Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
Vom Netzwerk:
Freund gemacht hatte. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass er nirgendwohin gehörte. Niemand könnte mit dem leben, was er war. Vielleicht SIE, falls wir es schafften, Frieden zu schließen, aber nach dem Krieg wäre er nicht mehr in der Lage, mit IHNEN zu leben. Ich fragte mich, wie sehr er sich selbst verabscheute.

    »Ich werde mich darum kümmern«, hörte ich mich sagen.
    Als ich wieder ins Studio kam, erkannte ich, dass wir nicht annähernd genug Waffen hatten. Nicht wenn Buck und Gibby ihre verdammte Musik spielten und Mudge damit beschäftigt war, sein Ego zu zelebrieren. Aber vielleicht spielte das auch gar keine Rolle. Ich musste über die Absurdität der Situation lächeln.
    Rannu erschien auf dem Laufsteg und zeigte mir einen hochgereckten Daumen. Das obere Stockwerk war gegen eine Stürmung gesichert, so gut es ging. Ein paar Bewegungsmelder hatten bereits Alarm geschlagen. Wahrscheinlich ein Einsatzkommando, das Löcher in die Wände bohrte, um Monofilament-Kameras und intelligente AV-Wanzen hindurchzuschieben.
    »Sie werden es nicht schaffen, durch die Außenwand der Speiche zu brechen, aber sie werden versuchen, durch den Transport- und Dockbereich zu kommen, also haben wir im Transportbereich ein paar Überraschungen vorbereitet. Balor, ich möchte, dass du den Dockbereich überwachst.« Wenn sie Einsatzkräfte mit Exo-Rüstungen reinschickten, und ich war mir sicher, dass sie es tun würden, wäre es das Beste, wenn Balor sich mit ihnen auseinandersetzte. »Rannu, du bleibst oben auf dem Laufsteg. Versteck dich, so gut es geht, und sorg dafür, dass du freie Sicht auf die Türen und die Galerie hast. Im Notfall gibst du Balor und mir von da oben Feuerunterstützung«, sagte ich über das taktische Netz. »Gregor, ich möchte, dass du dich zum Studio zurückziehst, aber nur so weit, dass du den Empfangsbereich im Auge behalten kannst. Sie werden definitiv durch die Sicherheitstür brechen. Das ist die schwächste Stelle.«
    »Warum bleibe ich nicht einfach hier draußen?«, erwiderte Gregor.
    »Weil du vielleicht auch etwas von dem Spaß mitkriegen willst, den wir hier haben werden«, antwortete ich.

    Kurz darauf sah ich, wie Gregor ins Studio zurückkam und neben dem Durchgang zum Empfangsbereich in die Knie ging, die schwere Retributor im Anschlag.
    Ein Kommunikationssignal blinkte auf meinem internen visuellen Display. Es war die Verbindung zum Empfangstresen. Ich öffnete sie und leitete sie über das taktische Netz zu Gregor, Rannu und Balor weiter. Dann sah ich das verhärmte Gesicht einer Schwarzen. Sie trug die leichtgewichtige, aber widerstandsfähige Rüstung und den Inert-Unteranzug, wie sie bei den SWAT- und Cyber-SWAT-Einheiten üblich waren. Ihre Augen bestanden aus schwarzen polarisierten Linsen, ihr Haar war stoppelkurz geschoren. Ich schätzte, dass sie wie die meisten Offiziere der Spezialeinheiten klein und gedrungen war.
    »Ich habe keine Zeit für solche Spielchen. Sie haben keine Geiseln, also werden wir reingehen und Sie rausholen«, sagte sie mit amerikanischem Akzent.
    Ich überlegte, ob ich sie fragen sollte, wo sie gedient hatte, aber bei einem so prestigeträchtigen Job tippte ich auf die Delta Force. Irgendwie erinnerte sie mich an Ash.
    »Ich habe mich verliebt«, murmelte Balor.
    »Und mit wem habe ich die Ehre?«, erkundigte ich mich höflich.
    Sie schien einen Moment nachzudenken. Das Bild von einem Krabbler zeigte sie ein Stück im Hintergrund inmitten einer Gruppe aus Gestalten in ähnlichen Rüstungen. Sie hatten einen Rammpanzer dabei, der speziell auf den Einsatz in der Speiche zugeschnitten war. Dahinter erkannte ich ein paar Prätorianer in Energiepanzeranzügen aus afrikanischer Produktion sowie mehrere Kampfflieger der Polizei, die außerhalb des Medienknotens in der Luft schwebten.
    »Wachkommandantin Cat Sommerjay«, sagte sie. »Und jetzt hören Sie auf mit diesem Blödsinn, Sergeant Douglas. Wenn Sie nicht sofort rauskommen, werden Sie nichts erreichen außer
einem schnellen Tod. Das dürfte Ihnen klar sein.« Also wusste sie, wer ich war.
    »Setzt man Sie unter Druck, möglichst schnell zu stürmen?«, fragte ich. »Wollen die Leute, dass Sie reingehen, bevor Sie bereit sind?«
    Sie zögerte. Das war gut, weil es bedeutete, dass sie sich Gedanken um ihre Mitarbeiter machte.
    »Sergeant …«, begann sie.
    »Nennen Sie mich einfach Jakob«, sagte ich.
    »Du aalglatter Drecksack«, sagte Gregor.
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Wie es schien,

Weitere Kostenlose Bücher