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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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Gesicht. In diesem Moment wurde mir klar, dass der Kampf endlich vorbei war. Rannu trat mir die Beine weg. Ich hatte mich gar nicht so schlecht geschlagen, besser, als ich gedacht hatte. Ich landete auf dem Deck. Schade, dass ich meine Leute so enttäuscht hatte. Es wäre schön gewesen, jetzt das Bewusstsein zu verlieren. Würde er mich nun einfach töten? Ich dachte, ich könnte schon gar keine weiteren Schmerzen mehr empfinden, als ich das Reißen an meiner rechten Schulter spürte. Ich fand tatsächlich die Kraft zu einem Schrei. Warum war ich nicht bewusstlos?
    Ich rollte mich auf dem nassen Flugdeck herum. Als ich sah, wie der blutige Stumpf meiner Armprothese auf mein Gesicht zuflog, bemerkte ich eine sehr seltsame Szene auf dem Viz-Schirm. Die Gestalt war weder Rannu noch ich. Es war Morag. Sie sah sehr empört aus, als hätte sie Angst gehabt und geweint. Es war wie eine Szene in einem alten Viz, wenn gezeigt wurde, wie ein Gegenüber reagierte. Ich erhielt einen Schlag von meinem eigenen Arm. Dann nichts mehr.

16. Kapitel
    NEW YORK
    Ich war mir nicht sicher, ob ich überrascht oder enttäuscht sein sollte, dass ich doch noch am Leben war. Ich brauchte dringend Ruhe, aber ich bekam sie nicht. Zuerst kehrte mein Geruchssinn zurück. Ich nahm etwas Antiseptisches wahr, was sich gut anfühlte, da ich es mit medizinischer Behandlung assoziierte. Außerdem war da der Verwesungsgeruch stehenden Wassers, was vermutlich bedeutete, dass ich mich immer noch in New York befand. Und der vertraute angenehme Geruch nach Tabak.
    »Kippe«, krächzte ich. Dann überlegte ich mir, ob ich es riskieren wollte, die Augen zu öffnen. Ich gelangte zu dem Schluss, dass zweifellos etwas Schlimmes mit mir geschehen würde, wenn ich es tat. Ich spürte, wie mir eine Zigarette zwischen die Lippen gesteckt wurde, und hörte, wie das Rad eines altertümlichen Feuerzeugs schnippte. Es klang sehr vertraut. Das kurze Gefühl von Wärme auf meinem Gesicht, dann sog ich den Rauch ein. Ich hustete nicht einmal, als meine internen Filter ihre Arbeit aufnahmen. »Mein Feuerzeug?«, fragte ich.
    »Jetzt meins«, sagte eine Stimme. Auch sie klang vertraut. »Sag mal, hast du irgendwann schon mal einen Kampf gewonnen?«
    Ich öffnete vorsichtig ein Auge. Es überraschte mich, dass
mein Sehvermögen offenbar tadellos funktionierte. Ich brauchte einen Moment, um seine etwas schiefen Züge wiederzuerkennen, da er sich einen dünnen und eher traurig aussehenden Bart hatte wachsen lassen, den er genauso wie das Haar dunkelbraun gefärbt hatte. Er hockte in einen Parka gehüllt da und trank aus einer Flasche mit kostbarem echtem russischem Wodka.
    »Arschloch«, sagte ich anstelle einer Begrüßung.
    Mudge lächelte, und seine Augenwinkel zogen sich um die teuren Kameralinsenimplantate hoch, mit denen er den Krieg gefilmt hatte. Er nahm mir die Zigarette ab und zog daran, während er sich im Stuhl zurücklehnte. Ich wusste, dass er unter den Jeans zwei hochmoderne Beinprothesen trug. Er hatte immer damit geprahlt, dass er schneller als jeder andere in der Einheit rennen konnte und es tun würde, wenn es wirklich schlimm wurde. Er konnte tatsächlich sehr schnell rennen, wenn er entsprechend motiviert war, aber er war niemals weggelaufen.
    »Hat mir dieser Mistkerl wirklich den Arm abgerissen?«, fragte ich. Schmerzen spürte ich eigentlich nicht, aber ich versuchte diesen Umstand zu ignorieren, da ich möglicherweise betäubt war.
    »Du meinst Mr. Nagarkoti?«, fragte Mudge zurück und zeigte hinter mich. Ich drehte den Kopf und sah Rannu in einem Bett, das etwa einen Meter von mir entfernt stand. Er war wach und sah mich an, das Gesicht so ausdruckslos wie immer. Er hatte MedGel und Verbände auf dem ganzen Gesicht und der oberen Hälfte seines Körpers. Das gab mir ein gutes Gefühl. Ich beantwortete sehr viele Fragen, wie es mir ging, indem ich versuchte, aus dem Bett zu kriechen, um ihn zu töten.
    »Langsam, du Draufgänger«, sagte Mudge, griff nach mir und zog mich zurück ins Bett. Dass er das so mühelos tun konnte, deutete daraufhin, dass ich noch nicht wieder völlig fit war. Rannu schien das witzig zu finden, was mich noch mehr verärgerte.

    »Gib mir eine verdammte Waffe, damit ich ihn erschießen kann!«, verlangte ich.
    »Halt die Klappe«, sagte Mudge. »Und um deine Frage zu beantworten: Ja, er hat dir den Arm abgerissen und dich damit zusammengeschlagen. Das war verdammt brutal, Mann. Er hat gar nicht mehr aufgehört. Balor musste

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