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Der Visionist

Der Visionist

Titel: Der Visionist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose M J
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etwas war wie die Gesichter der Frauen, von denen er träumte, die er nicht vergessen, aber an die er sich auch nicht erinnern konnte.
    Wo hatte er diesen Ort schon einmal gesehen? Vor Schmerzen fiel es ihm schwer, einen Gedanken festzuhalten und zu Ende zu denken, aber er spürte, dass er all das schon einmal gesehen hatte.
    Hinter ihm warteten die anderen Männer darauf, dass er ihnen sagte, was er sah. Als Lucian sich zu ihnen umdrehte, stolperte er. Nach dem Sturz war er noch nicht sicher aufden Beinen, und als er das Gleichgewicht verlor, ließ er die Taschenlampe fallen. Sie rollte davon und malte geisterhafte Lichter auf der Felswand.
    „Du musst dich schonen“, warnte ihn Matt, der seinem Partner wieder auf die Füße half.
    „Ich muss herausfinden, wie wir hier rauskommen, und ihr müsst mir helfen“, sagte Lucian.
    „Wir könnten versuchen, das Loch in der Wand zu vergrößern und sehen, ob es dort drüben einen Ausgang gibt“, schlug Matt vor.
    „Gibt es nicht.“
    „Woher willst du das wissen?“
    Lucian zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung.“ Er bückte sich nach der Taschenlampe und bemerkte dabei einen unregelmäßig gerundeten, im Boden eingelassenen Stein. Noch bevor er sich ihn genauer ansah, wusste er, dass ein Löwenkopf in ihn eingemeißelt war.
    Das wilde Tiergesicht starrte zu ihm auf.
    Was war nur mit ihm los? Wo er ihn schon einmal gesehen hatte, konnte er nicht sagen, aber er wusste etwas über diesen emblematischen Stein … Etwas, das ihnen helfen würde, aus diesem Kerker zu entkommen.

47. KAPITEL
    Fulton schlug mit der Faust gegen die Aluminiumwand. Er und seine Männer waren draußen genauso eingesperrt wie Richmond, Glass und die anderen drinnen.
    „Was kriegst du für Signale rein?“, fragte Fulton Travers, dem er die GPS- und MRSS-Geräte anvertraut hatte, während er versuchte, die Rettungsaktion zu organisieren und das Funkgerät überwachte.
    „Die Skulptur ist das Einzige, was sich nicht bewegt, und …“
    Das Funkgerät spuckte elektronisches Rauschen aus. Fulton hob die Hand, um Travers zum Schweigen zu bringen, drückte den Sprechknopf und schrie: „Melden! Melden!“
    Kein Wort drang durch das statische Rauschen.
    „Melden! Melden! Hört ihr mich?“
    Zur Antwort rauschte es nur noch mehr.
    Fulton starrte auf das Funkgerät hinunter und hätte es am liebsten gegen die polierte Aluminiumwand geworfen. „Travers, hast du was Neues auf dem MRSS?“
    Die erste hektische Aktivität hatten sie früh bemerkt, als das Team das Gebäude betreten hatte. Sie hatten gesehen, wie zwei der fünf Männer im Haus bei den FBI-Agenten aufgetaucht waren und dortblieben, als die Agenten weiter ins Haus vordrangen und dann den Teil des Gebäudes erreichten, wo die drei anderen Männer waren. Dann war die Hölle losgebrochen, und jetzt hatte der Scanner Schwierigkeiten, in die Hightech-Festung durchzudringen. Travers meldete, dass sich offenbar alle Männer im Gebäude bis auf drei plötzlich auf einer Ebene unter dem Erdgeschoss befanden.
    „Drasner?“ Fulton rief nach einem anderen Mitglied seines Teams „Schon was Neues über den Chopper?“
    „Ist unterwegs. Geschätzte Ankunftszeit unter sieben Minuten.“
    Es gab zwei Möglichkeiten, über den Zaun zu kommen.Die nötige Ausrüstung, um das Aluminium durchzuschneiden, war per LKW unterwegs, aber würde erst in vierzig Minuten bei ihnen eintreffen. In dieser Zeit konnte zu viel im Innern des Anwesens passieren, also hatte Fulton auch einen Helikopter angefordert, um ihn und sein Team über den Zaun zu heben. An Waffen hatten sie alles, was sie brauchten, um das Gebäude zu stürmen und alle Insassen zu überwältigen – nur konnten sie es nicht von hier aus tun.
    „Was dauert da so lange?“, schrie Fulton Drasner zu. Er wusste, dass Schreien nichts nützen würde, doch der Druck machte ihm allmählich zu schaffen. Es war sein Job, zu denken und zu handeln, und seit fünfzehn Minuten war er völlig handlungsunfähig. Dort drin waren Männer, die von ihm abhängig waren, und er konnte nicht zu ihnen durchdringen, weder im wörtlichen noch im sprichwörtlichen Sinn.
    „Wir sind hier am Arsch der Welt“, sagte Drasner.
    Travers sprang auf. „Agent Fulton“, rief er. „Ich fange Aktivität im Gebäude auf.“

48. KAPITEL
    „Helft mir“, rief Lucian. Mit seiner aufgerissenen Schulter war er gehandicapt, also zwängten O’Hara, Jeffries, Richmond und Sellers ihre Finger unter den äußeren Rand des

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