Der Waechter
mir ein Geheimnis», sagte sie unvermittelt in die Stille. «Ich weiß überhaupt nichts von dir», beantwortete sie Konrads fragenden Blick.
«Und dann willst du gleich meine Geheimnisse wissen?» Er lachte.
«Nicht alle, aber eines. Das macht man so, wenn man sich lieb hat.» Jenny drückte sich schmusend an ihn.
«Ach ja? Erzählst du mir dann auch deine?», fragte er und lächelte ihr augenzwinkernd zu.
«Klar!», sagte sie, in dem Bewusstsein, dass sie keine hatte.
Eine Weile schwiegen sie. «Ich möchte mehr über dich wissen. Und deine Familie.» Jenny stützte sich auf den Ellenbogen und sah in an.
Scheinbar gedachte Konrad für den Rest des Abends zur Seite zu starren.
«Ist eine lange Geschichte», sagte er schließlich.
«Ich hab Zeit!»
«Ich rede nicht gern darüber. Nicht jetzt.»
Da war sie wieder, diese Nuance tiefer Traurigkeit um ihn.
«Okay. Dann ein anderes Geheimnis.» Jenny bettete ihren Kopf wieder auf seine Brust. «Erzähl mir von deiner letzten Freundin!»
Natürlich lachte Konrad darüber. «Ihr Frauen seid doch alle gleich!»
«Wie lange ist es her?», fragte sie weiter.
Er schwieg. Mit der einen Hand strich er Jenny den Rücken auf und ab. Die andere hatte er unter seinen Kopf gelegt. Dann drückte er Jenny fest an sich, legte seinen Ellenbogen neben ihrem Kopf ab und gab ihr einen Kuss. Langsam drehte er sie auf den Rücken, schaute ihr tief in die Augen und presste seine Lippen fest auf ihre. Als sie verlangend den Mund öffnete, schob er seine warme Zunge hinein und schlang sie um ihre. Sofort schoss eine heiße, wachsartige Welle durch Jenny und ihr gesamter Körper prickelte, so als würde sie in eine Wanne voll Sprudelwasser eintauchen. Aufgeregt zog sich ihre Haut zusammen, als seine Hand unteren ihren Kopf fuhr und sie ihn ihm weiter entgegen hob. Seine Küsse wurden wilder und heftiger, bis er seine Lippen langsam löste und Jennys Hals hinuntergleiten ließ. Dort spürte sie seine Zunge feucht auf- und abstreichen. Vor Verzückung bogen sich ihre Fußzehen nach oben. Es machte sie beinahe verrückt. Jedes Mal wenn er das tat, wirbelte es so heiß durch ihren Bauch, dass sie glaubte, gleich aufheulen zu müssen. Mit seiner Hand glitt Konrad ihren Rücken hinunter, strich ihr fest den Po und schließlich den Oberschenkel hinab. Er nahm ihr Bein und legte es über seines, während er seines zwischen ihre Schenkel drängte. Sie umschlang mit beiden Armen seinen Oberkörper und fuhr mit ihren Händen über seinen Rücken hinauf zum Kopf, fuhr ihm durch die Haare, krallte sich hinein. Daraufhin wurden seine Küsse immer heißer und inbrünstiger, immer fester drückte er sie an sich, fast lag er auf ihr. Jenny wollte ihn nicht loslassen, eher noch mehr umklammern, mit Armen und Beinen. Sie spürte ihren Lichtkörper erregt nach außen platzen, als sie seine Erektion durch die Hose auf ihrem Oberschenkel spürte und ihr Unterleib zog sich alarmierend zusammen.
Jenny bäumte sich auf und holte tief Luft.
«Konrad!», sagte sie mit rauchig, erhitzter Stimme und drückte ihn an den Schultern ein Stück zurück. «Ich platze gleich!», langsam ließ sie sich zurückfallen und ihn wieder zu sich herabsinken.
«Was soll ich erst sagen?», keuchte er, dann vergrub er sein Gesicht wieder in ihren Hals und küsste sie weiter.
Wo soll das nur hinführen?
Ihre Intimitäten mit Jungs waren nie übers Küssen hinausgegangen. Fast alle ihre Freundinnen hatten schon längst mit einem Jungen, im besten Fall mit ihrem festen Freund, geschlafen. Jenny fühlte sich zwischenzeitlich sogar altjüngferlich, wenn sie all die Geschichten dazu erzählt bekam. Konrad war der erste Junge, der ihr Inneres so in erregten Aufruhr brachte. Überhaupt war er der Einzige, bei dem sie schon einmal daran gedacht hatte, es mit ihm zu tun. Gut, bei Rene hatte sie auch schon daran gedacht, aber das waren Träumereien gewesen. Mit Konrad war es ganz real und sie bekam Angst bei dem Gedanken daran, wie es weitergehen würde. Drei Monate waren seit ihrem ersten Kuss vergangen. Davon herrschte wochenlang Funkstille. Es ging ihr eindeutig zu schnell. Sie wollte es, aber sie hatte Lampenfieber. Konrads Küsse waren unerträglich schön und Jenny schmolz dahin. Sich dagegen zu wehren, glich dem lebenslangen Verzicht auf Gummibärchen, Schokoladeneis und Rumtrüffeln.
«Hast du es mal wieder geschafft vom Thema abzulenken!», sagte sie später.
«Ich habe keine Ahnung, wovon du redest», antwortete er mit
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