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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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Katrine und wandte sich von ihnen ab. Sie konnte sich entscheiden, ob sie an ihnen vorbeigehen oder lieber den schmalen Pfad benutzen wollte, der an den Reihenhausgärten entlangführte. Da sie bereits entdeckt worden war, entschied sie sich für Letzteres. Sie warf einen verstohlenen Blick auf die Wohnzimmerfenster, die zu den Gärten hinausgingen. Niemand schien zu Hause zu sein. Als sie Faris’ Haus erreichte, sah sie, dass die Gardinen vorgezogen waren. Der Garten war verwildert, im Sandkasten lag altes, kaputtes Spielzeug. Sie erwog für einen Moment, über die Terrassentür ins Haus zu gelangen, aber die hatte ein Schnappschloss wie ihre eigene Balkontür, gegen das ihre Pistole nichts ausrichten konnte. Sie ging um den Wohnblock herum, um sich dem Blickfeld der Dealer zu entziehen. Doch selbst wenn sie sich Faris’ Haustür von der entgegengesetzten Seite näherte, würde sie dort gesehen werden. Sie blickte sich um. Wenn sie jetzt stehen blieb, würde bestimmt einer der Späher auf sie aufmerksam werden.
    Sie rief Storm und erklärte ihm die Situation.
    » Sehen Sie jemanden von Ihrem jetzigen Standort aus?«
    » Nein, aber ich muss irgendwas unternehmen.«
    Am anderen Ende wurde es still.
    » Hallo?«, sagte sie ungeduldig.
    » Sie müssen es riskieren. Wir haben keine andere Wahl. Wenn die gerade einen Deal am Laufen haben, kann es klappen.«
    In diesem Moment fuhr ein Späher auf seinem Fahrrad heran. Sie setzte sich automatisch in Bewegung. Als er sie bemerkte, riss er seinen Lenker hoch und rollte nur auf dem Hinterrad an ihr vorbei. Sie lächelte ihn an.
    » Nicht schlecht!«, rief sie ihm nach.
    Er reagierte nicht.
    Sie ging um die Ecke und hielt sich ihr Handy ans Ohr. Die Dealer standen fünfzig Meter von ihr entfernt und redeten miteinander. Nur einer von ihnen schaute in ihre Richtung. Die Sache sah nicht schlecht aus. Faris wohnte zwei Häuser weiter. Sie hielt die Luft an und ließ die Dealer nicht aus den Augen. Sie hatten sie immer noch nicht bemerkt. Sie steckte die Hand in die Tasche und griff nach der Pistole. Sie hoffte, dass sie tatsächlich so gut funktionierte, wie Niels es beschrieben hatte.
    Als sie vor Faris’ Tür stand, erstarrte einer der Dealer und nickte in ihre Richtung. Zwei andere sahen ebenfalls auf.
    » Sie haben mich entdeckt«, sprach Katrine ins Handy.
    Die beiden Dealer schauten wieder woanders hin, während der dritte sie weiter beobachtete. Sie konnte nichts tun.
    » Operation abbrechen«, hörte sie Storms dumpfe Stimme. » Gehen Sie in aller Ruhe zum Parkplatz zurück.«
    Sie schlenderte den Dealern entgegen. Verdammt, sie war so nah dran gewesen. Wenn der Typ nicht zufällig aufgeblickt hätte … Wenn es doch nur stärker geregnet hätte … Wenn, wenn, wenn. Aber das war jetzt gleichgültig. Die Operation war abgebrochen worden, noch ehe sie richtig begonnen hatte. Sie überquerte die Straße. Die Dealer schauten ihr hinterher.
    » Ich habe eine Idee«, sagte sie zu Storm.
    » Katrine …«
    Sie sagte nichts mehr, steckte das Handy in die Tasche und ging zu den Dealern hinüber. Der älteste und fülligste von ihnen sagte etwas zu den anderen. Einer von ihnen begann, eine SMS zu schreiben, bestimmt um die anderen zu warnen, dass die Bullen da waren.
    Katrine grüßte ihren Anführer. » Hast du geöffnet?«
    Er zuckte die Schultern. » Wovon redest du?«
    Die anderen schlossen einen Ring um sie. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Sie lächelte ihn an. » Verkaufst du mir was?«
    Er warf ihr einen arroganten Blick zu. » Da bist du an der falschen Adresse. Ich verkaufe nichts.«
    » An der absolut falschen Adresse«, zischte jemand hinter ihr. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken.
    » Ach, komm schon! Ein kleiner Joint für eine Frau in Not. Oder bist du etwa ausverkauft?«
    » Hab doch schon gesagt, dass ich nichts verkaufe. Und schon gar nicht an einen Bullen.«
    » Verstanden?« Sie bekam einen heftigen Stoß in den Rücken, hielt aber das Gleichgewicht.
    » Ich war bei den Bullen«, sagte sie mit verhaltenem Lächeln. » Die haben mich gefeuert, die Drecksäcke.«
    Er legte den Kopf zurück und betrachtete sie. » Was hast du gemacht, die Finger in der Kasse gehabt, und bist du zu schnell gefahren?« Er grinste, sodass man den Diamanten auf seinem Vorderzahn sehen konnte.
    Die anderen Dealer grinsten auch.
    » Spielt keine Rolle.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. » Erzähl!«
    » Erzähl, wenn er das sagt«, hörte sie von hinten.
    Sie zuckte die

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