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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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was ihr Storm gezeigt hatte.
    Sie erklärte ihm die Situation.
    » Versuchen Sie, den Ethernet-Anschluss zu finden.«
    Sie drehte das Modem in den Händen. » Es gibt ein Kabel zur Steckdose, zwei flache Anschlüsse und einen runden.«
    » Es sind die flachen, Katrine. Beeilen Sie sich! Auf der Umgehungsstraße waren sie nicht schnell genug. Faris ist schon an der Stelle vorbei. Sie haben keine fünf Minuten mehr.«
    Sie folgte dem Kabel bis zu dem flachen Stecker, der mit dem Computer in Verbindung stand. Sie hoffte, dass es das richtige war, und montierte den kleinen Sender.
    Blieb nur noch die Installierung des Mikrofons in der Küche.
    Von den vollen Mülltüten, die an der Wand standen, ging ein übler Gestank aus. Katrine suchte die Steckdose neben der Tür. Sie war übermalt worden und würde erst wieder zum Vorschein kommen, wenn sie sie abmontierte.
    » Faris kommt mit dem Wagen. Verschwinden Sie aus dem Haus, Katrine.«
    » Die Küche fehlt noch.«
    » Vergessen Sie die Küche. Raus jetzt!«
    Sie schaute sich um. Neben der Küche befand sich ein langes Regalbrett an der Wand. Vielleicht konnte sie das Mikrofon darunter festkleben.
    Sie stellte die Tasche auf den Boden.
    » Sind Sie draußen, Katrine?«
    Die Fußbodendielen unter dem schmutzigen Läufer, der mitten im Raum lag, knarzten.
    Sie nahm das letzte Mikrofon und klebte es fest.
    » Katrine, wo sind Sie? Faris geht auf das Haus zu.«
    Sie packte ihre Sachen zusammen und schnappte sich ihre Tasche. Der Fußboden knarrte erneut. Der Boden gab nach, und sie fragte sich, ob das Haus vielleicht einen Keller hatte. Sie bückte sich und wollte gerade den Teppich zur Seite schieben, als sie hörte, wie ein Schlüssel in die Haustür gesteckt wurde.
    Sie eilte den Flur hinunter, sprang ins Badezimmer und zog die Tür hinter sich zu. Im nächsten Moment öffnete sich die Haustür, und Faris trat ein. Sie zog den Duschvorhang vor und kniete sich unter die Dusche. Sie hörte, wie die Haustür geschlossen wurde und Faris seinen Schlüsselbund auf die Kommode warf. Die Badezimmertür öffnete sich. Sie versuchte, sich so klein wie möglich zu machen, während sie den Vorhang hinaufblickte. Faris’ Silhouette glitt an ihr vorbei. Er stellte sich vor die Kloschüssel und pinkelte. Sie konnte seinen Urin riechen, so nah war sie ihm. Faris zog den Reißverschluss zu, ging zum Waschbecken und schaute in den Spiegel. Er drehte den Hahn auf, füllte einen Becher mit Wasser und kippte dieses in die Toilette. Dann ging er hinaus.
    Katrine blieb in der Hocke, bis sie hörte, dass der Fernseher angeschaltet wurde und arabische Stimmen erklangen. Sie richtete sich lautlos auf, verstaute die Schuhe in der Tasche und nahm die Jacke über die Schulter. Vorsichtig zog sie den Vorhang zur Seite. Die Tür stand offen. Von der Schwelle aus konnte sie den Eingangsbereich und einen Teil des Wohnzimmers sehen. Faris saß mit dem Rücken zu ihr und schaute die Nachrichten von Al-Dschasira.
    Sie schlich den Flur entlang und öffnete die Haustür.
    Die Dealer waren verschwunden, sie hatte freie Bahn. Sie entfernte sich rasch vom Haus, ging ein Stück die Straße hinunter und zog erst dann ihre Schuhe an.
    » Katrine, wo sind Sie?«
    Sie entfernte das Headset und hielt sich stattdessen ihr Handy ans Ohr.
    » Ja?«
    » Was ist passiert?«
    » Er ist nach Hause gekommen«, antwortete sie trocken.
    » Haben Sie alles installiert?«
    » Jedes einzelne Teil.«
    Sie hörte ein Seufzen am anderen Ende. » Gut gemacht. Richtig gut gemacht.«
    Sie steckte das Handy in die Tasche. Es hatte aufgehört zu regnen.
    *
    Um kurz nach drei Uhr nachts kamen sie zu ihr nach Hause. Niels, Claus, Storm und ein Bodyguard. Sie alle trugen schwarze Koffer. Niels fragte, wo sie ihre Geräte aufbauen konnten. Sie zeigte ihnen eine Ecke, die sie freigeräumt hatte. Sie begannen damit, die Monitore und die anderen Geräte aufzustellen. Es war ein seltsames Gefühl, all diese Geheimdienstleute in ihrer Wohnung zu haben. Sie hatte selten Gäste und noch nie einen ihrer Kollegen zu Besuch gehabt. Ihre Wohnung war für sie immer nur ein Ort zum Essen und zum Schlafen gewesen. Den Rest ihrer Zeit hatte sie stets auf dem Revier oder an irgendeinem Tatort verbracht. Nun war es ihr fast peinlich, wie offensichtlich ihre Wohnung dokumentierte, dass sie kein Leben außerhalb ihrer Arbeit hatte.
    » Guter Job«, sagte Storm. » Wirklich sehr beeindruckend.«
    » Danke«, sagte sie und vergrub die Hände tief in den

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