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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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später unter dem Einfluss von Leuten, die als sehr gefährlich gelten müssen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich Benjamin im Gegensatz zu Jonas als extrem gewalttätig erwiesen hat. Er wäre imstande, als Einzeltäter einen Terroranschlag zu verüben. Wir sollten schon deshalb das Firmengelände durchsuchen, um zu überprüfen, ob er sich dort versteckt hält.«
    Palsby schüttelte den Kopf. » Ich bin mir sicher, dass ein so hochdekorierter Mann wie Karl Løvengren und ein so angesehenes Unternehmen wie Valhal Securities einer solchen Person niemals Unterschlupf gewähren würden.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. » Mit dem baldigen Ende des Ramadan sollten Sie sich lieber wieder dem islamistischen Milieu zuwenden. Da gibt es noch jede Menge zu tun.«
    Karsten Møller warf Storm einen fragenden Blick zu.
    Storm wunderte sich darüber, dass die Diskussion schon wieder in die alte Richtung lief. » Wir haben einen guten Überblick über das islamistische Milieu, von dem im Moment nach übereinstimmender Einschätzung nur wenig Gefahr ausgeht. Wir hoffen, dass sich die Situation weiter entspannt, sodass wir bald wieder den Dialog mit den Imamen aufnehmen können, der früher regelmäßig stattfand.«
    » Storms Steckenpferd«, murmelte Kampmann.
    » Wäre es nicht eine bessere Idee, erst mal die Wohnungen einzelner Personen zu durchsuchen statt gleich die ganze Firma?«, fragte Møller.
    Storm lehnte sich zurück. » Eine Durchsuchung auf dem Gelände verschafft uns die Möglichkeit, dort unsere Geräte zu installieren, damit wir später den Telefon- und Computerverkehr überwachen können.«
    Palsby stöhnte auf. » Wir reden hier von einer Firma, die schon mehrfach den Stab des Außenministeriums in Afghanistan geschützt hat. Eine Firma, die von Ihnen selbst mit dem höchsten Qualitätssiegel versehen wurde. Also ich will damit nichts zu tun haben, um es gleich zu sagen.«
    Eine halbe Stunde später nahmen Storm und Katrine zusammen mit Palsby den Aufzug nach unten. Karsten Møller hatte es Storm selbst überlassen, ob er seinen Plan, eine Hausdurchsuchung bei Valhal Securities durchzuführen, in die Tat umsetzen oder sich zunächst um einzelne Personen kümmern wolle. Storm wollte ihn am nächsten Tag von seiner Entscheidung in Kenntnis setzen.
    Katrine musterte den klein gewachsenen Palsby, der unverwandt die Tür anschaute und versuchte, ihre Blicke zu ignorieren. » Sie haben sich fast wie ein Strafverteidiger angehört, Herr Staatsanwalt.«
    Er entgegnete nichts.
    » Sie kennen Herrn Løvengren vielleicht persönlich?«
    » Ich weiß nicht, worauf Sie damit anspielen wollen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich immer noch für die Staatsanwaltschaft arbeite, was Sie sehr genau merken werden, wenn wir uns vor dem Landesgericht begegnen.« Er lächelte gezwungen.
    Die Aufzugtür öffnete sich, Palsby verschwand den Gang hinunter.
    Storm sah Katrine an. » Du machst es dir wirklich nicht leicht, Katrine. War es wirklich notwendig, ihn zu provozieren?«
    » Ich denke schon …«
    *
    Storm legte auf. Er hatte gerade mit Helle telefoniert, die sich gemeinsam mit den Mädchen immer noch in ihrem Sommerhaus befand. Als sie gefragt hatte, ob sie nicht bald nach Hause kommen könnten, wäre er am liebsten aus der Tür gestürzt und hätte sie sofort abgeholt. Doch stattdessen hatte er geantwortet, dass es gut wäre, wenn sie noch ein bisschen dort blieben. Zumindest für ein paar Tage. Erst wenn die Operation gegen Valhal abgeschlossen war, wollte er sie zurückholen. Er hatte ihr nichts davon erzählt, dass er im Nachbarhaus zwei Leibwächter einquartiert hatte.
    Jetzt sah er sich im Wohnzimmer um. Das Haus fühlte sich leer und einsam an. Das Telefon klingelte erneut.
    » Ja, Schatz«, antwortete er, weil er davon überzeugt war, dass Helle ihm noch etwas sagen wollte.
    » Nikolaj Storm«, sagte die Stimme am anderen Ende.
    » Mit wem spreche ich?«
    » Karl Løvengren.«
    » Woher haben Sie meine Nummer?«
    Løvengren ignorierte die Frage. » Haben Sie Zeit, kurz zu mir nach draußen zu kommen?«
    Storm zog den Vorhang zur Seite und warf einen Blick auf die Straße. Unter der großen Ulme auf der anderen Straßenseite stand Løvengrens schwarzer Range Rover. In der Fahrerkabine brannte das Licht. Storm sah, dass er allein war.
    » In zwei Minuten«, sagte Storm und legte auf. Er ging zum Eingangsbereich und nahm seine Jacke vom Haken. Dann fiel ihm

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