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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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Fassung der Ereignisse erzählten. Er schwieg die meiste Zeit und stellte nur selten eine Frage. Er schien sich buchstäblich in seiner eigenen Haut nicht wohlzufühlen, obwohl Morag ihm inzwischen eine von Balors abgeschnittenen Shorts besorgt hatte, die er sich um die Hüfte geschlungen hatte. Mitten im Bericht des Heiden über die Erschaffung Gottes, dem ich kaum zuhörte, wurde mir klar, dass er sich für seine Alienhaftigkeit schämte. Irgendwie kam mir das beruhigend menschlich vor, aber mir fiel nichts ein, wie sich dieses Problem für ihn oder für uns lösen ließ.
    Gibby und Buck waren irgendwann während unseres gemeinsamen Gesprächs zurückgekehrt. Ich war mir nicht sicher, ob sie fortgeschickt worden waren, damit Gregor sich nicht über sie aufregte, oder ob sie selbst entschieden hatten, nicht dabei zu sein. Doch als sie kamen, erhob sich Gregor, entfaltete sich wieder. Gibby und Buck wichen gleichzeitig zurück, und ihre Hände legten sich an die antiken Revolver, die sie am Gürtel trugen. Wir konnten die Situation entspannen, aber Gregor machte weiterhin den Eindruck, als würde er die beiden fressen wollen, und sie sahen aus, als wären sie jederzeit bereit, die Flucht zu ergreifen.
    »Wer ist die Clique?«, fragte ich ihn schließlich, mehrere Stunden später, als ich mir ziemlich sicher war, dass wir unsere Version der Ereignisse mit hinreichender Ausführlichkeit dargestellt hatten.
    »Die Leute, die all das getan haben. Die Leute, die mich gefangen nahmen und Experimente mit mir machten«, sagte Gregor. Seine Stimme, die jetzt fast normal klang, wiegte mich im Glauben, dass er ein Mensch und mein Freund war. »Letztlich eine Gruppe von alten, fetten, reichen Kerlen. Unsichtbare
Männer, alter Unternehmeradel, Geheimdiensttypen, hochgestellte Offiziere und Beamte.«
    »Von wo?«, fragte Mudge.
    »Von fast überall, aber hauptsächlich aus Europa und Amerika, wie mir scheint.«
    »Eine Verschwörung?«, fragte Buck verächtlich.
    Gregors Kopf fuhr zu ihm herum, und er sah ihn lange genug mit den schwarzen Teichen seiner Augen an, um dem Piloten ein sehr unbehagliches Gefühl zu geben. Buck öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als Gregor ihm schließlich doch antwortete.
    »So sehen sie es wohl eher nicht. Sie wüssten nämlich nicht, wofür oder wogegen sie sich verschwören könnten. Sie gehören einfach zu den Leuten, die schon immer die Entscheidungen getroffen haben.«
    »Also eine Art Geheimregierung?«, fragte ich.
    »Ich glaube nicht, dass es so prosaisch ist. Sie sind einfach nur die Macher in unserer Gesellschaft. Ich habe sie für mich als Clique bezeichnet. Ich musste ihnen irgendeinen Namen geben, versteht ihr?«, sagte Gregor. Es konnte nur der Einfluss des Aliens sein, der diesen Exfußsoldaten, der auf den Straßen von Stirling aufgewachsen war, dazu verleitete, Begriffe wie »prosaisch« zu benutzen.
    »Kennen wir irgendwen von diesen Leuten?«, fragte ich.
    »Rolleston«, antwortete Gregor ohne jedes Zögern, was wir mit einem Nicken quittierten. »Er ist der Kopf ihrer Sicherheit und kümmert sich um die schmutzigen Aufträge. Die anderen sind etwas distanzierter. Sie kommunizieren aus der Ferne oder über Mittelsmänner. Der einzige Mann, den ich außer Rolleston gesehen habe, ist ein Kerl namens Vincent Cronin. Muss Ende zwanzig sein, sieht zumindest so aus, teure Anzüge, kostspielige Kybernetik, Katana …«
    »Welcher Konzern?«, fragte Mudge. Jeder, der ein Katana
trug, war normalerweise ein Geschäftsführer, ein Unternehmer-Samurai. Ein guter Geschäftsführer musste sich im Geschäftsleben beweisen und sich duellieren, wenn es um Beförderungen ging. Gerüchten zufolge führten die Duelle um die Top-Jobs bis zum Tod - Blut auf dem Boden des Konferenzraums. Sie wollten nur Leute, die sich etwas trauten. Wenn er so jung war und ein Katana mit sich führte, musste er nicht nur gut sein, sondern sehr viel eingesetzt und immer gewonnen haben.
    »Ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Er scheint keine bestimmte Staatsbürgerschaft zu haben. Er ist eine Art hochstehender Mittelsmann, ein Geschäftsführer ohne Ressort. Rolleston kümmert sich um die Schmutzarbeit und Cronin um organisatorische Angelegenheiten.«
    »Also können wir davon ausgehen, dass dieser Typ aus bestem Hause stammt?«, sagte Mudge.
    Gregor nickte, aber auch das sah irgendwie nicht richtig aus. Sein Kopf wippte elastisch auf und ab.
    »Und sie haben den Krieg angefangen?«, fragte ich.
    »Es scheint

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