon. »Ich möchte, dass Obatala in dieses Reich zurückkehrt, und ich werde für ihn tanzen.«
    »Du warst eine der verhüllten Gestalten in Dinas Emrys«, sagte ich.
    Papa Neon nickte.

    »Das hättest du vielleicht etwas früher erwähnen können, Heide«, sagte Mudge.
    »Er wollte nicht das Risiko eingehen, seinen Kontaktmann preiszugeben, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Mit gutem Grund«, sagte der Heide.
    »Der Heide hat recht«, sagte Morag.
    »Wie hört sich das denn an?«, fragte ich. Wenn der Heide sofort mit Papa Neon in Verbindung getreten wäre, hätte sich alles ganz anders entwickelt.
    »Crawling Town wird fast regelmäßig von Erkundungsdrohnen überflogen«, sagte der Heide.
    »Die Fortunate Sons?«, fragte ich, was der Heide bestätigte. »Wir sind den USA ziemlich nahe.«
    »Das ist noch nicht

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