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Der Wächter

Der Wächter

Titel: Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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sich an.
    Wären sie andere Menschen gewesen, dann hätten sie sich jetzt vielleicht sogar umarmt.
    »Ich bin bereit, das Manheim-Programm einzuspeisen«, sagte Mick stattdessen und führte Corky nach hinten, wo sich seine Arbeitsräume befanden.
    Statt Pornokassetten gab es hier nur Computer, eine kleine Druckerpresse, Laminiergeräte, einen Laserdrucker und andere hochmoderne Apparate, die man zur Herstellung von gefälschten Dokumenten in Topqualität benötigte.
    An seiner zentralen Workstation hatte Mick schon zwei Bürosessel vor den Bildschirm gestellt. Er setzte sich auf den, der direkt vor der Tastatur stand.
    Corky zog seinen Ledermantel aus, hängte ihn über die Lehne des zweiten Sessels und ließ sich ebenfalls nieder.
    Den Blick auf die im Halfter steckende Glock gerichtet, fragte Mick: »Ist das die Kanone, mit der du Trotter umlegen wirst?«
    »Das ist sie.«
    »Kann ich sie danach haben?«
    »Die Pistole?«
    »Ich werde niemandem davon erzählen«, versprach Mick, »und sie natürlich nie benutzen. Außerdem werde ich den Lauf ausbohren, damit man ihn nicht mehr mit den Kugeln in Verbindung bringen kann, mit denen du Trotter ins Jenseits befördert haben wirst. Zum Schießen will ich sie ja gar nicht, sondern nur als Erinnerungsstück. Sie soll an meine private Gedächtniswand für Janelle, auf das Regal, in dem alle ihre Filme stehen.«
    »Na gut«, sagte Corky, »wenn ich Trotter erledigt habe, gehört das Ding dir.«
    »Du bist ein Champ, Cork.« Der Hüter von Janelles Andenken deutete auf den mit Daten gefüllten Bildschirm. »Dafür hab ich mir ausnahmsweise mal den Arsch aufreißen müssen.«
    Als außerordentlich erfolgreicher Hacker wies Mick normalerweise mehr oder weniger deutlich darauf hin, dass solche Sachen für ihn als selbst ernannten Großmeister der digitalen Daten und Herrscher des virtuellen Universums ein Kinderspiel waren. Wenn er nun zugab, dass die Attacke auf die Villa Rospo sein ganzes Talent erforderte, musste es sich tatsächlich um eine anspruchsvolle Aufgabe handeln.
    »Um Punkt zwanzig Uhr dreißig heute Abend«, fuhr er fort, »wird der Zentralrechner der Telefongesellschaft alle vierundzwanzig Anschlüsse von Manheims Villa abschalten.«
    »Alarmiert das denn nicht die Wachgesellschaft in Bel Air, diese Paladin Patrol? Die ist, falls dort Probleme auftauchen, über eine der Telefonleitungen ununterbrochen mit dem Haus verbunden.«
    »Richtig. Wenn diese Leitung ausfällt, behandelt Paladin die Unterbrechung wie ein Alarmsignal. Aber die Typen merken trotzdem nichts.«
    »Das ist kein Knabenchor«, sagte Corky unbehaglich. »Die Wachleute da haben nicht bloß Pfefferspray in der Tasche; sie reagieren schnell, und zwar bewaffnet.«
    »Zu dem Programm, das ich für dich entwickelt habe, gehört ein Virusangriff auf den Paladin-Computer, kurz bevor die Telefone in der Villa versagen. Er wird das ganze System lahm legen.«
    »Die haben doch bestimmt einen Backupcomputer.«
    »Den kenne ich wie meine Westentasche«, sagte Mick ungeduldig. »Natürlich lege ich den auch lahm.«
    »Beeindruckend.«
    »Wegen dieser Wachgesellschaft brauchst du dir also keine Sorgen zu machen, aber was ist mit den Wachleuten vor Ort, Manheims eigenen Jungs?«
    »Zur Abendschicht gehören zwei«, sagte Corky. »Ich kenne ihre Routine. Die habe ich unter Kontrolle. Was ist mit ihren Handys?«
    »Gehört doch auch zu unserem Deal. Ich habe die Informationen überprüft, die du von diesem Ned Hokenberry bekommen hast. Manheim hat noch immer denselben Provider wie damals, als der Typ gefeuert wurde.«
    »Die beiden Wachleute, die im Dienst sind, haben jeder ein Handy. Auch der Sicherheitschef, Ethan Truman, trägt ständig eins mit sich rum.«
    Mick nickte. »Die Dinger werden um zwanzig Uhr dreißig zusammen mit den Festnetzleitungen abgeschaltet. Übrigens ist auch das Verwalterpaar dienstlich mit Handys ausgerüstet …«
    »Die McBees.«
    »Genau«, sagte Mick. »Außerdem Hachette, der Koch, und William Yorn …«
    »Der Gärtner. Keiner von denen wird heute Abend im Haus sein«, unterbrach ihn Corky. »Nur Truman und der Junge.«
    »Du willst doch nicht etwa das Risiko eingehen, dass jemand auf die Idee kommt, Überstunden zu machen oder zu früh aus dem Urlaub zurückzukommen? Wenn ich diese ganzen Handys auch noch abschalte, besteht keinerlei Chance mehr, dass irgendjemand in der Villa den Notruf wählen kann. Dasselbe gilt für das Personal, das mit Pagern ausgerüstet ist.«
    Bei einem

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